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Monti Amundson – Konzertbericht, 31.05.2017, Café Bar De Comm, Groesbeek (NL)

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Wenn das Blues Moose Café in der Café Bar De Comm gastiert, gibt es immer Video-Aufnahmen der Konzerte, die dann auf dem Blues Moose-You Tube-Kanal veröffentlicht werden. Besonders wird es, wenn die Konzerte zusätzlich Grundlage einer Live-CD sein werden. So hat Kris Pohlmann einige Songs seines Auftritts in Groesbeek auf 10 Years Live veröffentlicht. DVL nutzte die Mitschnitte für das Album "Diablo".
Der amerikanische Musiker Monti Amundson war ebenfalls für ein »Live CD Recording« nach Groesbeek gereist. Der Blueser kann auf einen langen Werdegang zurückblicken und der enthält verdammt viele Plattenveröffentlichungen.
Unter anderem sind es "The Mean Eighteen" (1993), "Obvious Rock" (1997), "Big Monti" (2005) oder "Dangling From A Rope" (2014). Bei der Vielzahl der Veröffentlichungen können einige Platten gar nicht mehr bezogen werden, aber es gibt ja "Songwriter", eine Werkschau auf vier Silberlingen.
Monti Amundson bringt seine Blues-Künste auch bei der Formation Sultans Of Slide ein. Dort agiert er zusammen mit Henry Cooper sowie Franck Goldwasser. Hier steht Lightning Strikes in der Diskografie.

Monti Amundson im Blues Moose Café

Monti Amundson im Blues Moose Café

Der Amerikaner spielte im Trio mit Bassist Bart Kamp sowie Schlagzeuger Henk Punter (unter anderem Eamonn McCormack, King Mo, Tinez Roots Club). Pünktlich um 20:00 Uhr legten die gut aufgelegten Musiker mit einem herrlichen Shuffle-Groove, einem sehr melodisch gezupften Tieftöner und einer tollen Stimme des Bandleaders los. Sein erstes Solo setzte bereits ein Ausrufezeichen und im folgenden "I’m Good" entwickelte sich der Alleingang auf sechs Saiten zu einer ausgiebig-fetzigen Fretboardfahrt, eingebettet in einem klasse Blues Rock.
Für seine Soli fand Monti Amundson immer wieder den Weg in die Bühnenmitte und dort traf er sich nicht nur einmal mit seinem langjährigen Freund Bart Kamp zu gemeinsamen Zehn-Saiten-Zupfereien. Toll!
Ganz weit zurück blickte der Blueser mit seinem Song "I’m Over Your Head", der von seinem ersten Album stammte. Der Protagonist erwies sich als ein großer Liebhaber des mit Rock’n’Roll aufgetanktem Blues. Auch mit dieser Spielweise konnte der Künstler beim Publikum punkten. Die Café Bar De Comm war übrigens voll besetzt. Da passte kaum noch ein Zeitungsblatt zwischen die Zuschauer.
"Cruel Is Your Name" wurde vom Meister mit einer Art Scat-Gesang im Gleichklang mit der E-Gitarre eröffnet und das Stück umrahmte Henk Punter mit einem wunderschönen Texas-Shuffle-Rhythmus. Nach der mehr rockenden Auslage der Konzerteröffnung drosselte das Trio für eine Boyd Small-Komposition das Tempo herunter, bis man beim Monti Amundson-Solo im balladesken Bereich ankam. Herrliche Nummer!
Fans des Bottlenecks kamen bei diesem Gig voll auf ihre Kosten, denn auch was den Slide-Sound betraf hatte der große Mann die Spendierhosen an. Mit "Broke Down Car" ging es wieder in die Vollen und die Geschichte, was einem so alles passiert, wenn man mit dem Auto liegen bleibt, ist schon erstaunlich. Ganz davon abgesehen war Monti Amundson ein wahrer Metallröhrchen-Zauberer, der seine Künste ganz relaxt rüber brachte. Das Bottleneck blieb bei "Oh, Johnny Why" am Ringfinger. Dem Gitarristen riss bei dem Slide-Rock eine Saite seines Gibson-Arbeitsgeräts, aber es ging unbeirrt weiter mit dem Track.

Monti Amundson (guitar, slide guitar, vocals)

Monti Amundson (guitar, slide guitar, vocals)

Nach einem opulenten "Continental Breakfast"-Slow Blues mit allem, was der 12-Takter-Fan verlangte, gab es zusätzlich noch den "Cornbread Blues" mit einer ausgefallenen Rhythmik von Henk Punter. Der trommelte auf den Punkt, wie ein Schweizer Uhrwerk. Das vom Bass angetriebene "Looking Back" war Rock’n’Roll mit einem mehrstufigen Finale. Klasse!
Den Tremolohebel seiner Fender brachte Monti Amundson des Öfteren zum Einsatz und beim abermals toll rockenden "Walking The Dog" gab der Frontmann bei seinem Gesang auch in den höheren Tonlagen eine sehr gute Figur ab.
Der zweite Durchgang war eine Mischung aus weiteren Songs sowie Liedern aus der ersten Hälfte, die sozusagen in einem zweiten Take eingespielt wurden. Dazu gehörten "Continental Breakfast", "Female Dictonary" und "Walking The Dog".
Nicht nur in "I’m A King Bee" hatte Bart Kamp am Bass etwas zu sagen. Großartig, welches Fundament er für die Songs goss. Wie geschrieben, kennen sich die drei Musiker schon zwei Jahrzehnte und hatten für diesen Gig gerade mal vier Stunden geprobt. Da war es durchaus von Vorteil, schon vorher miteinander gespielt zu haben.
Einen Boogie à la ZZ Top zauberte man ebenfalls noch aus dem Ärmel und trotz der wenigen zweimal aufgelegten Songs war das Konzert von Monti Amundson, der seit vier Jahren nicht mehr in den Niederlanden aufgetreten war, eine Genuss in fast zwei Stunden Konzert-Dauer. Der Amerikaner steht für erstklassigen Blues, den er aus verschiedenen Stilrichtungen beleuchtete.
Wie immer kann man sich die Videos zu den einzelnen Songs auf dem You Tube-Kanal vom Blues Moose Radio anschauen. Am 14.06.2017 besucht die Band Backwater Roll aus Southampton das Blues Moose Café.

Line-up Monti Amundson:

Monti Amundson (vocals, guitar, slide guitar)
Bart Kamp (bass)
Henk Punter (drums)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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