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PeeWee Bluesgang – Konzertbericht, 15.02.2025, To Hoop, Rheinberg

Das To Hoop in Rheinberg titelt zum PeeWee Bluesgang-Konzert am 15. Februar 2025:
»[…] Pee Wee Bluesgang – 45 Years on the road – Anniversary Tour […]«

Außerdem erfahren wir in der Konzert-Ankündigung unter anderem: »[…] Peewee Bluesgang gehört zu den dienstältesten Blues-Rockbands Deutschlands und ist seither eine der besten Blues-Rockbands Europas. Bereits im Jahr 1977, unter anderem von den Musikern Richard Hagel (Gesang, Perkussion) und Thomas Hesse (Gitarren, Gesang) gegründet, erschien im Jahr 1979 ihr erstes Album "Our Blues Side". […]«
Auf der Facebook-Seite der PeeWee Bluesgang lesen wir bezüglich der Bekanntgabe des Konzerts: »[…] So jung kommen wir nie wieder zusammen. […]«
Dieser netten Einladung kam RockTimes doch gerne nach und man begab sich auf den Weg zur angesagten Location.

Die PeeWee Bluesgang im Februar 2025 im To Hoop Rheinberg

Die PeeWee Bluesgang im Februar 2025 im To Hoop Rheinberg

Die Zugabe erhöhte die Spielzeit des PeeWee Bluesgang-Konzerts im To Hoop in Rheinberg auf zwei Stunden.

Nach all den Jahren ist die PeeWee Bluesgang immer noch eine Speerspitze des Blues und Blues Rock.
Nach all den Jahren ist die PeeWee Bluesgang immer noch ein Dauerbrenner der Musik-Szene.
Nach all den Jahren ist die PeeWee Bluesgang immer noch topfit und voller Spielfreude.

Ein weit gespanntes Dach aus Band-Klassikern und handverlesenen Coversongs trugen zur Begeisterung des Publikums bei.
Neben Blues, Slow Blues, Psychedelic und Rock hatte beim PeeWee Bluesgang-Gig definitiv auch der Rock’n’Roll ein gehöriges Wörtchen mitzureden.
So drückte das Quartett "What’s Love About" mit einer im Sound scharf gewürzten Thomas Hesse-E-Gitarre einen beeindruckenden Rock’n’Roll-Stempel auf.
Nach jeder Nummer spendierten alle im Saal reichlich Beifall und einige Leute tanzten zur Musik der Combo.

Bei einem Jubiläum ist natürlich ein Rückblick immer angesagt. So auch bei der PeeWee Bluesgang.
Zur History der Combo gehört ebenfalls, dass sie in den Achtzigerjahren mit Drafi Deutscher aktiv war. Beim To Hoop-Auftritt griff die Formation mit dem Song "Got All The Meanness Back In Me" ganz tief in die Song-Kiste, denn dieses Lied befindet sich in der Tracklist von Playing Funky – The Lost Album, featuring Drafi Deutscher mit dem Text von Chris Ironside, wie Thomas Hesse als Information an das Publikum weitergab. In aller Frische live umgesetzt, gehörte dieses Stück zu den Highlights des Gigs.

Die Nummer "Tikki Bar Is Open" geht zurück auf das 1977 auf den Markt gebrachte PeeWee Bluesgang-Album Boudior De Luxe. Hier hatte Schlagzeuger Martin Siehoff seinen großartigen Solo-Einsatz, gekürt von überraschenden Tempiwechseln. Zunächst war der Drummer nur auf den Fellen und Hi-Hat unterwegs. Auf seiner Drumstick-Wanderschaft band er später auch die Becken sowie Double-Bass mit ein. Beide Daumen hoch für Martin Siehoff. Gelungen war auch das Einflechten von The Doors' "Riders On The Storm", in dem Richard Hagel mit einer vokalen Improvisation glänzte. Im Rückspiegel der PeeWee Bluesgang-Geschichte tauchte auch der Song "Harley Davidson" vom Album "A Soft Suicide" aus dem Jahr 1987 auf. Diese Platte wurde 2021 als CD veröffentlicht.

Richard Hagel beeindruckte die Anwesenden durch seine raue Stimme, die so gut zum Blues der PeeWee Bluesgang passte. Er verstärkte den Gesang der Lyrics durch Mimik sowie Körpersprache. Hin und wieder unterstützte er die Rhythmik durch das Rasseln mit den Maracas.

Nach einem "Don’t Need No Name" im Tempo einer leicht angezogenen Handbremse, nahm das Quartett, angetrieben von Drummer Martin Siehoff sowie dem verlässlichen Bassmann Andreas Müller bei Don Nix' "Goin' Down" so richtig Fahrt auf. Thomas Hesse zauberte zunächst ein spannendes Intro und spielte ein prickelndes Solo. Überhaupt zeigte sich der Gitarren-Künstler auf seinen verschiedenen E-Gitarren als einerseits sehr feinfühlig, ja zart in seinen Alleingängen. Andererseits waren seine Soli von Power sowie Wucht geprägt. Über ein herrliches "Every Day I Have The Blues" sorgte die Formation durch den Slow Blues "California" dann für eine ganz besondere Stimmung der Entspanntheit in der Location. "Make My Day" war Blues Rock auf hohem Niveau und mit einer feinsten Gitarren-Eröffnung aus individuellen Fantasien, spielte Thomas Hesse dann die Erkennungs-Riffs des Cream-Klassiker "Sunshine Of Your Love". In seinem XXL-Solo öffnete Thomas Hesse das große Fass der Fantasie. Wow! Hammer! Mit seiner Fingerakrobatik sorgte er oft für Szenenapplaus und bei YouTube können sich über vierhunderttausend Leute nicht irren, denn der Track "River Of Blues" war in seiner Bühnenversion auch eine Nummer, die die wunderschöne Atmosphäre einer Wellness-Oase vermittelte.

Zugabe. Ein Song. Achtzehn Minuten "Hey Joe" von Jimi Hendrix. Ja, Richard Hagel sang den Text. Allerdings war dieses Stück über die Spielzeit gesehen sozusagen ein Instrumental und die Spielwiese eines Thomas Hesse, der sich hier im wahrsten Sinn des Wortes austobte. Viel imposante Psychedelic war angesagt. Thomas Hesse aktivierte den Tremolo-Hebel, kreierte magische Klang-Kaskaden sowie Rückkopplungen. Grandios!
Der PeeWee Bluesgang war es gelungen, bei diesem Konzert für vorzügliche Blues-/Blues Rock-Unterhaltung zu sorgen.
Beide Daumen hoch für Andreas, Martin, Richard und Thomas!

Beide Daumen hoch auch für Christian, der wieder einmal für einen tollen Sound und Bühnenlicht gesorgt hat.
RockTimes bedankt sich bei Sami Durak, den wir in der Bildergalerie auf dem zweiten Gruppenfoto links sehen, für den Platz auf der Gästeliste.
Am 14. März wird Kris Pohlmann im To Hoop in Rheinberg erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.

Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2025 | Joachim Brookes | RockTimes


Line-up PeeWee Bluesgang:

Richard Hagel (lead vocals, maracas)
Thomas Hesse (guitars, backing vocals)
Andreas Müller (bass)
Martin Siehoff (drums, percussion)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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