Am 15. April 2023 gastierte die Pee Wee Bluesgang im To Hoop, Rheinberg.
Aus der Ankündigung der To Hoop-Website entnehmen wir unter anderem:
Die Überschrift lautet: »[…] Pee Wee Bluesgang – The Guardians of Blues Deutschlands langlebigste und erfolgreichste Bluesband […]«.
Weiter heißt es: »[…] "Heut´ Nacht will ich den Blues. N´ Sechserpack Bier und den Blues." Was eignet sich dazu besser als eine der besten Rhythm & Blues Bands Europas? Was eignet sich besser als die Pee Wee Bluesgang? Kompromisslos, ehrlich und direkt – direkt ins Blut. "Feel the Blues". Beste musikalische Livepower seit 1977. Musik aus dem Herzen von absoluten Vollblutmusikern. Sie leben und lieben genau das, was sie auf der Bühne zelebrieren – den Blues. Doch dies geschieht nicht nur live, sondern auch auf inzwischen 23 CDs. Bei dem überwiegend aus Eigenkompositionen bestehenden Sound und den typischen Pee Wee-Songs springt der Funke sofort über – versprochen! […]«
Red Socks, Cool Man’s Burning sowie A Soft Suicide wurden im Laufe des Jahres 2021 als CDs wiederveröffentlicht. »[…] 25 Years On The Road Anniversary Tour […]« RockTimes gratuliert herzlich zu diesem besonderen Anlass.
Zum knapp über zweistündigen Pee Wee Bluesgang-Konzert im To Hoop, Rheinberg lässt sich das Folgende berichten: Wow! Was war das denn? Ein Wirbelwind fegte durch den Saal. Da brannte die Hütte. Die Pee Wee Bluesgang begeisterte das Publikum im To Hoop, einer Location, die auf der wahrlich langen Liste der Combo noch fehlte.
Dieser Gig entpuppte sich als ein Festival des Blues/Blues Rock. Stimmungsmacher waren Eigenkompositionen sowie hochklassig interpretierte Coversongs. Bei Letzteren handelte es sich unter anderem um Don Nix' "Going Down", "Key To The Highway" (Big Bill Broonzy), Creams "Sunshine Of Your Love", "Every Day I Have The Blues", bekannt von B.B. King oder "Hey Joe" (Jimi Hendrix).
Klasse Laune auf der Bühne, tolle Stimmung bei den Leuten vor der Bühne.
Neben begeisterndem Blues Rock, der die Luftmoleküle ordentlich in Schwingungen versetzte, konnte die Combo darüber hinaus auch beim Slow Blues mitreißen. Da befand sich die Pee Wee Bluesgang zum Beispiel mit "California" ganz weit vorne. Diese Nummer war sozusagen fest in der Hand von Gitarrist Thomas Hesse. Hier zog er die Aufmerksamkeit des Publikums durch seine herrlich entschleunigte Fretboard-Fahrt auf sich.
Über die gesamte Konzert-Distanz rückten natürlich auch alle anderen Musiker in den Fokus des Interesses.
Wahrscheinlich musste man keiner kundigen Person im Publikum sagen, dass Richard Hagel eine wie für den Blues gemachte Stimme hatte. Er erfreute nicht nur durch seinen Gesang, auch mit Vokal-Improvisationen versehen, sondern auch durch einen klasse Kontakt zum den Anwesenden.
Bassist Andreas Müller zupfte die vier dicken Saiten seines Tieftöners wunderschön melodiös und wenn der Rock im Blues angesagt war, gab auch er Gas. Für sein super – von jazzigen Ablegern durchzogenes – ausgiebiges Solo bekam er als Lohn viel Szenenapplaus. Klasse!
Schlagzeuger Martin Siehoff war quasi das Triebwerk des Quartetts. Fast schon unglaublich, was dieser Drummer an Facetten bot. Sein langer Alleingang mit Double Bass-Würzung begann zurückhaltend und endete – der Tempomat wurde ausgeschaltet – in einem wahren Feuerwerk an Drumstick-Akrobatik auf Fellen sowie Becken. Extraklasse!
Ach so, dann war da ja noch der Gitarrist Thomas Hesse. Bei ihm floss reichlich Blues durch seine Adern. Er bezauberte durch geradezu teuflische Läufe auf den sechs Saiten seiner E-Gitarren, bei denen man meinte, dass sie mit Starkstrom versorgt wurden. Thomas Hesse verfeinerte den Klang seiner Instrumente durch bemerkenswerte Effekte, die bis in die Psychedeilc reichten. Bei den Balladen war besonderes Feeling angesagt.
Neben Blues und Blues Rock faszinierte die Pee Wee Bluesgang auch durch "What’s Love About"-Power-Rock’n’Roll sowie dem infizierenden Boogie bei "Crossroads".
Thomas Hesse erzählte von der Karibik. Kein Geld mehr. Wie kommen wir nach Hause? Erinnern wir uns an die schönen Dinge … die "Tikki Bar" hatte geöffnet. Zum Ende hin wurde noch eine musikalisch schnelle Runde geboten und die Nummer wurde schließlich mit einem The Doors-Blitzlicht ("Riders On The Storm") verfeinert.
Die fast fünfzehn Minuten Zugabe waren die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. So oft live gehört und dennoch konnten die Pee Wees mit ihrer Version von "Hey Joe" neue Räume öffnen. Aus einem langen, psychedelischen Intro schälte Thomas Hesse mit aller Behutsamkeit die so bekannten Töne des Songs heraus. Die Variante der Combo entwickelte sich zu einer Achterbahnfahrt der Emotionen und einem Tempo, bei der einem schwindelig werden konnte. Das Finale war furios. Wahnsinn!
Die Pee Wee Bluesgang ist auch nach so langer Zeit ihres Bestehens eine Blues-Hausnummer.
Hut ab, Andreas, Martin, Richard und Thomas!
Christian, der Mann an den Reglern und Knöpfen, mischte eine perfekten Sound und setzte den Blues ins richtige Licht.
RockTimes bedankt sich bei Sami Durak für den Platz auf der Gästeliste.
Am 26. April wird Terese Lien Evenstad mit ihrem »[…] Album Release Concert (Jazz) […]« im To Hoop, Rheinberg, erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.
Line-up Pee Wee Bluesgang:
Richard Hagel (lead vocals, maracas)
Thomas Hesse (guitar, vocals)
Andreas Müller (bass, acoustic guitar)
Martin Siehoff (drums, percussion)
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