Am 03. November gastierten die Nick Moss Band feat. Dennis Gruenling im To Hoop, Rheinberg. Aus der Konzertankündigung der angesagten Location entnehmen wir unter anderem: »[…] Seit der Gründung der Nick Moss Band featuring Dennis Gruenling im Jahr 2016 sind der Meister-Blues-Gitarrist Nick Moss und der Weltklasse-Mundharmonika-Virtuose Dennis Gruenling zu Fackelträgern des traditionellen elektrischen Blues geworden. Anstatt zu wiederholen, was schon tausendmal gehört wurde, interpretieren sie die energiegeladenen Old-School-Sounds von Chicago, Texas und der Westküste völlig neu und eigen ihre eigene. Mit ihrem neuen Alligator Records-Album (ihrem dritten für das Label), "Get Your Back Into It!", liefern der aus Chicago stammende Moss und der aus New Jersey stammende Gruenling zusammen mit ihrer Band ein tiefgründiges verwurzeltes, zeitloses Blue-Collar-Blues-Album. […]«
Schon zweimal hatte RockTimes das Vergnügen, die Nick Moss Band feat. Dennis Gruenling live zu erleben.
Mitte 2017 in Groesbeek und im Herbst 2019 in Vlierden.
Zum ganz knapp über eineinhalbstündigen Nick Moss Band feat. Dennis Gruenling-Konzert im To Hoop, Rheinberg lässt sich das Folgende berichten: Vor dem Nick Moss Band feat. Dennis Gruenling-Gig fand in der Gastwirtschaft eine Irish Session statt. Für den aus der Windy City stammenden Nick Moss spielte einer der Musiker auf der akustischen Gitarre und sang einen Chicago-Irish-Song. Nick Moss bedankte sich herzlich dafür.
Ab zu einem Blues-Konzert im angesagten To Hoop und raus aus dem Herbst-Blues.
Man spürte bei diesem Gig die Seele des Zwölftakters ganz deutlich. Die Nick Moss Band feat. Dennis Gruenling sorgte für hervorragende Stimmung beim Publikum und das Konzert war nur so gespickt mit Highlights.
Unter anderem präsentierte das Quartett Lieder aus dem Album "Get Your Back Into It!" oder The High Cost Of Low Living.
Schon beim ersten Stück, einer Komposition von Little Walter, war die Spielwiese des Paradiesvogels auf seiner virtuos gespielten Harp ein Anziehungspunkt. Eine klasse rockende Nummer so ganz im Stil des Chicago Blues. Schon der Opener war ein Highlight.
Die Spielfreude der Combo mündete in relativ wenigen Songs. Dafür waren die Nummern geprägt von sehr viel Improvisation und jeder Menge Soli, zu denen der Bassist dann auf dem elektrischen Tieftöner auch einen ausgiebigen Alleingang beisteuerte. Beide Daumen hoch für Rochigo Mantovani.
Für besondere Begeisterung sorgte Nick Moss, als er das Bottleneck über den kleinen Finger streifte und zum bemerkenswerten Slow Blues natürlich auch noch ein faszinierendes Solo präsentierte. Super!
Schlagzeuger Pierce Dauner servierte eine Vielzahl an Beats und besonders Grooves der luftigen Leichtigkeit. So auch bei "Bait In The Snare", in dem Dennis Gruenling mit einem furioses Solo begeisterte. Immer wieder spendeten die Anwesenden vor der Bühne reichlich Szenenapplaus, den auch der Bandleader erhielt.
Bei einem klasse Gesang von Nick Moss zeigte die Combo bei "Rambin' On My Mind", einem Blues-Klassiker, der auf Robert Johnson zurückgeht, ihre besondere Klasse. In dieser ganz speziellen Version spielte Dennis Gruenling sein kleines Instrumenten mit viel Riffing-Sound. Mit dem Fahrradlampenmikrofon waren Vintage Klänge angesagt. Nicht nur hier zelebrierte Nick Moss in seinem Solo die Blues-Notes von butterweich über sanft-leise bis energisch. Von einem super gesetzten, entspannten Part ging in diesem langen Lied wieder in einen rockenden Teil über.
Nick Moss beeindruckte als eine Meister-Gitarrist des Blues. Bei seinen Alleingängen kam man nie aus dem begeisterten Staunen heraus. Er hatte sein Blues-Feeling nicht nur im Blut, sondern auch auf den Fingerkuppen, denn seine Soli brachten ein mus andere Mal die Gänsehaut ins Spiel.
An dieser Stelle geht ein Lob an das Publikum, das selbst bei den ganz leisen Phasen ruhig blieb und man die bekannte Stecknadel hätte fallen hören.
Dennis Gruenling, der Spitzenkönner auf den Kanzellen, wechselte für "Jump Children" zur chromatischen Harp, die ja bekanntlich eine ganz besonderen Klang hat. In dieser Dennis Gruenling-Eigenkomposition waren Gitarre und Harp in einem herrlichen Einklang und neben dem Chicago Blues warf die Band mit Rock’n’Roll- als auch Jump & Blues auch einen gekonnten Blick über den Tellerrand. Voll auf ihre Kosten kam das Publikum ebenfalls in einem langen, ausladenden Medley, in dem unter anderem mit "Sittin' Here Thinking" dem Jimmy Rogers-Song "Ludella" einen ganz besonderen Rahmen gab.
Der Teufels-Harper war phasenweise gar nicht zu stoppen. Er sprühte nur so vor tollen Blues-Fantasien und das Publikum dankte es ihm mit viel Beifall für seine vielen Soli, in denen er sein ganzes Können zur Schau stellte.
Die Band verließ erst gar nicht die Bühne, denn unmittelbar nach dem letzte Song wurde lautstark eine Zugabe gefordert. Die bekamen die Anwesenden dann auch in Form von "Rock This House". Ein Lied, das nochmals die ganz Klasse der Nick Moss Band feat. Dennis Gruenling auf den Punkt brachte.
Am Verkaufsstand standen CDs, Vinly und T-Shirts zur Auswahl und in Nullkommanichts bildete sich eine Menschentraube. Die komplette Band stand für Autogramm und Gespräche zu Verfügung.
Es war ein Konzert der besonderen Art, der Blues-Extraklasse. Hats off, Dennis, Nick, Pierce und Rochigo!
RockTimes schließt sich dem Dank von Nick Moss an den Soundmann Christian an.
Ein Dank geht auch an Sami Durak für den Platz auf der Gästeliste.
Am 10. November wird Muddy What? im To Hoop, Rheinberg, erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Joachim Brookes | RockTimes
Line-up Nick Moss Band feat. Dennis Gruenling:
Nick Moss (lead vocals, electric guitar, slide guitar)
Dennis Gruenling (harmonicas, lead vocals, backing vocals)
Rochigo Mantovani (upright bass, electric bass)
Pierce Dauner (drums)
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