Mother’z Boyzz ist eine Band aus Köln und das 'Baby' von Wolfgang 'Bad Boy' Schmidder, seines Zeichens davor bei Mirror Black aktiv. Zunächst als reines Spaß-Projekt gestartet, wurden unter anderem Songs der gerade genannten Combo umarrangiert, deutlich bluesiger und mit Akustik-Gitarre zum Besten gegeben. Die Publikums-Reaktionen waren jedoch so gut, dass die Sache mit den Mother’z Boyzz (bei denen Schmidder zunächst mit ständig wechselenden Musikern agierte) immer ernster wurde. Zunächst kam Jupp Hessel als fester Bassist und im März 2017 dann Chris Verhalen als Schlagzeuger hinzu. Dieses Trio verstand sich sogar so gut, dass 2018 mit "Bad Boy Blues" das erste Album fertig gestellt und weiterhin soviel Zeit wie möglich auf den Bühnen verbracht wurde. Im Herbst 2019 ging es dann an die Aufnahmen für das zweite, mir nun vorliegende, Album "Pink Cadillac", für das zusätzlich sogar auch Piano- und Orgelspuren verwendet wurden.
Also dann: Anschnallen, das Rauchen einstellen und die Handys ausschalten, damit dieser Blues Rock-Trip in den siebten Gang kommt und endlich abheben kann! Denn eines ist klar, die Mother’z Boyzz machen mit ihrer Mucke keine Gefangenen. Deutlich wird dies bereits mit dem eröffnenden Titeltrack, der sich nach dem Sound eines startenden Cadillacs in einen groovenden Blues-Rocker wandelt und viel Platz für den rauen Gesang Schmidders bietet. Klasse unterstützt von den Be Gee Bees übrigens, bei denen es sich um drei Ladies an den Background Vocals handelt. Dass der Frontmann auch über jede Menge (Selbst-) Ironie verfügt, wird bei "Ice Cubes Pissin'" und solch erhebenden Zeilen wie »… I am the strongest, I’ve got the longest…«) klar. Ansonsten werden die Songs erfreulich straight auf den Punkt gespielt. Schlagzeug und Bass walzen (im positiven Sinne) alles nieder, was sich in den Weg zu stellen versucht, die Orgel legt einen angenehm warmen Soundteppich darunter und die Gitarre Schmidders bluest sich mit viel Gefühl durch die coolen, wenn auch manchmal nicht ganz jugendfreien Texte. Yeeaah, Rock’n’Roll, baby!
Beim "Staubsauger Blues" ("Dustsucker Blues") sind die Be Gee Bees wieder zurück und sorgen für beschwingte Einlagen, die den Ärger des Protagonisten mit diesem blöden Ding vertreiben wollen. Klasse gemacht und ein Garant für gute Laune… außer bei dem nach wie vor mit der Technik kämpfenden Hausmann vielleicht. Wie bereits erwähnt hat der Frontmann und Songwriter viel Humor und das kommt auch richtig gut. So fließt Nummer für Nummer aus den Boxen und keine davon lässt qualitativ nach, sondern scheint jeweils immer besser zu werden. Was wirklich schade bezüglich dieser Scheibe ist, ist dass sie gerade mal nur ein bisschen länger als eine halbe Stunde läuft, da hätten ein paar Songs mehr ganz sicher nicht geschadet. Möglicherweise müssen bei solchen Entscheidungen (ohne ein Label im Rücken zu haben) aber auch immer finanzielle Aspekte berücksichtigt werden, sodass wir die kurze Spielzeit jetzt einfach mal neutral und ohne Wertung so stehen lassen.
Letzten Endes ist "Pink Cadillac" aber ein absolut cooles, starkes und geglücktes Album geworden, dessen Songs geradezu danach schreien, auch live auf der Bühne dargeboten zu werden. Bleibt also zu hoffen, dass es mit der nach wie vor herrschenden Pandemie sehr bald zu Ende geht und endlich auch wieder Live-Musik möglich wird. Bis dahin ist mein Tipp, sich die Zeit unter anderem mit "Pink Cadillac" von den Mother’z Boyzz zu versüßen. Spaß und Hörvergnügen werden von dieser Stelle aus garantiert!
Das Line-up der Band hat sich nach dem Ausstieg von Jupp Hessel (Frühling 2020) mittlerweile übrigens dahingehend verändert, dass nun neben Schmidder und Chris 'Huggy Boy' Verhalen die Musiker Volker 'Inspector S' Sczesni (keyboards) und Friedel Holler (bass) fest mit am Start sind. Perfekt, jetzt fehlt nur noch der Spitzname für den Bassisten.
Line-up Mother’z Boyzz:
Wolfgang 'Bad Boy' Schmidder (guitars, vocals)
'Screamin" Jupp Hessel (bass, background vocals)
Christian Verhalen (drums)
With:
Carl Kohrs (keyboards – #1)
Guido Krutwig (keyboards – #2-4,6,8)
The Be Gee Bees:
Kristina Bel (background vocals)
Sylke Iken (background vocals)
Andrea Kremser (background vocals)
Tracklist "Pink Cadillac":
- Pink Cadillac
- Ice Cubes Pissin'
- Non Talkin' Woman Blues
- Dustsucker Blues
- My Ugly Neighborhood
- Out Of Sight
- Big Bad Mama
- Lil' Wolf
- Shake Snake Boogie
Gesamtspielzeit: 33:38, Erscheinungsjahr: 2020
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