Der in Buffalo, New York, aufgewachsene Omeri Monroe III wurde inspiriert durch Soul, Rhythm & Blues und Pop der siebziger Jahre.
Mir geht es in der Regel so, dass ich in circa vier verschiedenen Ausprägungen Zugang zu Musik finde. Die erste Variante ist jene, dass ich gleich bei den ersten Tönen einer Platte aufhorche, begeistert bin und auch durchgehend bleibe.
Die zweite ist so, dass der erste Eindruck im Verlauf der Platte trügt und sich das helle Feuer doch nur als lauer Kerzenschein erweist.
Drittens kann es sein, dass ich etwas gar nicht mag von Anfang an und es so bleibt und viertens eben, dass sich meine Meinung ändert, weil so manche Musik mehr als ein oder zwei Hördurchläufe benötigt.
Bei "Day Dream’n" teilt sich das etwas auf. Grundsätzlich kommen hier zwei Varianten ins Spiel, nämlich hinsichtlich der musikalischen Ausgestaltung ist es die vierte, weil sich im Laufe der Spielzeit zeigt, dass die beteiligten Musiker doch ganz angenehm spielen, nicht exzellent, aber gut. Aber dann diese Stimme, da ist und bleibt es die dritte Variante, weil ich trotz einiger Versuche den Eindruck nicht loswerde, dass Omeri ganz offensichtlich Probleme damit hat, die Texte in Töne zu kleiden. Er wirkt sehr statisch, überhaupt nicht flexibel und völlig unsicher im Ausdruck, Töne zu halten, ist oft sein klares Problem.
Mich wundert dann in der Regel meistens, warum das nicht bereits während der Aufnahmen auffällt, oder ob sich niemand traut, etwas zu äußern. Nun, ich darf das, und das soll ja auch gar nicht böse sein, sondern vielleicht als Ansporn dienen, daran zu arbeiten und zu feilen, denn die grundsätzliche Stimmfarbe ist gar nicht einmal so uninteressant. Bei einigen Songs fällt die Unsicherheit mehr auf ("Read Your Mind"), bei anderen weniger ("Don’t Look For Me" – hier gibt es gar subtile Anklänge an Aaron Neville), aber letztlich sehe ich das als ein Basisproblem, es fehlen ganz einfach Sicherheit und Druck.
Als moderne Popmusik eignen sich die Songs ansonsten recht gut, teils schöne Melodien und gute Hooklines können durchaus gefällig sein. Hier und da sorgt ein kleiner Spritzer Soul für ein zusätzliches interessantes Element. Mit noch nicht einmal achtundzwanzig Minuten ist die Platte auch ein wenig kurz geraten – und auch ein wenig zu viel für eine EP.
Line-up Omeri:
Omeri Monroe III (lead vocal)
Anthony Derosa (guitar, background vocal)
Francesco Nicastro (guitar)
Paul Yates (bass)
Tim Webb (drums, keyboards)
Adrian Lewis (background vocal)
Tonya Williams (background vocal)
Tracklist "Day Dream’n":
- Day Dream’n (3:35)
- Guess I’ll Be Waiting (3:30)
- Read Your Mind (4:32)
- Don’t Look For Me (3:32)
- Genuine Love (3:30)
- One Night (4:02)
- Day Dream’n (Extended) (3:51)
- One Night (Reprise) (1:19)
Gesamtspielzeit: 27:34, Erscheinungsjahr: 2017
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