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Mountain Throne / The Silver Light – Digital-Review

Mountain Throne - The Silver Light

Mountain Throne – das klingt nach einer norwegischen Black Metal-Band – doch falsch gedacht … es handelt sich um Doomer aus Esslingen. Wer bei Doom und Esslingen an Mirror Of Deception denkt, liegt nicht falsch. Denn zwei der Musiker (Schlagzeuger Jochen Müller, hier genannt J. und Gitarrist Andreas Taller, hier kurz A.) spielten früher (bis zur Pause 2012/2013) dort. Also haben wir es fast schon mit einem 'Ableger' zu tun, der auch musikalisch grob in eine ähnliche Richtung geht.

Ergänzender Blick in die Vergangenheit: 2009 gegründet, erschien das Debüt "Stormcoven" Ende 2013. Zuvor, im April desselben Jahres, eröffneten Mountain Throne das letzte Doom Shall Rise, das legendäre Festival, das unter anderem von Jochem Fopp von Mirror Of Deception ins Leben gerufen wurde. Weit hatten sie es von Esslingen nach Göppingen nicht, gleiches gilt für den Weg zum Doom an der Steige, das am 04.11.2023 in Geislingen stattfand. Etwas weiter fahren mussten sie zum sechsten Hammer Of Doom in Würzburg.

Lange hat es gedauert – Doomer haben es bekanntlich nicht so eilig – bis zum zweiten Album. Dieses heißt "The Silver Light" und erscheint am 31.01.2025 als CD. Bereits im Februar 2024 gab es eine Veröffentlichung auf Vinyl und Digital.
Wie schon erwähnt, ist darauf traditioneller Doom oder Epic Doom zu hören, aber nicht nur, Mountain Throne bewegen sich häufig im Bereich von Heavy Metal und sind offen für andere Einflüsse.
Das lange "Man The Rampage" ist eher Epic Metal als Doom. Ebenso ist einiges andere gar nicht mal so langsam, dies gilt beispielsweise für "We Are Hunters" und (stellenweise) "Death Of A Tyrant". Das ebenfalls etwas flottere "Valkyrie" überzeugt zudem durch mitreißende Zeilen mit der Aufforderung, auf die andere Seite mitgenommen zu werden – ja, das verlockt zu folgen.

Als Kontrast gibt drei sehr ruhig gehaltene atmosphärische Instrumentalstücke, das sind neben dem Opener "Shapes In The Fog" noch die etwas längeren "Three Stars Shining" und "All Hallows Eve".
Bei "Thunderstorm Nights" muss ich irgendwie an die italienischen Epic Doomer Thunderstorm denken, nicht nur aufgrund des Titels, sondern auch musikalisch – könnte schon Absicht sein und gefällt mir gut, vor allem die harmonischen Gitarren und die Epik (des Gesanges). Hier und ebenfalls beim Titelsong "The Silver Light" gehen die gelungenen Melodie-Linien ins Ohr.

Die druckvolle organische Produktion sorgt dafür, dass sowohl Stimme als auch Instrumente mit ihren spieltechnischen Feinheiten deutlich und in einem stimmigen Verhältnis zu hören sind. Das kommt insbesondere der Gitarrenarbeit zugute, bei den heavy Riffs, die z.B. den ersten richtigen Track "All Souls Day" des Albums eröffnen, aber auch bei anderen Momenten. Die Details und Variationen im Songwriting sind gut in Szene gesetzt.

Es wird daher nicht langweilig, "The Silver Light" zu lauschen, es ist wie das Erkunden der einzelnen Räume der Burg auf dem Berg (in der sich der Berg Thron befindet?). Ja, das stimmungsvolle Coverbild mit der Festung, die in silbriges Licht von Sonne und Mond getaucht wird, rundet den Eindruck ab.

Mountain Throne ist es hier gelungen, eine eigene Mischung von Elementen aus Doom Metal, Epic Doom und (epischem) Heavy Metal zu machen, die solide wie die alten Mauern ist, dennoch nicht angestaubt wirkt. Wer sich dadurch angesprochen fühlt, ist eingeladen, zu entdecken, was sich in den alten Mauern verbirgt.


Line-up Mountain Throne:

H. (bass)
J. (drums)
A. (guitars)
Matze (vocals)

Tracklist "The Silver Light":

  1. Shapes In The Fog (0:55)
  2. All Souls Day (6:20)
  3. We Are Hunters (4:58)
  4. Thunderstorm Nights (5:33)
  5. Man The Rampart (8:27)
  6. Three Stars Shining (2:49)
  7. The Silver Light (5:28)
  8. Valkyrie (4:58)
  9. All Hallows Eve (2:27)
  10. Death Of A Tyrant (5:32)

Gesamtspielzeit 47:26, Erscheinungsjahr: 2025

Über den Autor

Andrea Groh

Hauptgenres: Doom/Death/Black Metal, auch Post/Progressive/Pagan Metal u.a.
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