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Monument / Hellhound – LP-Review

Monument - "Hellhound" - LP-Review

Die angelsächsische Band Monument legt nach "Renegades" (2014) sowie "Hair Of The Dog" (2016) mit "Hellhound" ihren mittlerweile dritten Longplayer vor. Das Quintett um den Frontmann und alleinigen Songwriter Peter Ellis ist eine der Formationen, die sich dem Erbe bzw. Wieder-Aufflackern der NwoBHM verschworen hat, was man natürlich so oder auch so sehen kann. Die Jungs stammen aus dem Londoner East End, woher… ja genau, auch Iron Maiden kommen. Somit habe ich die Katze eigentlich auch schon aus dem Sack gelassen, denn was die fünf Engländer auf den vorliegenden neun Tracks bieten, hat deutlich mehr mit der vorgenannten Band, als mit Eigenständigkeit zu tun. Ein Fakt, der Ellis allerdings weder unbekannt ist, noch dass er sich daraus irgendwas machen würde. Denn nicht nur hat er sich für die Produktion (Tony Newton) als auch das Mastering (Ade Emsley) Leute ins Boot geholt, die auch schon mit Maiden gearbeitet haben, er ist darüber hinaus mit der Familie von Bruce Dickinson persönlich befreundet und lässt sich von dort den einen oder anderen Tipp geben.

Aber wie klingt "Hellhound" denn nun? Tja, wenig überraschend klingt es sehr nach Iron Maiden aus der ersten Hälfte der achtziger Jahre. Und zwar nicht nur was die Musik betrifft, sondern auch Peter Ellis' Gesang kommt ganz deutlich von Dickinson inspiriert durch die Boxen geströmt. Davon abgesehen bekommen wir von den Briten eine ganz ordentliche Portion druckvollen Heavy Metal um die Ohren geballert, der mit viel Dampf aus dem Maschinenraum (Bass und Drums), auffälliger Twin Lead-Arbeit und kraftvollen Vocals durchaus punkten kann. Bei "William Kidd" hat sich Ellis gar geschichtlichen Ereignissen angenommen (dieses Thema gabs aber auch schon mal von Running Wild), während "The Chalice" keine Spur nachlässt und weiter aufs Gaspedal drückt. Und wenn sich auf dieser Scheibe auch kein Klassiker bzw. Song mit echtem Hitcharakter (wie etwa "Run To The Hills") befindet, so hat Monument dennoch immer coole Hooklines am Start, die sehr gut ins Ohr gehen.

Die Gitarrenarbeit kommt über die gesamte Laufzeit explosiv und mit Feuer unter dem Dach rüber, was ganz alleine schon sehr viel Spaß macht. War "The Chalice" schon ein sehr starker Song, so überzeugt auch "Death Avenue", trotz deutlichen Verweisen auf einen Pop-Song, in dem es um eine gewisse »…danger zone…« geht. Auf "Nightrider" erklimmen die Vocals erstmals deutlich höhere Höhen, während sich die Musik hier eher im stampfenden Midtempo-Bereich aufhält. Ein cooler Kontrastpunkt, bevor der Titeltrack die erste Seite dieses Vinyls mit erneut sehr starken Twin Leads beschließt. Wenn man sich die ersten beiden Titel auf Seite 2 ("Wheels Of Steel" sowie "The End") so ansieht, denkt man unmittelbar an Coverversionen. Aber weit gefehlt, denn auch hier handelt es sich um Originale, die sich auf demselben Qualitätslevel wie die vorherigen Songs befinden. Auf der CD-Version dieses Werkes bekommt der geneigte Käufer dann drei Bonus-Stücke geboten, von denen zwei (eine Nummer von Rainbow und eine von Iron Maiden) tatsächlich nachgespielt wurden. Meine Anspiel-Tipps der Scheibe sind "The Chalice", der Titeltrack sowie "Straight Through The Heart".

Abschließend kann man festhalten, dass man dieses Album mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten kann. Einerseits bekommen wir hier eine knappe dreiviertel Stunde lang geile Heavy Metal-Musik mit der angemessenen Härte aber auch viel Melodie geboten, andererseits klingt mir das doch viel zu sehr nach den 'Eisernen Jungfrauen' und ich würde im Zweifelsfall, wenn ich ehrlich bin, doch eher das Original aus dem Plattenschrank ziehen. Selbst das Albumcover gibt es (in leicht abgewandelten Formen) bereits gefühlte 147 Mal. Dennoch ist "Hellhound" wie gesagt keine schlechte Scheibe und speziell wer die alten Metal-Klassiker aus den Achtzigern noch nicht kennt, sollte unbesorgt und mit Lust ruhig mal ein oder zwei Ohren bei Monument riskieren. Und für Vinyl-Liebhaber sowie -Sammler sei noch vermerkt, dass es die Scheibe nicht nur in schwarzem, sondern zahlenmäßig auf 500 Stück limitiert auch in gelbem, rotem sowie orange-braunem Vinyl zu erwerben gibt.


Line-up Monument:

Peter Ellis (lead vocals)
Dan Baune (guitars)
Lewis Stephens (guitars)
Dan Bate (bass)
Giovanni Durst (drums)

Tracklist "Hellhound":

Side 1:

  1. William Kidd
  2. The Chalice
  3. Death Avenue
  4. Nightrider
  5. Hellhound

Side 2:

  1. Wheels Of Steel
  2. The End
  3. Attila
  4. Straight Through The Heart

Gesamtspielzeit: 22:04 (Side 1), 20:55 (Side 2), Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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