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Nebula / Let It Burn – CD-Review

Endlich! Drei Werke der Stoner Rock-Band Nebula sind als Wiederveröffentlichungen auf dem Markt erschienen. Es handelt sich um "Let It Burn", "To The Center" sowie "Dos EP’s".
Nachdem Eddie Glass und Ruben Romano Fu Manchu verließen, gründeten sie 1997 Nebula. Das Line-up vervollständigte Mark Ashire, der ebenfalls bei Fu Manchu tätig war.
"Let It Burn", das erste Tonträger-Lebenszeichen der Stoner Rock-Meister, feierte im Jahr 2018 sein zwanzigjähriges Jubiläum und die Tracklist der ersten Auslage wurde um zwei Songs erweitert. Einerseits handelt es sich um das Titelstück "Let It Burn", aufgenommen 2000 beim Roskilde Festival und andererseits findet man am Schluss der Scheibe das Stück "Devil’s Liquid" in einer Demoversion, bei der Eddie Glass alle Instrumente spielt. Die vorliegende Platte gibt es auch »[…] in bildschönem transparentem Splatter-Vinyl […].«

Wer Stoner Rock spielt kommt fast nicht um die Formation Black Sabbath herum. Nebula hat auf ihrer ersten CD natürlich den obligatorischen Fuzz im heavy Gitarren-Sound verpackt, aber die Tracks auf "Let It Burn" verdeutlichen, dass es von Eddie Glass inszeniert, auch um andere Klänge des Sechssaiters geht. So kommt eine nicht von der Hand zu weisende Abwechslung ins Spiel und darüber hinaus vermag es das Trio ganz geschickt mit der Verzögerung beziehungsweise Beschleunigung des Tempos sowie differenzierter Rhythmik zu punkten.

Wendigkeit ist ebenfalls ein Thema. Nebula kann es. Die Meißelspitze des Stoner Rock-Presslufthammers durch Genres wie zum Beispiel den Blues oder die abgedrehte Psychedelic zu jagen.
Im nachbearbeitetem Sound kommen die Lieder quasi doppelt so gut aus den Lautsprechern. Man mag es kaum glauben, aber Eddie Glass hat die Musik zu allen Songs geschrieben. Diese Tatsache verschwimmt im Glanz der Nummern, denn man bekommt schon den Eindruck, dass hier auch der Begriff Jam zum Zuge kommt.
Es muss nicht immer die stromverstärkte E-Gitarre sein. Mit Sitar und Akustischer gönnt man sich eine entspannte Reise in fernöstliche Gefilde, wobei es an dieser Stelle keiner Vocals bedarf. Der musikalische Abstecher "Raga In The Bloodshot Pyramide" verfügt über hypnotische Eigenschaften.

Da überschreitet der Minutenzeiger mehr als sieben Mal die Zwölf bis "Sonic Titan" ausklingt. Jam? Ja klar, hier in besonderer Ausprägung, Wah Wah-Pedal-Heftigkeit, Black Sabbath-Bezug, unglaublich kreierter Psychedelic und tollen Lufthol-Phasen, in denen man sich vor dem genüsslichen Druck ducken kann. Perfekt!
Alles gut! Das Beste kommt mit "Devil’s Liquid" auf den Hörer zu. Hammer-Riffs bohren sich in den Fels und man scheint völlig losgelöst zu agieren. Toll! Bei der Roskilde-Nummer legt man als Ouvertüre eine Gitarren-Einlage à la Jimi Hendrix vor und auch live muss man den Songnamen "Let It Burn" beim Wort nehmen.

Die "Let It Burn"-Wiederveröffentlichung wird jeden Stoner Rock-Fan zufriedenstellen und mit zwei Bonustracks ist das Album in der Ausgabe 2018 echt lohnenswert.


Line-up Nebula:

Eddie Glass (guitars, vocals, percussion)
Ruben Romano (drums, percussion, sitar)
Mark Ashire (bass)

Tracklist "Let It Burn":

  1. Elevation
  2. Down The Highway
  3. Let It Burn
  4. Vulcan Bomber
  5. Dragon Eye
  6. Raga In The Bloodshot Pyramid
  7. Sonic Titan
  8. Devil’s Liquid
  9. Let It Burn (Roskilde Festival 2000)
  10. Devil’s Liquid (Demo Version)

Gesamtspielzeit: 45:02, Erscheinungsjahr: 2018 (1998)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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