Frei aus dem Englischen übersetzt, heißt es in der Pressemitteilung zu "Høstsabbat 2021" :
Scott Heller aka Dr Space denkt, dass es sich bei "Høstsabbat 2021" um die neununddreißigste Øresund Space Collective (ØSC)-Veröffentlichung handelt.
Die Songs auf der CD, die in einer Auflage von einhundertfünfzig Stück erschien, wurden beim »[…] amazing Høstsabbat festival in Oslo, Norway from Oct 2021 […]« aufgenommen.
Weiter heißt es:
»[…] We were 2nd up on the main stage and had one hour so it was a focused and intense set with just 4 jams. […] We were lucky to be joined by Esk (Kanaan) on bass and his friend, Solvig on Moog. Tim (Ozric Tentacles) laid down the drums, Vemund (Black Moon Circle) on guitar, Jonathan (Sista Maj, Camper Van Beethoven) on violin, guitar and Dr Space on synths and mellotron. […]«
»[…] Mixed and Mastered by Dr Space at Estúdio Paraíso nas Nuvens, Central Portugal. […]«
Wie so oft stammt das Artwork von David Graham.
Wegen des Songtitels eröffnete das Øresund Space Collective standesgemäß das Konzert mit der "Høstsabbat Jam".
Keine Musik. Dr Space spricht zum Publikum und sagt etwas über eine lange Zeit, seit man zuletzt in Oslo gespielt hat. Danksagungen. Anmerkungen zur Covid-Pandemie.
Jetzt geht es los mit der Musik und wer sich das Cover oder Bilder von der Location anschaut, kann den geradezu kathedralen Einstieg in die erste Jam nachvollziehen. Handelt es sich doch um eine Kirche. Jonathans Violine und Vemunds Gitarre geben sich ein Stelldichein. Dazu zirpen und wabern die Synthesizer durch den rechten und linken Kanal. Dieses Stück groovt so herrlich relaxt. Die Streicher- und Fretboard-Fahrten ziehen einen in ihren Bann. Dr Space singt. Seine textlose Stimme geht ebenfalls auf Wanderschaft. Ab und an mag es Vemund bei seinen klasse Saiten-Ausflügen auch bluesig. Zwischendrin spielt sich Vemund in einen wahren Rausch. Die Synthesizer heben sein Spiel in die Galaxis. Schon die gut achtzehn Minuten "Høstsabbat Jam" stammen aus dem gut bestückten Farbkasten des Psychedlic- beziehungsweise Space Rock. Rund fünfhundert Leute im Publikum sind begeistert. Die Leute vor den Lautsprechern auch.
Die Farbpalette wird erweitert.
Der Tim-Groove wird intensiviert.
Kirche, Überirdisches, Glaube, Space Music. So passt der Titel "Take The Church Into Space" wirklich sehr gut.
Irgendwo in der unendlichen Weite des luftleeren Raums hat ØSC verdammt schnell die Kirchen aus ihrem Dorf in den Kosmos befördert. Wow! Man staunt nur darüber, welche Variationen Vemund, der Gitarrist, dem Publikum zu bieten hat. Dazu der mit leichten Variationen versehene Drum-Groove, der mit Esks Bass eine tolle Verstärkung erfährt. Dr Space und Solvig setzten den XXL-Alleingang von Vemund – oder ist es Jonathan – herrlich in Szene. Eine Gitarrist rifft hochklassig. Die Atmosphäre ändert sich und man führt den Weg – jetzt mit Jonathans Violine – der Kirche noch weiter in die Tiefen des Weltalls. Zwei Jams, zwei Highlights.
Magie. Abenteuer. Blues.
"Norsk Magic Adventure".
Zumindest, was uns Vemund hier bietet. Bestens aufgelegter Zwölftakter. Klasse, wie Violinist Jonathan jetzt zum Höhenflug ansetzt. Improvisierte Musik kann so schön sein. Bei allem Drive braucht es auch Fingerspitzengefühl, um als Combo beieinander zu bleiben. Dafür sorgen auch Bassist Esk sowie Schlagzeuger Tim. "Norsk Magic Adventure" ist eine gigantische Saiten-Exkursion in dynamischer Ausprägung. Wow! Drei Jams, drei Highlights!
Ansage. Noch vierzehn Minuten verbleiben.
Dr Space: »[…] Probably one more heavy space out jam. […]«
Na ja, das 'vielleicht' ist berechtigt, wissen doch selbst die Musiker nicht, was passiert. Jedenfalls hat man dem Kind einen Namen gegeben: "Colourful Explosions In Your Mind". Bei dem Songtitel ist der Erwartungshorizont groß.
Das Streichinstrument verführt uns mit seinen Sounds, die phasenweise wie wohlgelaunte Sirenen klingen. Violinen-Klänge, die durch das Wah Wah-Pedal verstärkt werden, faszinieren einfach. Vemund wartet gar nicht lange und sendet seine Saiten-Signale direkt aus dem Kosmos. Alle folgen Vemunds Saiten-Expressionismus. Die Jam nimmt ordentlich an Fahrt auf. Die Jam wird viel intensiver, erklimmt den Gipfel des Psychedelic Rock. Oh, wie herrlich! Ja, dieser Songtitel passt perfekt. Farben laufen ineinander, explodieren zu Tönen, die nur in der Fantasie entstehen können. Die Synthesizer sorgen für die letzten Klänge und dann ist das Space Rock-Spektakel vorbei. Bandvorstellung. Verabschiedung. Ein Publikum, das aus dem Häuschen ist. Vier Jams, vier Highlights!
Øresund Space Collectives "Høstsabbat 2021" ist ein Must-have für alle Psychedelic- sowie Space Rock-Fans.
Diese Musiker-Gemeinschaft ist ganz weit vorne in der Speerspitze der Genre.
Einen kleine Wermutstropfen und Hoffnungsschimmer für Interessierte gibt es dennoch :
»[…] While the CD release is sold out, there is a possibility of this being
a vinyl release as well. […]«
Oder man nutzt die Möglichkeit, das Album als digitale Version zu kaufen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Øresund Space Collective:
Vemund (guitar)
Jonathan (violin, guitar)
Esk (bass)
Tim (drums)
Solvig (synthesizer)
Dr Space (synthesizer, Mellotron)
Tracklist "Høstsabbat 2021":
- Høstsabbat Jam (18:16)
- Take The Church Into Space (14:53)
- Norsk Magic Adventure (13:12)
- Colourful Explosions In Your Mind (14:43)
Gesamtspielzeit: 58:04, Erscheinungsjahr: 2023
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