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Nine Below Zero / Live In Gifhorn – CD-Review

In der Diskografie von der 1977 als Stan’s Blues Band und seit 1979 unter dem Bandnamen Nine Below Zero firmierend gibt es viele Live-Alben. "Live In Gifhorn" ergänzt diese Liste auf prächtige Art und Weise.

Die Band rund um die Gründungsmitglieder Dennis Greaves sowie Mark Feltham waren und sind ein Garant für unterhaltsame Musik aus den Bereichen Blues, Blues Rock und Pub Rock. Schließlich ist das Quartett mit unterschiedlichen Besetzungen nun schon seit fast vierzig Jahren unterwegs und hat in dieser Zeit für tolle Alben gesorgt.

Diese » […] DoppelCD, die während des Abschlusskonzerts der "A to Z"- Tour 2015 im KultBahnhof in Gifhorn aufgenommen wurde […]« ist wie eine Geschichtsstunde in eigener Sache. Die beiden Tracklists sind gefüllt mit Songs, die die erfolgreiche Band-History in beeindruckender Weise unterstreichen.
So zählen unter anderem "Tore Down", "Pack, Fair & Square" oder "Riding On The L & N" zu Klassikern der Combo aus London und der Tour-Titel macht ja schon deutlich, worum es bei diesem Album geht.

Dennis Greaves und Mark Feltham, begleitet von Bassist Benjamin Willis und Mickey Burkey (Schlagzeug) sind in Topform und präsentieren sich im positiven Sinn als eingespielte Band. "Live In Gifhorn" bietet so ziemlich alles, was der geneigte Fan und Blues Rock-Liebhaber erwartet. Nine Below Zero servieren in knapp einhundert Minuten eine Vollbedienung der besonderen Art, denn hier klingt kein Song abgegriffen oder einfach so runtergespielt.

Veredelt durch einige Klassiker wie zum Beispiel "I Can’t Quit You Baby", "On The Road Again", "Stormy Monday" oder "I’ve Got My Mojo Working" ist dieser Doppeldecker eine tolle Ergänzung der eigenen Nine Below Zero-Sammlung.

Herrlich, wie man in einigen älteren Songs dieses Pub Rock-/Rock’n’Roll-Feeling in die Gegenwart transferiert hat. Dann dürfen Lieder, wie früher, auch ruhig eine knappe Spielzeit von unter drei Minuten haben. Dabei hat man sich die Ecken und Kanten bewahrt.

Im Gegensatz dazu macht man aus "It’s Never Too Late" eine zehnminütige Funk-Session mit mehr oder weniger ausgiebigen Soli aller Bandmitglieder. Klasse! Das Quartett setzt sich mit tollen Grooves in Szene und bei Bedarf verpasst Dennis Greaves seiner Gitarre einen verdammt scharfen Ton.
Mark Feltham ist einerseits immer noch der Irrwisch auf der Harp, kann sein kleines Instrument anderseits aber auch stellvertretend für Sehnsucht oder Tragik erklingen lassen.

Natürlich lässt man bei allem Tempo nicht den balladesken Bereich aus den Augen verschwinden. "Why Don’t You Try Me Tonight" ist bestes Beispiel dafür. Am Ende der zweiten CD geht es mit Abschluss-Song-Quartett "Pack, Fair & Square", "Wolly Bully", "20 Yards Behind" sowie "A Little Understanding" nochmals auf die "Live In Gifhorn"-Blues-/Blues Rock-Partymeile des Doppeldeckers.

Nine Below Zero hat mit dieser Veröffentlichung aus dem Jahr 2016 unter Beweis gestellt, dass man noch voll im Saft steht und so manch andere jüngere Band an die Wand spielen kann. Hats off!


Line-up Nine Below Zero:

Dennis Greaves (lead vocals, guitar)
Mark Feltham (vocals, harmonica)
Benjamin Willis (bass)
Mickey Burkey (drums)

Tracklist "Live In Gifhorn":

CD 1:

  1. Mechanic Man
  2. I’m So Alone
  3. Rockin' Robin
  4. Hard Going Up (Twice As Hard Going Down)
  5. I Can’t Quit You Baby
  6. Don’t Point Your Finger At The Guitarman
  7. Johnny Weekend
  8. Down In The Dirt
  9. On The Road Again

CD 2:

  1. Tore Down
  2. Can’t Do My Homework Anymore
  3. I’ve Got My Mojo Working
  4. Stormy Monday
  5. Riding On The L & N
  6. It’s Never Too Late
  7. Why Don’t You Try Me Tonight
  8. Albatros (Excerpt)
  9. Pack, Fair & Square
  10. Wolly Bully
  11. 20 Yards Behind
  12. A Little Understanding

Gesamtspielzeit: 42:35 (CD 1), 55:27 (CD 2), Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

1 Kommentar

  1. Jürgen

    Da muss man erst das Review vom geschätzten Kollegen Joe vom fernen Niederrhein lesen, um zu erfahren, dass die Band ganz in meiner Nähe aufgetreten ist und den Gig auch noch mitgeschnitten hat. Das kommt davon, wenn man in der Provinz wohnt, wo Nachrichtenverbreitung ein Fremdwort ist.:-(

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