Not Moving / Live In The Eighties – LP-Review

Das italienische Label Go Down Records schaltet die Scheinwerfer wieder an und positioniert die Garage Punk-Kracher Not Moving abermals im Spotlight.
2005 erschien "Live In The Eighties" als CD/DVD-Kombination.
Mittlerweile ausverkauft, legt das Label am Veröffentlichungstag 04. Juni 2021 das Album neu auf.

Nun allerdings als LP »[…] with the same title but with a shorter tracklisting which represents and states the energy of the wild live shows of the Italian garage band in that decade. […]«

In der Pressemitteilung heißt es weiter:
»[…] The selection of 13 pieces was handled by the group choosing tracks recorded live in Italy and Germany between 1985 and 1988. These are original songs with the exception of "Cocksucker Blues" (Rolling Stones), "Break On Through" (The Doors) , "I Just Wanna Make Love To You" (Willie Dixon), "Kissin Cousins" (Elvis Presley in The Saints version). This very special reissue will also include a digital download of the band’s 2005-DVD, featuring high quality live material, interviews + much more behind the scenes footage. […]«
Die Neuveröffentlichung ist als »[…] black or clear vinyl LP in a gatefold sleeve + documentary digital download […]« erhältlich.

Not Moving wurde 1981 gegründet und nach Line-up-Umbesetzungen kamen Sängerin Rita 'Lilith' Oberti sowie Mariella 'Severine' Rocchetta (Keyboards) und 1983 Domenico Petrosino bestens bekannt als Dome La Muerte mit ins Boot.

Herrlich, wie rustikal-rockend "Live In The Eighties" mit "I Know Your Feelings" aus den Startlöchern kommt.
Da ist von den ersten Tönen an Garage Punk inklusive Rock’n’Roll angesagt. Gesanglich auf der Höhe der Dinge, stellt Dome La Muerte bei "Catman" seine Gitarre sofort auf Psychedelic um. Bemerkenswert, wie man mit diesem erst zweiten Lied die Stimmung verändert.  Rita 'Lilith' Obertis Stimme hat anziehende Wirkung. Klasse Nummer!
Bei "Suicide Temple" lässt Not Moving ungehemmt die Hüllen fallen und begibt es kompetent in die Garage. Hammer, die Combo macht echt Alarm, jetzt mit scharf gewürztem Sechssaiter.

"No Friend Of Mine" ist einer der bisher unveröffentlichten Songs des Rerelease. Gegenüber den vorherigen Tracks ist dieses Stück schon fast als luftig zu bezeichnen. Eine spannende Nummer, bei der mehr die Instrumente im Vordergrund stehen. Der Gitarrist bewegt sich abermals auf dem Pfad der Psychedelic. Super!
Ohne die Luft rauszulassen wird es für die Stones-Nummer "Cocksucker Blues" ruhiger. Ja, dieser Not Moving-Interpretation kann man etwas abgewinnen.
Zu Beginn von "Sweet Beat Angel" sind Keyboard-Klänge angesagt. Schön, dieses ganz entspannte Intermezzo zwischendrin. Das Quintett rockt auch relaxt überzeugend.

Not Moving hat es drauf.
"Looking For A Vision" bringt eine weitere Garage Rock-Variante ins Spiel. Fast schon eingängig rifft die Gitarre und der Refrain animiert zum Mitsummen. Guter Einstieg in die zweite Seite der LP.
Der Live-Charakter die Scheibe wird auch durch Publikumsreaktionen aufrechterhalten.
Mariella 'Severine' Rocchetta an den Keyboards gehört ein besonderes Lob.
Da darf man jetzt ganz gespannt sein, was Not Moving in "Goin Down" macht. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Not Moving gewinnt.

Gleich danach knöpft man sich The Doors vor. In den Händen der Garage-Rocker kann man auch "Break On Through" eine Hörprobe gönnen. Schnell, schneller, Not Moving mag es auch noch hektisch. Okay, hier beginnt die Angelegenheit zur Geschmackssache zu werden.
Willie Dixons "I Just Wanna Make Love To You" ist dann um einiges besser interpretiert. Man bewegt sich ein wenig in Richtung Spaghetti Western. Auch gut!
"Kissin Counsins" schließt geschickt den Kreis zum ersten Track des Albums. Furioser Rock’n’Roll aus der Garage.

Die Wiederveröffentlichung lohnt sich.
Not Moving war und ist eine klasse Garage Rock-Combo.
Schwitzen und abzappeln ist angesagt.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.

Line-up Not Moving:

Rita 'Lilith' Oberti (vocals)
Dome La Muerte (guitar)
'Tony Face' Bacciocchi (drums)
Dany Dallagiovanna (bass)
Mariella 'Severine' Rocchetta (keyboards)

Tracklist "Live In The Eighties":

Gesamtspielzeit: 21:44 (Side A), 19:01 (Side B), Erscheinungsjahr: 2021 (2005)