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Nukli / Live At Tannerfest 2022 – Digital-Review

Mitte August 2022 brachte die Progessive Rock/Space Rock-Band Nukli ihr Album "Live At Tannerfest 2022" auf den Markt.

Dabei ist diese Veröffentlichung nicht die erste Live-Scheibe der Combo.
Vorher erschienen zum Beispiel "Return Of The Festival Band " (2004), "Live At Cosmic Puffin 2013", "Live At Blind Cat Festival" (2015) oder "Live At Half Moon, Putney" (2021).

Das Studio-Album There Is Another Way war 2020 verfügbar.
Zum Cover von "Live At Tannerfest 2022" heißt es auf der Nukli-Bandcamp-Seite, dass sich Lee Carr von »[…] Gong’s famous Camembert Electrique cover […]« inspirieren ließ.

Zu weiteren Informationen lesen wir unter anderem:
»[…] This is our first recording with Paul Maguire on drums, replacing Peter Out, who has, sadly, had to retire from live music. We think Paul did a great job stepping in to a well established line-up and putting his own mark on the tunes. Welcome to the Nukli family, Paul! […]«

Nach der Band-Ansage startet "Afrika" mit afrikanischen Chor-Gesängen, die wahrscheinlich vom Band kommen.
Wegen der Einspielung ist es jetzt nicht so gravierend, bringt allerdings eine Portion Authentizität in die Runde. Dann setzt das Nukli-Trio auf wunderschönen Rock, der von Space-Elementen genährt wird. Klingt richtig gut, was nicht nur Kev Hegan auf der Gitarre und am Mikrofon serviert. Die Rhythmus-Fraktion ist voll auf der Höhe und gibt der Nummer Bodenhaftung. Klasse!

Nach einem vertrackt getrommelten "Tomorrow People", mit funkigen Inhalten versehenen, hier und da ruhigeren Phasen sowie feinsten Gitarren-Fantasien, kommt es danach zum längsten Track der Veröffentlichung. Fast zehn Minuten beansprucht "The King’s Hat". Toll, wie man sich über diese Distanz mit dem Hut eines Königs beschäftigen kann. Nichtsdestotrotz ist diese Komposition ein echter Hinhörer, wenn nicht sogar ein Highlight. Spätestens jetzt zieht man den Hut vor dem neuen Schlagzeuger Paul Maguire, der die Drumsticks auch die Band The Stairs schwingt. Jetzt gibt es kein Vertun, Nukli ist im ausgewogen rockenden Space angekommen. Der luftleere Raum wird mit gehaltvollen Gitarren-Variationen gefüllt. Nukli überzeugt auch in der musikalischen Abteilung Fusion, der Mischung aus Jazz sowie Rock. Perfekt, dieses "The King’s Hat", auch weil Bassist Mark Huxley in den Vordergrund rückt.

Es gibt so einige Einspielungen vom Band.
So auch bei "Sometimes", das durch einen faszinierenden Besuch beim Progressive Rock glänzt. Hier gibt es dann ein kleines Bass-Blitzlicht und einige sphärisch-psychedelische Teile. Super!
Am Beginn ist abermals die Bandmaschine im Einsatz. Man hört einige Erklärungen rund um LSD. So gibt "Acid Funk" durchaus Sinn. Der Funk ist berauschend, besonders durch Mark Huxleys hypnotisch geslappten Bass. "Acid Funk" ist speziell, ist eine Mischung aus einigen Stilen, so etwas wie Genre-Hopping. Dennoch fügt sich alles zu einer Einheit zusammen.

"Free Festival" beinhaltet wieder einiges an Gesang und macht es sich abermals gekonnt in der Prog-Ecke gemütlich. Gelungen, diese Nummer!
Zum Schluss ist "Visions Of Amber" angesagt. Tja, da hat Nukli klasse Sound-Sichtweise auf den Bernstein. Es leuchtet und funkelt prächtig.
Ab und an ist der Kev Hegan–Gesang nicht so überzeugend. Auf seinem Arbeitsgerät ist er besser drauf.

Dennoch ist "Live At Tannerfest 2022" eine rundum gelungene Angelegenheit.
Da gehen – trotz geringer Abstriche beim Gesang – beide Daumen fast ganz nach oben.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Nukli:

Kev Hegan (guitar, vocals)
Mark Huxley (bass)
Paul Maguire (drums)

Tracklist "Live At Tannerfest 2022":

  1. Afrika (6:03)
  2. Tomorrow People (8:08)
  3. The King’s Hat (9:57)
  4. Sometimes (7:58)
  5. Acid Funk (7:13)
  6. Free Festival (5:20)
  7. Visions Of Amber (8:04)

Gesamtspielzeit: 52:43, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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