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Øresund Space Collective / Oily Echoes Of The Soul CD-Review

Ende März 2022 erschien das Øresund Space Collective-Doppelalbum "Oily Echoes For The Soul".
Die beiden Scheiben der fünfhundert Exemplare befinden sich in einem »[…] 6-sided digisleeve […]«.
Das tolle Artwork stammt wieder von David Graham.

Zu "Oily Echoes For The Soul" lesen wir unter anderem in der Pressemitteilung:
»[…] This is the bands 27th (?) studio album release and 38th physical release. The material on this CD was recorded in
October 2010 on the 2nd day of recording and features a lot of different musicians from days 1 and 3. […] "Cruisin' with the Alien Crew" (released as main track on a Bandcamp subscriber LP in 2021) & "Deep Breath For The Earth" are bonus tracks on this CD. […]«

Ein Ausblick zu weiteren Veröffentlichungen:
»[…] Some of the tracks have been edited for the vinyl edition which will come out end of this year. […]«
Die Sessions wurden von Lars Lundholm in den Black Tornado Studios, Kopenhagen, aufgenommen.
»[…] Mixed & mastered by Dr Space at Estúdio Paraíso Nas Nuvens, Portugal in 2020 with sonic advice from Hasse Horrigmoe. […]«

Aus meiner Sicht gehört das Øresund Space Collective (ØSC) schon seit langer Zeit zu den Aushängeschildern des Space- beziehungsweise Psychedelic Rock.
Bei dem vorliegenden Album tut es auch nichts zur Sache, dass die Aufnahmen schon rund zwölf Jahre auf dem Buckel haben. Die in den vielen Jahren auf den Markt gebrachten Veröffentlichungen waren stets prima, ohne Fehl und Tadel. Summiert man die Spielzeiten der beiden CDs, kommen unter dem Strich bei rund einhundertfünfzig Minuten Gesamtzeit raus.

Bis auf "Shit Kickin'" bekommen die Leute vor den Lautsprechern abermals die ØSC-Vollbedienung in Sachen Laufzeit. Von sechzehn bis fünfunddreißig Minuten ist hier alles drin.

Achtung! Was einen beim von der KG-Sitar angetriebenen und durch Mathias' Gitarren-Variationen in "Peace Of Mynd" sphärisch einhüllt, entpuppt sich nach einem Blitzlicht von Pause als lupenreiner Blues mit Rock’n’Roll-Outfit und einer Sechzigerjahre-Orgel. Hammer, welchen Landeplatz hat sich der Øresund Space Collective-Space Rock denn da ausgesucht. Eine riesen Überraschung, allerdings nichtsdestotrotz ein Stempel, mit dem das Kolllektiv nur beweist, wie es auch ganz anders geht. Klasse!
Was dem einen Song sein Blues ist, ist der anderen Nummer ("Bump And Grind ØSC Style") sein Space-Reggae, zumindest in einem Teil des Tracks. Hier sind Gitarren, auch in solierender Form, angesagt. Insgesamt werden die Nervenenden durch eine Fülle von Eindrücken getriggert. Der Wechsel zwischen rockenden und sphärischen Abteilungen ist sehr gelungen. Es gibt ein tolles Hasse-Bass-Intermezzo und dann kommen auch noch Spoken Words und Lacher vor. Highlight!

Sinnvoller kann man einen Songtitel – oder sollte man besser Session-Titel sagen – nicht benennen, denn "Crusin' With The Alien Crew" ist eine umwerfende Fahrt durch den Kosmos, phasenweise mit Achterbahn-Charakter. Dinge, die in der Ruhe sowie Gelassenheit beginnen, schrauben sich mit einer ansteigenden Dynamik nach und nach durch die Wolken in den luftleeren Raum. Auf diesem Trip erzeugt das Øresund Space Collective eine Vielzahl von fantasievollen Bildern, die auch Anlass zum Schwelgen in Träumen geben. Allerdings kommt der Space Rock nicht zu kurz.

Etwas überraschend ist die Tatsache, dass Dr Space (auch Dr Space Alien Planet Trip/Doctors Of Space/Black Moon Circle) beim Titelstück sowie "Look To The Sky, People" gar nicht mit von der Partie ist.
Der Groove und die funky Gitarre motivieren dazu, die Fußwippe in Gang zu setzen und überhaupt ist dieses Stück ein Musterbeispiel für verdammt relaxte Weltraum-Musik. Wie bei allen Jams des Album lohnt es sich, Kopfhörer zu benutzen. Ein Tick mehr Intensität wird erzeugt. Wie dem auch sei, "Oily Echoes Of The Soul", in dem Jockes sanft pumpender Bass eine Hauprolle spielt, ist wohl eine der entspanntesten Sessions des Doppeldeckers.
Was hat das Øresund Space Collective in aller Kürze bei "Shit Kickin'" zu sagen? Wenn man so will, drückt die Formation den Blues-Stempel nochmals auf das mit Tinte getränkte Kissen und macht zum Schluss wieder einen auf eine flott rockende Zwölftakter-Combo. Nicht schlecht, Herr Specht! Am Ende noch ein kleines, weil kurzes Highlight.

Man wird die Anschaffung von "Oily Echoes For The Soul" nicht bereuen.
Das Øresund Space Collective macht auch mit Material aus dem Archiv eine top Figur und ist trotzdem up to date.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Øresund Space Collective:

Ola (synthesizers – CD 1 – #1, CD 2 – #1,2)
Mogens (synthesizers – CD 1,3 – #1,2, CD 2 – #1,2,3,4, Mellotron – CD 1 – #1)
PIB (drums – CD 1 – #1,3, CD 2 – #1,2,3,4)
Johan (guitar (left) – CD 1 – #1,3, CD 2 – #1,2,3,4, drums – CD 1 – #2)
Tobias (guitar (right) – CD 1 – #1,  CD 2 – #1,2, guitar (middle) – CD 1 – #3)
Dr Space (synthesizers – CD 1 – #1,2,3, CD 2 – #3,3)
Hasse (bass – CD 1 – #1, CD 2 – #4)
Pär (bass – CD 1 – #2,3, CD 2 – #3)
KG (sitar (left) – CD 1 – #2, synthesizer – CD 1 – #3, CD 2 – #1,2,3,4)
Mathias (guitar (right) – CD 1 – #2,3, CD 2 – #3,4)
Jocke (bass – CD 2 – #1,2, guitar – CD 2 – #3,4)

Tracklist "Oily Echoes Of The Soul":

CD 1:

  1. Bump And Grind ØSC Style (31:29)
  2. Peace Of Mynd (13:27)
  3. Crusin' With The Alien Crew (33:55)

CD 2:

  1. Oily Echoes Of The Soul (23:52)
  2. Look To The Sky, People (25:38)
  3. Deep Breath For The Earth (15:51)
  4. Shit Kickin' (4:10)

Gesamtspielzeit: 78:53 (CD 1), 69:32 (CD 2), Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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