Die Mutant Reavers machen laut ihrem CD-Titel "Monster Punk", was nichts großartig anderes als Horror Punk ist.
Das Team der Mutant Reavers besteht aus Oli Wonka, Necrola Nic, Doom Van Dan und Dr. Mo und ihre Aufgabe ist es, Dämonen, Ghoule und Monster zu jagen. Außerdem veranstalten sie intergalaktische Trinkgelage und Monsterschlachten. Während ihrer Weltraumabenteuer sind sie nun auf dem Planet Erde gelandet. Genauer gesagt, in Kiel.
Trivial gesagt: Die Mutant Reavers wurden 2015 in Kiel gegründet und spielen Horror Punk mit etwas Metal. Das klingt nicht so spannend wie die fiktiven Figuren und das ganze Image drumherum, das übrigens gar nicht so bierernst genommen wird. Lieber bieten sie ein eigenes Bier an: Spacebräu ('Plutonium-frei' – ich mag diesen Humor). Ja, wirklich: Ich finde das Ganze herrlich unterhaltsam und amüsant aufgezogen. Das gibt dann gleich mal ein paar Sympathie-Punkte. Habe mir daher auch bereits eine paar gelungen-trashige Videos von den Jungs angesehen.
Kommen wir zur Musik: Der Opener "The Dead Will Never Die" beginnt etwas spacig, bevor es dann punkig wird. Auch später kommen immer mal wieder solche Momente, gerade beim letzten Stück "Medusa Twist" sind klasse SF-Stellen. Klar – wie sollte es bei Horror Punk anders sein – das große Vorbild sind natürlich die Misfits. Erstaunlich, dass diese immer noch einen solch großen Einfluss haben, es gibt etliche Tribute/Cover-Bands. Zum Glück haben sich die Mutant Reavers entschieden, sich lediglich beeinflussen zu lassen, doch ansonsten ihr eigenes musikalisches Gebräu zu brauen, sich dabei nicht von einem Genre einengen zu lassen.
Neben Punk ist unter anderem auch etwas Metal mit drin. Bei Monster und Weltraum habe ich an GWAR denken müssen, vermutlich haben die Kieler schon mal etwas von diesen Scumdogs gehört, wobei die Mutant Reavers weniger chaotisch und monstermäßig sind.
Die Songs sind kurz und knackig, gehen meistens vorwärts – so und nicht anders sollte es sein. Es wird dennoch nicht langweilig oder eintönig. Dafür sorgen Auflockerungen, so gibt es beispielsweise in "She-Monsters From Outer Space" reizvollen, stellenweise tiefen, dann wieder etwas hysterisch wirkenden Sprechgesang. Hat etwas von einem schrägen alten Film, in meinem Kopfkino sehe ich ein trashiges Filmplakat vor mir. Cooles Stück.
Während "The Night Of Halloween" wieder dieses 'gestörte' Element mit drin hat, ist das danach folgende "Behind The Rows" (und später "Bonfires" ebenfalls) durch sein gedrosseltes Tempo sogar noch morbider. Mit "Down On Your Knees (Earthlings)" – herrlicher Titel – wird es wieder flotter und punkiger. Dazu lässt sich bestimmt gut live abgehen, mit hochgereckter Faust den Titel schreiend.
Ja, mit optischer Note kommt das Ganze sicher noch besser, aber auch auf Konserve macht der "Monster Punk" Spaß. Mal punkig, mal rockig, mal t(h)rashig – mal schnell, mal etwas langsamer, immer mal wieder etwas 'angegruselt' – bieten die vierzehn Songs Abwechslungsreichtum und haben Unterhaltungswert.
Der Komplettheit sei erwähnt, dass es 2015 die EP "First Blood", 2016 eine weitere EP ("Cosmic Carnage") und schließlich 2017 die dritte mit dem Titel "Secrets Of The Cyborg Crypt" gab. "Horror Punk" ist der erste Longplayer.
In diesem Sinne: »Auf die Knie Erdlinge! Preiset die Rückkehr der Mutant Reavers!«
Line-up Mutant Reavers:
Oli Wonka (vocals, Spaceschnaps)
Necrola Nic (bass)
Doom Van Dan (guitars)
Dr. Mo (drums, FX)
Tracklist "Monster Punk":
- The Dead Will Never Die
- New Dimensions
- Body Of An Android
- She-Monsters From Outer Space
- The Abstract Art Of Demon Hunting
- The Night Of Halloween
- Behind The Rows
- Down On Your Knees (Earthlings)
- Return Of The Ghouls
- Bonfires
- Lobotomies For Everyone
- Gallow’s Hill
- Let Her In
- Medusa Twist
Gesamtspielzeit: 41:12, Erscheinungsjahr: 2020
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