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Neal Black & The Healers / A Little Boom Boom Boom – CD-Review

Es ist schon ein Weilchen her, seit 2012 Sometimes The Truth beziehungsweise 2014 Before Daylight von Neal Black & The Healers erschienen.
Okay, es kamen Alben gemeinsam mit Nico Wayne Toussaint/Fred Chapellier ("B.T.C. Blues Revue") oder "Guilty Saints" mit Larry Garner auf den Markt.
"A Little Boom Boom Boom" firmiert wieder unter dem Namen Neal Black & The Healers.
The Healers sind Mike Lattrell an den Tasten, Abder Benachour am Bass sowie Natan Goessens am Schlagzeug.

Dann folgt noch eine lange Liste an Gästen, die ihre Beiträge abgaben.
Unter anderem sind es Robben Ford, Tommy Schneller, Nico Wayne Toussaint, Fred Chapellier, »[…] Jurgen Weiching […]« oder Jens Buschenlang.
Vielleicht unterlief den Leuten, die für das Album-Design zuständig waren bei dem eben zitierten Musiker ein Tippfehler, denn wahrscheinlich handelt es sich um Jürgen Wieching, denn bei einigen Songs spielt er Baritonsaxofon und dafür ist er durch Albie Donnelly oder Jimmy Reiter bekannt.
RockTimes erlebte das Bläser-Duo Jens Buschenlang und Jürgen Wieching beim Jimmy ReiterKonzert am 14.08.2021 in Aalten.

Wenn das Brass-Dreigestirn gemeinsam aktiv ist, dann macht sich die gesamte Combo geschmeidig auf nach New Orleans. Die Rede ist von der Bourbon Street und dem Mardi Gras. Erwartungen bezüglich so typischer New Orleans-Musik werden zum Teil erfüllt. Ja, es swingt und Mike Lattrells Piano klimpert herrlich. Mit Fred Chapelliers Solo in "Saints Of New Orleans" ist klasse Stimmung angesagt und so können die Leute dann doch überraschen.
Das Gebläse-Trio ist noch im Rausschmeißer "Secrets" zu hören. Hooks, Breaks und Funk geben sich hier die Klinke in die Hand. Auch hier haut der Bandleader eine tolle Fretboard-Fahrt raus. Der Album-Abschluss ist gleichzeitig der Startschuss für eine nächste Runde "A Little Boom Boom Boom".

War die New Orleans-Nummer für Verblüffung, ist "Green Bean Swing" genau das, worauf der Song-Titel hinweist, denn phasenweise swingt das Instrumental herrlich und flott ist es auch noch. Klasse, wie Drummer Dave Bowler zum Jazz shuffelt und Harper Nico Wayne Toussaint nicht erst bei diesem Track die Kanzellen heulen lässt. Super!

Spätestens im "All For Business"-Slow Blues weiß man die rauchig-raue Stimme des Protagonisten zu schätzen. Außerdem gehen beide Daumen hoch für die Horns sowie dem exzellent solierenden Robben Ford. Highlight!
Oliver Perez muss erwähnt werden. Handtrommeln und andere Klangkörper sind seine Instrumente und er spielt in "Never Been Lucky" eine Vordergrund-Rolle. Es braucht nicht mehr als einen sehnsüchtige Harp, eine zeitweise hypnotische akustische Gitarre, besagter Gesang und eben Oliver Perez' Percussion, um dieses doch dramatische Lied zu einem weiteren Highlight werden zu lassen.
"Forgive Yourself", ein weiteres Instrumental, ist eher Roots Music oder Americana. Nico Wayne Toussaint ist im Spotlight und man fragt sich, woher er so viel Melancholie holt. Die Stimmung ist Ausdruck des amerikanischen weiten Westens. Klasse!

Abermals ein Instrumental. "Alabama Flamenco" bringt Mike Lattrells jazzige Piano-Seite zum Vorschein und Neal Black sowie Fred Chapellier geben sich hier die Gitarren-Kante. Gepfeffert wird die Nummer durch Dave Bowlers Drum- und Abder Benachours Tieftöner-Alleingang. Hochwertige Kost!
Ach, einfach herrlich, wenn es groovt und das Bottleneck in "Shoeshine Shuffle" Einzug hält.

Doch, auf dem Cover ist ein leichtes Lächeln in Neal Blacks Gesicht zu erkennen.
Dabei dürfte es auch ein Lachen sein, denn "A Little Boom Boom Boom" ist so vielfältig wie ein Petticoat und unterhaltsam wie eine Jukebox, gefüllt mit Lieblingsliedern.
Boom … die Musik ist großartig.
Boom … die Instrumentals sind große Klasse.
Boom … dieses Album ist eine Empfehlung.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Neal Black & The Healers:

Neal Black (vocals, electric guitar, acoustic guitar, resonator guitar)
Mike Lattrell (piano, Hammond organ)
Abder Benachour (bass)
Natan Goessens (drums)

Featuring:
Robben Ford (2nd guitar solo – #3)
Nico Wayne Toussaint (harmonica – #2,4-7,9)
Fred Chapellier (lead guitar – #10, 2nd lead guitar – #12)
Kris Jefferson (bass – #2,6,7,9,11)
Dave Bowler (drums – #1,3-5,8,10,12,13)
Tommy Schneller (tenor saxophone – #1,3,10,13)
Jürgen Weiching (baritone saxophone – #3,10,13)
Jens Buschenlang (trumpet – #3,10,13)
Magali Bourderon (piano – #4)
Olivier Perez (percussion – #1,2,6,9,12)
Alain Brunet (bell chime – #6)

Tracklist "A Little Boom Boom Boom":

  1. Don’t Follow Me There (5:34)
  2. Why Do People Act Like This (4:14)
  3. All For Business (4:55)
  4. Green Bean Swing (3:22)
  5. Little Boom Boom Boom (4:10)
  6. Never Been Lucky (4:36)
  7. Shoeshine Shuffle (4:05)
  8. Break A Promise (4:06)
  9. Forgive Yourself (3:16)
  10. Saints Of New Orleans (4:23)
  11. Going Down Together (4:27)
  12. Alabama Flamenco (5:17)
  13. Secrets (4:28)

Gesamtspielzeit: 56:44, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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