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Night Collectors / Heat & Fury – EP-Review

Night Collectors - "Heat & Fury" - EP-Review

Die Night Collectors aus San Francisco waren eine jener Bands, die 2019/2020 groß durchstarten wollten. Ein erstes Album war geplant, eine Tour gebucht und dann … ausgebremst durch Corona. So veröffentlichte das Quartett aus Kalifornien erst mal zwei Singles und harrte der Dinge. Im Februar 2025 ist mit "Heat & Fury" eine erste EP in Deutschland erschienen, die die Band mit fünf Tracks und einer Spielzeit von 25 Minuten vorstellen soll. Im Köcher hat der Vierer heavy Psychedelic mit verzerrten Gitarren, einem pumpenden Bass und coolen, knochentrockenen Drums.

Fast trancemäßig geht es in eher langsameren Gefilden bei "Take Me Higher" in die hoffentlich richtige Richtung, während die Nummer sich wie im Drogennebel Schritt für Schritt nach vorne, seitwärts oder im Kreis zu drehen scheint. Cool gemacht und mit viel Atmosphäre versehen ist das allerdings auch. Durch die genannten Attribute gefällt das Stück sogar noch besser als der Opener "One Thousand Years", wenn sich dieser stilistisch auch gar nicht wirklich weit weg befindet.

Beim Titeltrack krachen, kratzen und ächzen die Gitarren, sind verdammt laut und werden von dem stampfenden Drumming Kaori Suzukis untermauert. Auch hier ist der Gesang wieder tiefer in den Hintergrund gemischt, was aber als Stilmittel genutzt wird, um die geheimnisvolle Aura der Tracks zu fördern. Man muss unweigerlich an die ersten zwei oder drei Alben der Urväter von Velvet Underground denken, aber die Night Collectors versuchen dennoch, ihrem eigenen Sound noch ein gutes Stück drauf zu setzen.

Die Songs wandeln geschlossen auf dem schmalen Grat sowohl power-, als auch gefühlvoll und teilweise gar zerbrechlich zu klingen. Heavy Psychedelic at its best, intensiv, kraftvoll und energiegeladen kommen die Stücke um die Ecke. Dabei werden hier nie wirklich große Tonsprünge vollzogen und so klingt diese EP für manchen möglicherweise etwas eintönig, für andere dürfte sie einen Leckerbissen in ihrer Psychedelic Rock-Sammlung darstellen. Vorher reinhören wird deshalb durchaus empfohlen.

Die Favoriten des Rezensenten heißen "Take Me Higher" sowie "Heat & Fury", während das abschließende "Transmissions" noch einmal ganz kräftig Gas gibt, was sowohl die Power als auch die Intensität betrifft. Es wäre der Band zu wünschen, dass Sie endlich doch noch ihr erstes Album an den Start bringen kann, denn wer (Heavy) Psychedelic Rock mag, der wird auch "Heat & Fury" von den Night Collectors alles andere als von der Bettkante stoßen.


Line-up Night Collectors:

John Krausbauer (guitars, vocals)
Blaine Todd (guitars, vocals)
Brian Wakefield (bass)
Kaori Suzuki (drums)

Tracklist "Heat & Fury":

  1. One Thousand Years
  2. Take Me Higher
  3. Heat & Fury
  4. What Would I Do
  5. Transmissions

Gesamtspielzeit: 25:12, Erscheinungsjahr: 2025

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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