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Permanent Clear Light / Cosmic Comics – CD-Review

Permanent Clear Light - "Cosmic Comics" - CD-Review

Tja, besonders viel zu erzählen, schlicht weil einfach so gut wie nichts zu finden, gibt es über die finnische Psychedelic-Band Permanent Clear Light nicht. Im Jahr 2014 erschien das Debütalbum "Beyond These Things", das von den Kritikern abgefeiert wurde. Seither brachte die Band lediglich Singles und EPs auf den Markt. Bis jetzt, denn nun liegt mit "Cosmic Comics" endlich die zweite Scheibe vor. Die drei Musiker haben die Arbeitsteilung darauf so geregelt, dass es mit Matti Laitinen einen klaren Lead-Sänger und mit Markku Helin einen klaren Lead-Gitarristen gibt (während sich beide jeweils noch um die Synthesizer sowie Percussion kümmern), den Rest (bass, drums, additional guitars, keyboards sowie background vocals) erledigte dann Arto Kakko, der auch für den Sound und die Abmischunng zuständig war. Von "Salmiac" (Kakko) abgesehen, wurden alle Tracks von den drei Musikern zusammen komponiert und auch die Produktion wurde von dem Trio gemeinsam übernommen.

Um gar nicht erst um den heißen Brei herum zu reden: Wer mal wieder Lust auf ein richtig cooles Psychedelic Pop- bzw. Psychedelic Rock-Album mit jeder Menge Vibes aus den sechziger Jahren hat, der ist hier an der exakt richtigen Adresse. Synthesizer und Keyboards legen einen angenehmen Sound-Teppich vor, auf dem sich umgehend auch das Schlagzeug und der Bass breit machen. Wenn dann noch Laitinens melodiöse Gesangslinien dazu kommen, fühlt man sich geradezu in ein anderes Land, in eine andere Zeit oder von mir aus auch nur in einen anderen Film versetzt. Alles fließt und brodelt sehr lebendig, die kreierte Atmosphäre ist sehr dicht und die übermittelten Emotionen fast schon physisch greifbar. "One In Five" ist nur ein Beispiel dafür, wie man sich in die Songs der Nordmänner fallen und mit auf die Reise nehmen lassen kann. Die psychedelischen Aspekte kommen oft von den Tasteninstrumenten sowie den subtilen, aber ungeheuer wirkungsvollen Effekten, die dem Gesang hinzu gemischt wurden.

Nummern wie "Until The End Of Time" (mit sich gänzlich – manchmal mehr und manchmal weniger dominant im Mix – durchziehender, fast schon sakraler Kirchenorgel) oder "This Quiet Smiling Man" schaffen es einerseits locker-leicht und zu gleicher Zeit tiefgründig zu wirken, was unbedingt als Kompliment verstanden werden soll. Die Texte der drei Finnen haben es allerdings ganz schön in sich, auch ohne dazu jetzt an dieser Stelle zuviel verraten zu wollen. Mit Ausnahme des knapp über neunminütigen "Maurice n’est pas la" erreicht keiner der Titel die Sechs-Minuten-Marke, was natürlich Geschmackssache, dem Verfasser dieser Zeilen aber lieber ist, als beispielsweise vier Tracks mit jeweils zehn Minuten am Stück. Was unmittelbar an die Sechziger denken lässt, ist beispielsweise auch ein wunderschön klingendes und auffallend oft eingesetztes Mellotron. Oder ist es nur der Sound eines Mellotrons? Spielt keine Rolle …

Nachdem "Cosmic Comics" nach ca. zweinhalb Minuten von "The Rip" schließlich noch weitere 45 Sekunden ins Nirvana swirlt, ist man erstmal beeindruckt. Sogar so beeindruckt, dass die Hand zwangsläufig erneut in Richtung der Play-Taste wandert, um sich diese knappe dreiviertel Stunde Musik direkt nochmal von vorne zu Gemüte zu führen. Das Mastering wurde übrigens vom deutschen Sound Master Eroc übernommen, was von vornherein immer schon einen guten Sound verspricht. Auf jeden Fall haben Clear Permanent Light mit ihrem zweiten Album eine kleine Psychedelic-Perle abgeliefert, die ich den Freunden des Genres nur empfehlen kann. Bleibt zu hoffen, dass es nicht wieder geschlagene sechs Jahre bis zum nächsten Werk dauern wird.

Erhältlich ist das Album auch als farbiges Vinyl in 180 g Qualität.


Line-up Permanent Clear Light:

Markku Helin (lead guitars, synthesizer, percussion)
Arto Kakko (bass, drums, guitars, keyboards, background vocals)
Matti Laitinen (synthesizer, percussion, lead vocals)

Tracklist "Cosmic Comics":

  1. The Quiet Smiling Man
  2. Corneville Skyline
  3. Peasants And Peons
  4. Maurice n’est pas la
  5. Iris Murray
  6. One In Five
  7. Salmiac
  8. Until The End Of Time
  9. The Rip

Gesamtspielzeit: 44:00, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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