Völlig leichtgängig und luftig schwebend umgibt mich die Musik des ersten Songs, "Elimu", und lässt meine Gedanken in Richtung Afrika schweifen. Richtig, der Sänger Denis Inyani stammt schließlich auch aus Kenia. Doch so ganz rein afrikanisch geprägt ist diese Platte nun nicht, treffen hier doch Afrika und Europa musikalisch aufeinander. Die Band Na Lengo ist eine Formation aus Ibiza und neben der Verschmelzung afrikanischer und europäischer Musiktraditionen sind es noch Jazz und Pop, die das Gesamtbild gelungen abrunden.
So ist es die filigrane Schlagzeugarbeit von Alberto Perez, die dem Eröffnungstitel diese dezente Spur Jazz einhaucht. Leider ist der Song nach gut vier Minuten bereits vorbei, schade, dass er so einfach ausgeblendet wird, mir fehlen hier klar ein Ende oder eine Verlängerung. "Njo Mbele" klingt einen Tick afrikanischer und ist von der federnden Rhythmusarbeit der Perkussionisten geprägt. Dieser Rhythmus wird einfühlsam vom Gitarristen Gerard Guse unterstützt. Matías Miguez am Bass bringt nicht nur hier die gewisse 'Erdung' in die Musik mit sattem und in den Bauch zielenden Sound. Schön, dass nun nicht ausgeblendet wurde.
Ein Soundtrack für einen lauen Sommerabend am Strand oder in der Strandbar – so zieht "Alua" seine Kreise, und erinnert mich zu Beginn ganz stark an "On The Beach" von Chris Rea. Der sehr warm klingende Sound bohrt sich mit seinem sehr lasziven und entspannenden Charakter in die Seele und man spürt eine Art Befreiung vom mit Sorgen beladenen Alltag. Das liegt sicher vor Allem an der perfekten Art des Zusammenwirkens von Guse und Inyani, die es allein schon vermögen, eine Verschmelzung der Kulturen perfekt darzustellen und mit Perfektion und Leidenschaft gleichermaßen umzusetzen. Ja, reißerische und nervenaufreibende Momente sind bei dieser Musik beileibe nicht wichtig. Gleichwohl ist dieses auch weit entfernt von billigen Soundtracks für Aufenthalte auf spanischen Inseln mit Urlaubsgefühl à la Mallorca, sondern ganz einfach Musik für gestresste Seelen, zum Wohlfühlen und einem Sich-Hingeben in warmherzige und menschlich herzliche Atmosphäre.
Line-Up Na Lengo:
Gerard Guse (guitars)
Denis Inyani (lead & background vocals)
Alberto Perez (percussion)
Matías Míguez (bass)
Ismael Rodriguez (cajon – #5, 8)
Sergio Gimenez (drums – #4)
Tamas Szasz (keyboard – #4, 8)
David Romano (percussion -#4)
Tal Ben Ari (choral arrangement -#12)
Tracklist "Ingoma":
- Elimu (4:07)
- Njo Mbele (3:05)
- Lulu Wangu (3:11)
- Alua (2:52)
- Asante (4:28)
- Mbele Mbele (4:16)
- Mchochezi (3:49)
- Lala Salama (2:48)
- Ingoma (0:49)
- Mkuki (4:02)
- Mambo Ya Dunia (3:14)
- Tuliza (4:45)
Gesamtspielzeit: 41:48, Erscheinungsjahr: 2017
1 Kommentar
gerard
28. Oktober 2018 um 15:10 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Danke für die Rezension 🙂