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PeroPero / Massive Tales Of Doom – CD-Review

Julian Pajzs und Valentin Schuster sind PeroPero. Das Label Noisolution schreibt unter anderem: »[…] Seit 2013 sind die beiden Musiker aktiv und haben einen langen Weg genommen. Vom Prog zum Metal und mit einem kleinen Umweg über ein Jazzstudium und wieder zurück zur alten Liebe der härteren Gitarrenmusik. Europa und in Japan standen schon auf dem Tourplan, passenderweise mit der Mathcore-Institution The Hirsch Effekt. Zwei Alben und eine Beteiligung in dem Film "Breakdown in Tokyo" stehen im Lebenslauf. Nun kommt das dritte Album, das in den letzten drei Jahren geschrieben und eingespielt wurde. Wie sein Vorgänger "Lizards" ist "Massive Tales of Doom" erneut ein Konzeptalbum, in dem es um eine Prophezeiung vom Ende der Welt geht – kryptisch, satirisch, aber durchaus mit einem ernsteren Unterton bezogen auf die derzeitige globale Situation. […] All das schwebt über dem gewohnten explosiven Gemisch aus Gitarre, Schlagzeug und Retro-Synths. […] Wir wünschen eine gute Reise. […]«

"Massive Tales Of Doom" hat Ecken und Kanten, ist schwere Kost und wahrlich eine Herausforderung.
Was das Duo zu bieten hat, ist eine Inszenierung, die sich nahe an der Grenze zum allgemeinen Hörverständnis befindet. Okay, hier und da gibt es durchaus Phasen, die einen etwas sanfteren Charakter haben. Selbst unter Berücksichtigung dieser Teile, gibt es kaum Gelegenheit zum Durchatmen.

Bezogen »[…] auf die derzeitige globale Situation […]« lässt PeroPero erst gar keine Hoffnung aufkommen.
Die Musik ist wild, zeitweise sogar chaotisch.
PeroPero macht die Katastrophe hörbar. Brachiale Gitarren-Sounds treffen auf Schlagzeug-Rhythmik, die im Einklang mit den furiosen Fretboard-Fahrten stehen. PeroPero ist ein Synonym für einen explodierenden Vulkan, der seine Lava kilometerweit in die Luft schießt. Julian Pajzs und Valentin Schuster sind Künstler, die es verstehen, dem Chaos eine Gestalt, eine musikalische Figur zu geben.

PeroPero geht bis an die äußerste Grenze, stellt in fast jeder Phase die Nerven auf eine Bewährungsprobe.
Die Klang-Kaskaden von "Moira" beruhigen dann für einen Moment die Gemüter. Die knapp zweiminütigen Sound-Spielereien sind allerdings nur der sanftmütige Auftakt für das Gitarren-Stakkato in "Kensor".
"Massive Tales Of Doom" ist Dramatik im Großformat, auch wenn die vermeintlich fehlende Ordnung in den gut fünfunddreißig Minuten Gesamtspielzeit dennoch einem System unterliegt. Die sechs Songs auf der vorliegenden Platte sind nicht kalkulierbar, sind unvorhersehbar.
Trotz aller Wirrungen und Wendungen können die Leute vor den Lautsprechern der PeroPero-Musik etwas abgewinnen, wenn man immer wieder berücksichtigt, was PeroPero mit "Massive Tales Of Doom" beschreibt.

Wenn es als Fazit die Pressemitteilung auf den Punkt bringt, soll zitiert werden:
»[…] PeroPero präsentieren sich auf "Massive Tales of Doom" nochmal lauter, extremer, zielgerichteter, humorvoller und hinter all dem scheinbaren Irrsinn auch tiefgängiger als je zuvor. […]«
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up PeroPero:

Julian Pajzs (vocals, guitar, programming)
Valentin Schuster (drums, backing vocals)

Tracklist "Massive Tales Of Doom":

  1. Vermin
  2. Luminosities
  3. Event Horizon
  4. The Rip
  5. Moira
  6. Kensor

Gesamtspielzeit: 35:30, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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