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Organik / Organik – Digital-Review

Das Space-Trio Organik kommt aus Odense und "Organik" ist die erste Album-Veröffentlichung der Combo.
Das Trio besteht aus Gitarrist Per Brems-Therkelsen, Brain Bentzen (bass) sowie Stephan Green am Schlagzeug.
Abgerundet wird der Organik-Sound auf der Debüt-LP durch das Didgeridoo von Michael Marienlund in "Black Desert". Rapper MC Einar sorgt für die Spoken Words bei "Caged" und Valdemar Reinhold von Øhlenschlœger setzt seine Keyboards für "Liquid Embrace" ein.
Auf "Organik" serviert Organik dem Hörer nicht ausschließlich Space-/Psychedelic Rock. Die Formation kennt sich auch in der harten Gangart des Stoner Rock aus.
Eine Mischung, die von der Papierform her neugierig macht.
Das Album ist auf dreihundert Stück limitiert und erscheint handnummeriert mit einem Download-Code in einer Auflage von einhundertdreißig Exemplaren in schwarzem und einhundertsiebzig Stück in pinkem Vinyl.

Sich mit dem Stoner Rock in den Weltraum zu begeben, begegnet einem bereits im Opener "Black Desert".
Organik setzen auf ein Gemenge, das von vielen verschiedenen Facetten geprägt ist. Im Informationsblatt steht, dass Gitarrist Per Brems-Therkelsen auch für »[…] making a lot of synth like sounds with effects pedals […]«  zuständig ist.GROßBUCH—

So erklären sich natürlich die tollen spacigen Klänge während der vier Lieder. Die ergeben eine herrlich-schwebende Atmosphäre über den Wolken. Gekontert werden diese Phasen durch zum Teil harten bis knüppelharten Stoner Rock. Den versteht es die Band, klasse in die Gesamtheit der Improvisationen einzubetten.

Darüber hinaus ist das Ambiente der Space-Trips durch einige Flugmanöver über fernöstlichen Sitar-Gefilden beeinflusst und wenn Michael Marienlund mit seinem Didgeridoo ins Geschehen eingreift, dann muss an dieser Stelle kein Kontinent genannt werden.
Die Spoken Words des Rappers MC Einar wirken irgendwie nicht deplatziert.
Innerhalb der Tracks sind zum Beispiel Exkurse in die Vergangenheit gekoppelt an Klänge, die Bilder von Emerson, Lake & Palmer entwerfen.
Zeitweise kreiert Organik gar keinen gleitenden Übergang von spacigen Teilen hin zum Stoner Rock, sondern drückt ziemlich unvermittelt auf die Tube und lässt dabei durchaus die Fetzen fliegen.

Eine einfließende Streicher-Phase kommt nicht aus dem luftleeren Weltraum sondern klingt wunderschön bodenständig-balladesk. Perfekt!
Auf dem Fretboard und Wah Wah-Pedal ist Per Brems-Therkelsen ein echter Tausendsassa. Er schöpft aus einer riesigen Fantasiewelt, die zum Träumen beziehungsweise abrocken reicht. Ferner besetzt er musikalische Stühle, die sich in den Zwischenräumen befinden.
Im Laufe der vorliegenden Platte kommt der Groove nicht zu kurz und den "Caged"-Einstieg darf man – fernab von Weltraum-Rock – fast schon als sentimental bezeichnen. Die sanft gestimmte Gitarre ergänzt sich mit wunderschöner, dezenter Stephen Green-Percussion und wenn sich langsam, aus dem Nichts, die Synthesizer-Sounds entwickeln, dann beginnt die Nummer zu schweben. MC Einar spricht in dänischer Sprache, die eine gute Wirkung hat, sich allerdings von der Aussage her dem Verständnis entzieht. Es sei denn, man ist dieser Sprache mächtig. Schließlich gleitet die Nummer quasi ins Unendliche, was im Endeffekt ein Fade-Out darstellt.

Organiks Debütalbum ist durch den Stoner Rock und weiteren fein geschnitzten Ablegern eine Platte, die sich verschiedener musikalischer Richtungen annimmt und daraus eine organische Einheit bildet.


Line-up Organik:

Per Brems-Therkelsen (guitars)
Brian Bentzen (bass)
Stephan Green (drums, percussion)

With:
MC Einar (spoken words – #4)
Michael Marienlund (didgeridoo – #1)
Valdemar Reinhold (keyboards – #3)

Tracklist "Organik":

Side A:

  1. Black Desert (11:13)
  2. Soul Manure (9:51)

Side B:

  1. Liquid Embrace (13:09)
  2. Caged (7:56)

Gesamtspielzeit: 42:11, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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