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Nik Nova / At The Crossroads – Digital-Review

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Ein Mann, eine Stimme, eine Gitarre – ein neues Soloprojekt. Mit Unterstützung einiger Gastmusiker präsentiert uns Nik Nova auf "At The Crossroads" sein erstes Soloalbum. Qualitativ unterscheidet er sich von einer größeren Zahl ähnlicher Projekte: Die Singer/Songwriter-Fundamente des Interpreten haben verschiedene Einflüsse aus Rock, Grunge, Alternative und Folk. Der stilistische Mix ist also breitgefächert. Die Songs transportieren emotionale Stimmungen. Sie sind getragen von einem wandelbaren und vereinnahmenden Gesang des interpreten .

"Breathing Hard" lädt als Opener zum ersten Mal ein wenig zum Träumen ein, ist in seiner ruhigen Anlage aber ein wunderschöner Rocksong. Auf "From Empty Rooms" höre ich immer wieder die Stimme von Ozzy Osbourne auf dessen Soloalben heraus. Schon hier wird deutlich, dass es auf dem vorliegenden Werk nicht einsilbig zugeht, sondern Abwechslung großgeschrieben wird. Die Stimme macht den Unterschied auf Nik Novas "At The Crossroads" aus. Spätestens auf "Ghosts Of Puget Sound" wird klar, dass hier ein beachtliches internationales Format schlummert. Das folgende "Quiet Men" zeigt eine gewisse Vorliebe des Künstlers für ruhige Kompositionen. Das trifft auch auf den nachfolgenden Titelsong "At The Crossroads" zu. Wir verlassen aber beim Hören zu keiner Zeit das Fundament der Rockmusik. Die Stücke stehen insgesamt für die vielen Emotionen, die der Kölner auf dem vorliegenden Album transportieren möchte.

Dass ihm die zehn Lieder eine Herzensangelegenheit sind, hält er in bemerkenswerten Worten fest: »Verlust und Trauer, der Wunsch nach einer besseren Gesellschaft und Zeit, Sehnsucht, Wut, Angst und Unsicherheit: Es gibt kaum jemanden, der all dies momentan nicht verspürt. Ich hoffe, dass meine Musik ein Katalysator sein kann, sich mit diesen Themen auf gesunde Weise zu konfrontieren und letztendlich etwas Positives daraus mitzunehmen.«

Das schreit er nicht heraus, aber seine Musik geht dennoch tief. Sie verlangt ein genaues Hinhören, weil die Kompositionen nicht oberflächlich sind. Andererseits gehen sie schnell ins Ohr. An Einflüssen ist der Interpret, wie eingangs erwähnt, breit aufgestellt. Wer Gefallen an Chris Cornell, Scott Weiland, David Bowie, Nick Cave, Alex Clare, Radiohead,Jeff Buckley, City And Color und anderen Künstlern hat, findet hier so manchen klangvollen Ansatz. Allein hier zeigt sich der internationale Anspruch.

Unterm Strich ist "At The Crossroads" ein intensives und zugleich persönliches Album. Das kommt schon beim ersten Durchlauf gut rüber. An dem Spiel der Akustikgitarre muss man ebenso Gefallen finden. Raumergreifend ist ihr Spiel. Nik Nova versteht es, Emotionen in Klänge zu übersetzen und aus unterschiedlichsten Einflüssen einen individuellen musikalischen Charakter zu erschaffen. Dessen Anspruch ist es, mit seinem Schaffen daran festzuhalten, »dass eine Zeit kommen wird, die gerade in kultureller und zwischenmenschlicher Hinsicht weniger aussichtslos und stagnierend ist, und in der Musik wieder gesellschaftliches und soziales Event sein darf«.

Mehr kann Kunst nicht leisten. Klangvielfalt und das Ergebnis wissen sehr wohl zu überzeugen. Ein Album für jeden Anlass – mit einer bemerkenswerten Stimme, die mich jederzeit mitnimmt. "At The Crossroads" ist als CD und digital als Stream erhältlich.


Line-Up Nik Nova:

Nik Nova (vocals, guitars)

With:
David Bruhn (drums)
Alessandro Del Vecchio (keys, bass, drums)
Michele Sanna (drums)
Vlada Divjak (bass)

Tracklist "At The Crossroads":

  1. From Empty Rooms
  2. Weightless
  3. Burial Of A Lover
  4. Ghosts Of Puget Sound
  5. Quiet Men
  6. At The Crossroads
  7. Call My Boat
  8. Dead`N`Gone
  9. Canadian Skies

Gesamtspielzeit: 50:19, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

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