Aus den englischsprachigen Informationen von Glass Onyon PR geht unter anderem hervor, dass "Time Slips Away" das fünfte Album von den Mystic Twangers ist.
Als Genre wird eine »[…] Americana pop-rock collaboration […]« angegeben. Erweitert werden die Stile der dreizehn Songs durch »[…] progressive folk, country pop […] high energy rock, […] traditional blues and roots reggae […]«.
Immer noch unentdeckt von den »[…] mainstream audiences […]« ist Twanger prodiktiver Songwriter und Performer.
A.G. Twangers wahre Magie liegt in dem Können, unvergessliche Momente zu kreieren.
Das Album wurde von Rob Friedman produziert. Rob Friedmans Arbeit bringt man auch in Zusammenhang mit Dan Zanes, Lou Reed, Sheryl Crow, Nathalie Merchant, Suzanne Vega oder Jackson Browne.
Der Song "Haybo Traveler" taucht in den beiden Tracklists des Digipak nicht auf, wird allerdings im CD-Player aufgeführt.
Ob sich die Mystic Twangers respektive A.G. Twanger, der für dieses Album alle Songs geschrieben hat, mit "Time Slips Away" aus der Unbekanntheit emporarbeiten kann, bleibt zu prüfen. Dazu gibt es bei etwas über vierundfünfzig Minuten ausreichend Zeit.
Zunächst kann man nicht meckern, denn das Titelstück "Time Slips Away", gleichzeitig Opener der vorliegenden Platte, geht im Pop-Milieu ganz gut rockend ab. Der A.G. Twanger-Gesang ist hörenswert und mit Dana Brooke verfügt der Musiker über eine klasse Chorsängerin. Breaks und Hooklines lockern die Nummer auf.
In der momentan noch zurückhaltenden Begeisterung nach dem ersten Lied, gibt es für die gute Laune so etwas wie einen kleinen Dämpfer. Denn für "Last Call" nimmt man das Tempo und die rockende Stimmung des einleitenden Tracks raus und jetzt, wo die Stimme des Musikers mehr in den Vordergrund rückt, sind seine Vocals gar nicht mehr so prickelnd. Es klingt etwas zerbrechlich, nicht mehr so überzeugend und überhaupt gehört dieses Lied nicht unbedingt zu den Highlights, wie sich am Ende der CD herausstellen soll.
Da steigt doch wieder die Stimmungskurve der Leute vor den Lautsprechern, denn in "Time Out" ist Blues oder genauer Blues Rock angesagt. Den servieren uns die Mystic Twangers mit Kompetenz sowie Groove. Das E-Gitarren-Solo zeigt positive Wirkung und auch gesanglich ist der Protagonist oben auf.
Man kann es vorweg nehmen, denn "Time Out" ist hier das einzige Stück mit Blues-Feeling.
Genauso wie "The Water’s Rising" die Reggae-Ausnahme bleibt. Musikalisch gut, gesanglich wiederum mit Punktabzügen.
Hat man den Country Pop von "Baby Don’t Tell Me" mit ’schubi schubidu' im Chorgesang über sich ergehen lassen, fließt am Ende doch etwas zu viel Schmalz aus den Poren des Tracks. Da wirkt "The Water’s Rising" wie eine Frischzellenkur.
Durch Piano und Trompete reicht es bei "Two Ragged Drifters" fürs Mittelmaß und das in den Tracklisten nicht augeführte "Haybo Traveler" bekommt durch die Fiddle eine ordentliche Country-Würzung und das E-Gitarren-Solo versprüht mit seinem Twang gute Laune. Über den A.G. Twanger-Gesang wird jetzt nichts mehr geschrieben.
Da hat die Motivation, weitere Songs zu hören, schon ganz stark nachgelassen und tendiert gegen Null.
Mit dem Album "Time Slips Away" werden die Mystic Twangers oder A.G. Twanger ihre Fan-Gemeinde nicht vergrößern.
Dem harten Kern der Mystic Twangers-Anhänger wird diese Platte wohl gefallen, dem Rezensenten nicht.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Mystic Twangers:
A.G Twanger (lead vocals, acoustic guitar, bass)
Rob Friedman (guitars, keyboards, pedal steel, lap steel, drums)
Dana Brooke (harmony vocals)
Tracklist "Time Slips Away":
- Time Slips Away
- Last Call
- Never Will
- Time Out
- Hallway Mirror
- I Won’t Give Up
- Baby Don’t Tell Me
- The Water’s Rising
- Two Ragged Drifters
- Haybo Traveler
- Another Fallen Hero
- Ruby Red
- Do You Know How It Feels
Gesamtspielzeit: 54:20, Erscheinungsjahr: 2024
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