Da ist die B’day Session noch nicht ganz abgekühlt, kommt schon das nächste Album von Nico Brina, dem Boogie Woogie-Meister aus der Schweiz, auf den Markt. "25/8" (’25 Hours 8 Days A Week') enthält ganze sechzehn Eigenkompositionen vom Rekord-Tastenanschläger.
Bei vorliegender Platte rockt und rollt es mächtig toll. Wer eine Scheibe für gute Laune braucht, liegt beim vom Blues getränkten Boogie Woogie des Protagonisten genau richtig. Aber nicht nur die Stimmung steigt. Nico Brina steht auch für hochklassige Kompositionen, die nicht erst bei dieser CD in einer beeindruckenden Song-Vielfalt münden.
Mit einigen Instrumentals kitzelt das groovende "Love And Rock’n’Roll" das Trommelfell auf besondere Weise, weil Nico Brina hier mit Corinne Wenger im Duett zu hören ist. Richtig toll ist der sich abwechselnde Gesang und zusammen gibt es noch eine Portion Gänsehaut oben drauf.
Das Youtube-Video dazu setzt die Musik hervorragend um. Im blitzsauberen Oldtimer-Straßenkreuzer cruisen die beiden bei Sonnenschein durch die Landschaft und finden einen Platz zum Picknick. Schön auch, wenn die Aufnahmen gegen Ende rückwärts abgespielt werden. Tolles Video, toller Song!
Klar, beim "Grinning Cat Boogie" hüpfen die Noten vor Freude förmlich aus dem Papier und die Fußwippe ist bei "25/8" eh im Dauereinsatz. Das Titelstück öffnet die Tür zur prächtigen Stimmung. Ohne Zweifel ist diese Scheibe ein Vorzeigeobjekt für Groove, der hier herrlich differenziert dargeboten wird.
Nico Brina kann aber nicht nur Gas geben. "Beautiful Love Bouquet" ist eine hinreißend-zeitlose Liebesbezeugung im balladesken Gewand. Gitarrist Pete Borel ist mit seinem Bottleneck für die über die Wange kullernden dicken Tränen zuständig. Super Song!
Der "Boogie Woogie Boy" hat eine feine Blues-Metrik. Das Lied ist autobiografisch, denn hier singt der Künstler in Kurzform quasi seinen Lebenslauf. Vom Boogie Woogie-Boy zum Boogie Woogie-Man …
Mit dem "Chili Billy Boogie" wird Fahrt aufgenommen und die Segel sind prall gefüllt. Vorzüglich, wie Nico Brina bei seinen Tasteneinsätzen auf Diversität setzt. Bestens belegt durch das folgende "Bonjour Mon Amour".
Dann übernimmt das "Red Crocodile" die Szenerie. Blues, Boogie Woogie und Jazz feiern in diesem treibenden Stück zusammen Party und Frithjof Gänger sorgt mit seinem Saxofon für ein herrliches Solo. Dieses Krokodil hat Zähne. Der Song packt den Hörer beim Kragen. Fliehen unmöglich. Highlight!
Mit den Tieren hat es der Nico Brina aber. Neben den bereits erwähnten "Red Crocodile" sowie "Grinning Cat Boogie" tummeln sich auch der "Groggy Froggy Boogie" beziehungsweise der "Pinky Monkey Boogie" im "25/8"-Boogie Woogie-Zoo. Bei allen vorhandenen Instrumentals wird so ein wenig das Kopfkino aktiviert.
Mit emotional-rauer Stimme gesungen ist "Eleven Long Years" der Kriminaltango der Platte. Pete Borel erweist sich als ein Nico Brina-Versteher, denn was er auf den sechs Saiten seines Instruments zaubert, ist Hingabe pur und da ist er auf Augenhöhe mit dem Protagonisten. "Own Road" ist ein klasse Blues mit Pete Borel in der Hauptrolle.
Nico Brinas zweite Veröffentlichung "25/8" im Jahr 2016 begeistert rundum.
Line-up Nico Brina:
Nico Brina (piano, vocals, backing vocals)
Pete Borel (guitar)
Pät (double bass, e-bass)
Frithjof Gänger (saxophone)
Tobias Schramm (drums)
Charlie Weibel (drums)
Corinne Wenger (duet – #9, backing vocals)
Raffael Brina (backing vocals)
Tracklist "25/8":
- 25/ [25 Hours 8 Days A Week] (2:16)
- Chili Billy Boogie (2:08)
- Bonjour Mon Amour (2:54)
- Red Crocodile (3:27)
- Groggy Froggy Boogie (1:40)
- If You Rock’n’Roll (2:36)
- Cooee Corinne (3:16)
- Beautiful Love Bouquet (2:14)
- Love And Rock’n’Roll (3:18)
- Grinning Cat Boogie (3:05)
- Oh Gee How I Waste My Time (2:26)
- Eleven Long Years (3:37)
- Pinky Monkey Boogie (2:26)
- Days Forever (4:17)
- Own Road (3:05)
- Boogie Woogie Boy (3:03)
Gesamtspielzeit: 49:19, Erscheinungsjahr: 2016
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