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No Trigger / Dr. Album – CD-Review

Geschickt eingefädelt hat No Trigger, die Punk-Combo aus Worchester, Massachusetts die Anfang Juni veröffentlichte EP Acid Lord als geschmackvoller Vorbote für das zu dem Zeitpunkt bereits angekündigte Album "Dr. Album" auf den Markt gebracht.

No Trigger hat sein Versprechen gehalten, denn neben den beiden exklusiven "Acid Lord"-EP-Titeln "Guillotine" sowie "Acceptance Speech" tauchen "Antifantasy", "Acid Lord" und "Brainwashed" in der "Dr. Album"-Tracklist wieder auf.

Die "Acid Lord"-Besprechung endet folgerndermaßen:
»[…] Diese Gesamtspielzeit ist allerdings gut bis sehr gut gefüllt und Punk-Anhänger dürfen sich dem Gedanken hingeben, diese Scheibe zu kaufen. Jedenfalls ist man auf das noch für 2022 angekündigte Album gespannt. […]«
No Trigger kann man – was Album-Veröffentlichungen betrifft – durchaus als faule Socken bezeichnen. Zehn Jahre hat es gedauert, bis "Dr. Album" in den Läden stand.

Einen Tante-Emma-Laden kennen wohl noch so einige der Leute, die sich an dem einen oder anderen Tag darauf gefreut haben, nach der Schule vielleicht noch in einem solchen Geschäft für einen Groschen oder etwas mehr Süßigkeiten zu kaufen.
"Dr. Album" ist im übertragenen Sinn solch ein Tante-Emma-Laden, denn in den dreizehn Songs ruft die Formation ganz schön viele auf, was sich so um das Genre Punk rangt.

Ein wenig Keyboards – oder darf es manchmal auch etwas mehr sein – hier oder Stimmen vom Band, Gebläse-Abteilung, akustische Gitarre, Country-Verrücktes oder Ska dort, No Trigger wagt den Ritt auf der Rasierklinge und … serviert Musik, die Punk Puristen wahrscheinlich in die Flucht schlägt.

Für alle anderen Leute, die sich ganz allgemein für Musik interessieren, ist "Dr. Album" ein Album voller toller Melodien, Hooklines und Spaß an sich.
So klettert No Trigger relativ schnell auf einer Leiter in eines der höheren Punk-Regale. Die No Trigger-Kompositionen ziehen einen an, wirken magnetisierend, sind höchst unterhaltsam, reichen allerdings nicht für ein ganz hohes Niveau.

Man kann sich über den einen oder anderen Text wegen seiner klischeehaften beziehungsweise stumpfsinnigen Art aufregen oder den Schwamm drüber wischen.
Aus meiner Sicht wäre letztere Methode angebrachter und schon die Nerven. Die No Trigger-Mucke ist einfach gut und gut siebenunddreißig Minuten Gesamtspielzeit sind einer Punk-Veröffentlichung würdig.

Die drei "Acid Lord"-Nummern spielen auch hier eine Hauptrolle, stechen sie doch besonders hervor.
Aber eine Nummer wie das Pop Punk-Stück "Best Friend Stuff" will auch erst einmal komponiert und entsprechend arrangiert werden.
Mit einigen Momenten der Einkehr sowie angemessenem Punk-Tempo hat No Trigger rundum eine gute Platte auf den Markt gebracht.
Hat Spaß gemacht und macht Spaß, sich die dreizehn Tracks öfter reinzuziehen.
Ein Anliegen bleibt dennoch: Bitte nicht wieder so viel Zeit bis zum nächsten Album verstreichen lassen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up No Trigger:

Teach (vocals, guitar)
Hollywood (guitar)
Pippen (guitar)
Bones (bass)
Baron von Lasagna (guitar, keyboards)
Soy Boy (drums)

With:
Steelin' Hearts (pedal steel – #8)
Ready Walcott (horns – #8)
One Take Snake (solo – #8)
Christine Atturio (lead vocals, backup vocals)

Tracklist "Dr. Album":

  1. Antifantasy
  2. Take Your Time
  3. Acid Lord
  4. Coffee From A Microwave
  5. Too High To Die
  6. No Tattoos
  7. Brainwashed
  8. Water By The Beercan
  9. Foggy Mountain Bus Stop
  10. Northern Corner
  11. Euro Coke
  12. Best Friend Stuff
  13. Totally Digital

Gesamtspielzeit: 34:37, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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