Noize Attack / Konzertbericht, 04.05.2024, Eventhalle Westpark, Ingolstadt

Noize Attack nennt sich eine Konzertreihe, die vier Mal im Jahr in der Eventhalle Westpark in Ingolstadt stattfindet. Das Konzept sieht vor, jungen aufstrebenden, aber auch etablierten regionalen Bands eine Möglichkeit zu geben, sich und ihre Musik auf relativ großer und professioneller Bühne zu präsentieren.
Die Werbung läuft hauptsächlich auf den einschlägigen Social Media Kanälen und die Bands verkaufen selber ihre Tickets im Vorverkauf.

Beat The Froster

Das Konzept geht auf und startet zum Auftakt des heutigen Konzertabends mit Beat The Froster. Die Halle füllte sich und immer wieder trudelte Publikums jeder Altersklasse ein. Die Münchner Band rockte schon mal gut los und mir gefiel ihr Mix aus klassischem Rockmaterial, ganz leichten Progelementen und 90er Metal à la Incubus und Konsorten. Sie präsentierten unter anderen Songs von ihrer EP "Nothing" sowie neues Material. Ihre »15 mitgebrachten Gäste« und auch die anderen Gäste feierten Beat The Frosters kraftvollen Auftritt.

Imperial Exit

Nach einer kurzen Umbaupause folgte eine andere Granate, die Power Punk Rock verinnerlicht haben: Imperial Exit. Vier Freunde, die einfach Spaß haben und losrocken. Man spürte auch ihre  Konzerterfahrenheit, die vor allem Frontmann Daniel Hietl aus Abensberg in vollen Zügen auslebte. So kamen ihre powervollen Songs vom aktuellen Album "Matter Of A Lifetime", wie etwa "Breakin Free" oder "Good Time" richtig gut und ansteckend mit guter Laune rüber.

Die ersten"Noize Attack"-Konzerte fanden schon Anfang der 2000er in Ingolstadts Kultdiscos Ohrakael oder Paradox statt. Zusammen macht es bekanntlich mehr Spaß und aus Liebe zur Rockmusik entstand eine Idee die vorsah, vier bis sechs Bands am Abend vor größerem Publikum spielen zu lassen. Diese Serie dauerte bis 2008, bis sich alles irgendwie verlief und auch die Discos zumachten. So gingen die Auftrittsmöglichkeiten gleich gegen null. 2022 ließ Olli, der Organisator, dieses Konzept wieder aufleben – mit den Eventhallen-Betreibern Birgit und David und es begann ein regelrechter Hype.

ENFYS

Weiter ging es mit einer besonderen Band aus Augsburg und Schrobenhausen, bei der man schon beim Aufbau dachte, was passiert hier jetzt? Grelle weiße, auf das Publikum gerichtete Strahler, bunte Disco LED-Lichter sowie vier Rauchfontänen schmückten die Bühne. Die vier Musiker, die 'Electric Callboys', um die Sängerin Nina Chuba starteten beim ersten Song in Silber gekleidet und mit Roboter-ähnlichen, interaktiven Bildschirm-Masken ihre Reise in die Welt von ENFYS: Electro, Pop und eine gute Prise Metal.

Mit ihren deutsch/englischen Texten und einer wahnsinnigen Ausstrahlung plus Power-Stimme, verzauberte uns Nina und nahm uns mit auf ihren Planeten, wo man zu "Uns Lieben" "Distance" oder auch "Laufen" tanzt.

Schirocki

Danach folgte das Highlight des Abends, und so wie es aussah, hatten die Zuschauer darauf schon gewartet: Schirocki, der Ingolstädter Sunnyboy, der gehörig auf Punkrock steht.
Zugegeben, er hat Ähnlichkeit mit Billie Joe Armstrong von Green Day und auch seine Präsenz erinnert daran, aber er zieht sein eigenes Ding durch.

Als Soloprojekt gestartet, nahm der Ingolstädter Daniel Schirocki fast im Alleingang 2022 das Vinylalbum "Hopeless Case" auf, und damit er diese Songs auf die Bühne bringen konnte, hat er wirklich drei 'bildhübsche' Musiker gefunden, die ihn perfekt und mit demselben Herzblut begleitent. Punk Rock vom Feinsten, mit dem nötigen Drive und Fun. Stücke wie "Fifteen Month", "I like You" oder (Oi, Oi) "Equality" begeistern und die Halle tobte. Der neue Song "Lights Out" und Publikumsliebling "Everyday’s The Same" krönten die Show.

Es war ein gelungener Abend für die Musiker und Orga-Chef Olli, den man immer wieder vor der Bühne rumhuschen sah, um Videos und Fotos für den Instagram Kanal zu machen. Also hier auch mal einen Blick rein wagen.

Die nächsten Konzerte für dieses Jahr sind schon geplant: am 04.10. und 23.11.24 mit Bands wie Why Horse Why, Popstar Killers, Lärmliebe oder den Stereons.

Für den Großraum Ingolstadt auf alle Fälle ein wertvolles Kulturgut!

Impressionen des Abends: