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Pardon The Interruption / Hot’n’Fresh – CD-Review

Pardon The Interruption - "Hot'n'Fresh" - CD-Review

Die aus der Bay Area rund um San Francisco stammende Band Pardon The Interruption ist das Baby des Gitarristen, Komponisten und Sängers David Noble, der sich für diese Combo ihm aus gemeinsamer Session-Arbeit bekannte Mitmusiker in Form des Bassisten Rob Fordcye, des Drummers Rob Hooper und des Blasinstrument-Spezialisten Jamison Smeltz zusammen gesestellt hatte. Nach einer ersten Scheibe legt das Quartett nun mit "Hot’n’Fresh" einen Nachfolger vor, der von seiner Stilistik von den Siebzigern über die Achtziger bis hin in die Gegenwart passt. Nach eigener Aussage waren und sind Künstler wie David Bowie, die Talking Heads, The Police, aber auch neuere Acts wie beispielsweise Mr. Bungle oder Fishbone große Einflüsse. Jedoch kann der Rezensent diese entweder nur ansatzweise heraushören, oder die Musiker von Pardon The Interruption sind schlicht und ergreifend in ihrem Sonwriting und der Umsetzung so clever, dass sie mittlerweile ihre ganz eigene Pizza im Steinofen haben.

Die wichtigsten Bestandteile der hier vorgelegten neun Tracks sind Groove und Rhythmus, dazu eine nahezu vibrierende Spielfreude, die alleine schon den Spaß wert ist, sich damit den aktuellen Sommer zu versüßen. Funk Rock und Ska stehen offensichtlich ganz oben auf der Band-Liste, wenn es um die eigenen Präferenzen geht. Dazu entgeht es dem geneigten Hörer bereits beim ersten Durchlauf dieser Song-Kollektion nicht, dass diese vier Musiker aus hochqualitativem Holz geschnitzt sind. Die gut 42 Minuten gehen sowohl in die Beine, als auch in den Bauch und kommen schließlich sogar im Kopf an. Was mit letzterem Punkt gemeint ist, ist dass hier zeitweise hochkomplizierte Rhythmen so locker und wie aus der Hüfte geschossen rüberkommen, als wenn es das einfachste Entspannungs-Medikament des gesamten südwestlichen Europas wäre. Okay, die einzelnen Nummern bleiben zwar nicht unbedingt nachhaltig im Ohr hängen, verleihen dem Hörer dafür aber – wenn ich diesen unseligen und vielleicht auch unpassenden Vergleich mal benutzen darf – in demselben Sinn musikalische Befriedigung, wie etwa "Live At The Fillmore East" der Allman Brothers Band. Auf einer musikalisch völlig anderen Schiene natürlich, das versteht sich von selbst.

Der Verfasser dieser Zeilen hat es immer schon geliebt, wenn es gleich mehrere Sänger in einer Band gab (The Beatles, The Band, Kiss oder die bereits erwähnten Allman Brothers), selbst wenn diese lediglich zum ein oder anderen Song ihre Lead Vocals beitrugen (u. a. Keith Richards bei den Rolling Stones oder Rich Robinson bei den Black Crowes). Auch Pardon The Interruption lassen sich in dieser Hinsicht nicht lumpen, stehen neben dem eigentlichen Frontmann David Noble doch auch der Bläser Jamison Smeltz (für "Life Is Fantastic") sowie der Bassist Rob Fordcye (für "We Can Figure It Out") jeweils einmal vor dem Mikro. Klasse auch die Background Vocals von Amber Morris bei "I Used To Drive" und schade drum, dass die Lady mit ihrem Gesang nicht öfter zum Einsatz kam.

Wer an dieser Stelle angekommen ist, wird bereits wissen, dass bei Pardon The Interruption nicht mit Rock-Riffs, hämmernden Drums und über die Maßen expressivem Gesang zu rechnen ist Was man mit "Hot’n’Fresh" jedoch bekommt, sind richtig stark ausgearbeitete und locker-leicht in die Beine gehende sowie mitreißende Grooves, die beeindrucken. Am besten selbst mal reinhören und wer sich die Zeit dafür nehmen will, dem/r seien "We Can Figure It Out", "I Used To Drive", "Cindy Will Prevail" sowie "I Used To Drive" zum Grillen oder einem Bad in der Sonne (an der jeweilig präferierten Lokation) empfohlen.


Line-up Pardon The Interruption:

Rob Hooper (drums & percussion, background vocals)
Rob Fordcye (bass, background vocals, lead vocals – #2)
Jamison Smeltz (horns, background vocals, lead vocals – #9)
David Noble (guitars, lead & background vocals)

With:
Luis Carbo (percussion)
Benjahman Williams (djembe)
Amber Morris (background vocals – #7)

Tracklist "Hot’n’Fresh":

  1. Opa!
  2. We Can Figure It Out
  3. Cindy Will Prevail
  4. Construction Man
  5. Rhythm Is Right
  6. It’s Complicated
  7. I Used To Drive
  8. Higher
  9. Life Is Fantastic

Gesamtspielzeit: 42:09, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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