«

»

Neptune Kings / Mythos – LP/CD-Review

Die Neptune Kings brachten Mitte März 2023 das Album "Mythos" auf den Markt. In der Pressemitteilung erfahren wir: »[…] Der Mythos rockt! Neptune Kings legen einen grandiosen Nachfolger ihres 2019 erschienen Debüts "Triton" in Langspielformat auf Vinyl vor. […] Nach ihrem von elektrisierten Fans und der euphorischen Fachpresse gleichermaßen gefeierten Debütalbum legen die vier Jungs aus NRW mit ihrem zweiten Album sogar noch eine Schippe drauf. Der Albumtitel "Mythos" darf hierbei wörtlich genommen werden. […] Es wird nie langweilig, nicht zuletzt durch die dynamischen Arrangements, bei denen Dennis Schendzielorz mit seinem gewohnt energiegeladenen Schlagzeugspiel einen großen Spannungsbogen erzeugt. […]«

Im Lieferumfang der LP ist eine CD mit identischer Tracklist enthalten.
Bei der tollen Musik der Neptune Kings wird einem ganz warm ums Herz. Auf ihrem Album "Mythos" spielt eine Band, die es versteht, den Leuten vor den Lautsprechern mit differenzierten Arrangements Freude zu bereiten.
"Mythos" ist Fusion von internationaler Klasse.
"Mythos" ist ein Album, das verstärkt den Weg auf den Plattenteller oder in den Player findet.

Großformatig trumpft das Quartett schon mit dem ersten Track "Dongsi Dängsi" auf. Auf seiner Gitarre spielt Daniel Hinte ein verdächtig eingängiges Thema und wunderschön geschmeidig spielt sich Bassist Calvin Lennig in einem jazzigen Solo in den Vordergrund. Daniel Hinte serviert uns gleich danach einen klasse Alleingang und anschließend rundet Keyboarder Nicolas Kozuschek, der die Nummer geschrieben hat, den infizierenden Rock ab. Man bleibt definitiv bei der Sache und das folgende "Tell Me A Bedtime Story", komponiert von Herbie Hancock, darf man als eine Standortbestimmung der Combo bezeichnen. Oh, wie schön! Die Neptune Kings kreieren eine entspannt-faszinierende Stimmung, von der man sich schon bei den ersten Tönen angezogen fühlt. Diese Interpretation ist ein Highlight.

"Space Waltz" ist zupackende Fusion und bei einer treibenden Rhythmik, die durch Percussion-Elemente verstärkt wird, kommt Maria Constantin mit ihrem herrlichen Scat-Gesang besonders gut an. Schon wieder ein Highlight, bei dem Schlagzeuger Dennis Schendzielorz vor dem Abheben in schwebende Sphären einige Drum-Akzente setzt.
Jazz Rock der bemerkenswerten Art ist "Forza La Musica". Verspielter Wah Wah-Sound gibt den Ton an. Fusion-Musik ist geprägt von feinen Alleingängen. So ist es der Gitarrist Daniel Hinte, der sich von seiner rockigen Seite zeigt und abermals versinkt man in eine traumhafte Keyboard-Phase. Super, dieses "Forza La Musica".

Seitenwechsel.
Klaus Doldinger, der Komponist der Titelmelodie vom "Tatort", hat im Laufe seiner Karriere auch für andere Filme Noten zu Papier gebracht. Unter anderem für die "Unendliche Geschichte". Im Stück "Draco De Fortuna" widmet sich die Band der Titelmusik sowie dem "Flug auf dem Glücksdrachen". Welch ein Hörvergnügen. Welch eine hingebungsvolle, in der persönlichen Sichtweise von Neptune Kings, Version dieser beiden Lieder, die hier in einem Medley mit dem Hannes Wieland-Chor ineinander fließen und im Verlauf der Nummer so etwas von abrockt. Toll!

Es ist ein Markenzeichen der Band, das alle Instrumente in den Fokus gerückt werden. So auch in "Spaced Out", in das Drummer Dennis Schendzielorz einleitet. Das Quartett injiziert in seine Fusion eine gehörige Portion Funk, die ihre Wirkung beim Hören nicht verfehlt und die Netptune Kings wären nicht die Neptune Kings, wenn nicht famose Soli auch in dieses Stück einfließen. Jazz Rock at it’s best!
"Donkeycorn", bei ganz knapp über acht Minuten das längste Lied des Albums, ist mit seinem spacigen Ambiente ein Primus inter Pares und fasst in einem Song, wie der Klappentext zu einem Buch, sozusagen alle hochklassigen Qualitäten der Band zusammen.

Neptune Kings' "Mythos" ist Fusion auf höchstem Niveau.
Neptune Kings' "Mythos" ist ein Album, bei dem Langeweile ein Fremdwort ist.
Neptune Kings' "Mythos" ist ein Album, das die Leute vor den Lautsprechern in große Freude versetzt.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Neptune Kings:

Daniel Hinte (guitar)
Calvin Lennig (bass)
Dennis Schendzielorz (drums)
Nocolas Kozuschek (keyboards)

With:
Maria Constantin (vocals – side one – #3)
Hannes Weyland (choir – side two – #1)

Tracklist "Mythos":

Side One:

  1. Dongsi Dängsi
  2. Tell Me A Bedtime Story
  3. Space Waltz
  4. Forza La Musica

Side Two:

  1. Draco De Fortuna
    Part I: Die unendliche Geschichte (Titelmelodie)
    Part II: Flug auf dem Glücksdrachen
  2. Spaced Out
  3. Donkeycorn

Gesamtspielzeit: 18:04 (Side One), 18:32 (Side Two), 36:36 (CD), Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>