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Old Moon Madness / Old Moon Madness – Digital-Review

Old Moon Madness / Old Moon Madness - Digital-Review

Deep Purple trifft Iron Maiden, so würde ich dieses Album von Old Moon Madness aus Daun in der Eifel beschreiben. Die Eifel darf man nicht unterschätzen, was Hard Rock und Heavy Metal betrifft. Angefangen hat hier alles in den 80er Jahren mit Bands wie Blooming Disaster und Fire And Steel. Mit Hard n' Heavy Rock in einem Mix aus Coversongs und eigenen sehr guten Stücken, machten die Jungs damals die Kneipen und Säle in den Dörfern unsicher. Diese Kult-Bands waren dann auch die Wegbereiter für Eifler Bands wie zum Beispiel Divine Genocide, Spectral oder Louis Cypher. Louis Cypher hatten mit "Cyphernation" und "Bad Times For Good Gods" zwei richtig 'fette' Metal-Alben herausgebracht, die auch heute noch als echter Geheimtipp gehandelt werden.

Mit dem "United Forces" hatte die Eifel genau zu diesen Zeiten auch ein Metal-Magazin zu bieten. Die Macher vom "United Forces" organisierten außerdem die "Storm Of Steel Festivals", bei denen Warrant 1998 ein großes Comeback hatten und Bands wie Wizard oder Sacred Steel die Eifel zum Kochen brachten. Aber jetzt endlich zu Old Moon Madness. Eins vorweg, ich drücke den Jungs ganz fest die Daumen, dass sie den Sprung ganz nach vorn schaffen.

Nach vorn geht es dann auch gleich mit dem ersten Song "Road To Hell". Der hätte auch auf The Number Of The Beast oder "Piece Of Mind" von Iron Maiden sein können. "Skygazer", "Valkyrie" und "Night Demon" wären ebenfalls Kandidaten für ein Iron Maiden-Album. Im Stil von Deep Purple und Rainbow geht es dann bei "Empire Of Pain" und "Into The Fire" zu und bei "Queen Of The Woods" kommt gar echtes Rainbow-Feeling auf. Ein Gitarrenriff der Marke Blackmore, wie zu besten Zeiten, begleitet diesen Song und lässt mich an "Down To Earth" von Rainbow zurück denken. Das Stück hätte aber auch gut zu Perfect Strangers von Deep Purple gepasst.

Schon verrückt, was die Jungs hier an Gedanken an die glorreichen 70er und 80er Jahre hervorrufen. "Drifting" ist die Ballade des Albums und ein Mix aus Axel Rudi Pell und Birth Control. Oh Mann, jetzt bringt der auch noch Birth Control mit hinein, werden jetzt einige sagen. Die hatten einmal eine ähnliche Ballade mit "The King Of An Island" auf dem Album "Bäng" von 1982. Ich will damit auch nur sagen, hier findet eine Zeitreise statt. Fans der ersten Stunde werden bei "Old Moon Madness" animiert, die alten Hardrock- und Metal-Platten wieder auszupacken. Nichts ist hier nachgespielt, aber der Sound des Albums weckt so viele Erinnerungen an diese Zeiten und bringt längst im Regal vergessene Klassiker wieder ans Tageslicht.

Bei der letzten Nummer, "Rich Man’s Daughter", gibt es dann von allem noch einmal etwas auf die Glocke und wer immer mal wissen wollte, wie sich Iron Maiden mit einer Hammond-Orgel oder Deep Purple mit Maiden-Gitarren anhören, der sollte bei diesem Album wie Mr. Spock die Ohren spitzen. Handgemachter energiegeladener Hard Rock der alten Schule mit einer Prise Blues und einem Schuss Heavy Metal ist hier am Start. Die Tatsache, dass hier mit analogem Equipment gearbeitet wurde, gibt dem Album einen zeitlosen Sound mit einer unglaublichen Bandbreite. Diese spiegeln sich wieder in der Vorliebe für Hard Rock der 1970er und 1980er Jahre und klassischem Heavy Metal. Gemixt und gemastert hat Jan Gensheimer, der auch Desaster, Metal Inquisitor sowie Asphyx macht. Das Artwork stammt von Dominik Brand. Das Album gibt es als Vinyl in limitierter Auflage im Shop auf der Bandseite sowie in digitaler Form bei den bekannten Streamingdiensten im Internet.

Die Band organisiert auch ein Open Air Festival: Der Detze rockt ist ein Festival mit rund 1500 Besuchern und internationalen Metal-Bands (Diamond Head, Oliver Dawson Saxon, Horisont, Satan, Dead Lord, u.v.m.). Ihr seid natürlich herzlich eingeladen. Schaut hier einfach mal im Netz, wann das nächste Festival stattfindet.


Line-up Old Moon Madness:

Martin Geisen (bass)
Tim Klütsch (drums)
Mario Jaklitsch (vocals)
Michael Willems (organ)
Matthias Lehnen (guitars)

Tracklist "Old Moon Madness":

  1. Road To Hell
  2. Empire Of Pain
  3. Into Fire
  4. Skygazer
  5. Drifting
  6. Valkyrie
  7. Night Demon
  8. Queen Of The Woods
  9. Rich Man’s Daughter

Gesamtspielzeit: 42:28, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Wilhelm Eric Berwanger

Stilrichtungen: Hard Rock, Heavy Rock, Classic Rock, Heavy Metal

3 Kommentare

  1. Wilhelm Eric Berwanger

    Herzlichen Dank an RJR.
    Ich habe doch glatt noch etwas vergessen. Bei Youtube gibt es ein ganz tolles Video von den Aufnahmen zu dem Album. Außerdem sind bei Youtube einige Songs zum reinhören. Alles zu finden unter Old Moon Madness.
    Keep on rockin'
    Wilhelm Eric Berwanger

    1. Mario Keim

      "Deep Purple trifft Iron Maiden" – das ist definitiv wie Ostern und Weihnachten an einem Tag und natürlich wurde mit diesem Vergleich die Messlatte hoch gelegt. Da gibt es bei mir und meinem Pulsschlag keine Luft mehr nach oben. Höchstpunkzahl für diese Nachricht, da dieses Teil 2021 erschienen ist. Mehr Worte bedarf es zum Termin der VÖ sicherlich nicht! Jetzt steht auch bei mir der fällige Hörbeweis an. Ich danke Dir vielmals für Deine authentischen und verlockenden Zeilen und die Info zu Youtube.
      keep it hard
      keep it heavy
      Liebe Grüße Mario

  2. RJR

    Sehr guter Artikel, Herr Berwanger.

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