«

»

Peter Driessen feat. Gregor Hilden – Konzertbericht, 06.07.2019, To Hoop, Rheinberg

Über die Jahre sind bei RockTimes insgesamt sechs Rezensionen von Peter Driessen-Alben erschienen.
Zuletzt war es Visit The Woman In The Moon.
Endlich! Peter Driessen live im To Hoop, Rheinberg. Als weiterer Gitarrist spielte Gregor Hilden mit.
Begleitet wurden die beiden Blues-Kompetenzen vom Tastenmann Georg Mahr, Bassisten Jochen Eminger sowie Thomas Iselt am Schlagzeug.
Endlich … Regen. Etwas, was die Natur wohl an Tagen wie diesen dringend benötigte.
Der Saal vom To Hoop, Rheinberg war noch gut aufgeheizt und so schillerte der Peter Driessen & Co.-Blues nicht nur in unterschiedlichsten Farben, sondern aktivierte zusätzlich auch noch die Schweißdrüsen.
Bei der Vielzahl an Veröffentlichungen konnte Gregor Hildens Gitarrenlehrer Peter Driessen aus dem Vollen schöpfen.

Peter Driessen feat. Gregor Hilden im To Hoop Rheinberg

Peter Driessen feat. Gregor Hilden im To Hoop Rheinberg

Feinster Groove von der Rhythmus-Fraktion, Gregor Hildens entspanntes Solo, Peter Driessens raue Stimme, eine flinke Tastenfahrt von Georg Mahr, ein herrlich gesetztes Break hin zum entspannten Blues-Modus sowie ein hervorragendes Gitarren-Solo des Frontmannes prägten den Opener. Diese innerhalb der Songs eingewobenen ruhigeren Phasen sollten sich wie ein roter Faden durch das rund zweistündige Konzert ziehen.
Außerdem zeichneten sich viele Tracks durch eine lange Spielzeit aus. Da entstand natürlich viel Freiraum für jede Menge Alleingänge. So beeindruckte Schlagzeuger Thomas Iselt durch bemerkenswerte Groove-Variationen. Georg Mahr knüpfte klasse Hammond-Keyboard-Teppiche und sorgte mit seinen Soli, auch in den höchsten Tönen, für Szenenapplaus. Jochen Eminger zupfte kompetent die vier dicken Saiten seines Arbeitsgeräts und hatte schließlich bei der Zugabe seinen großen Solo-Auftritt. Toll!
Gregor Hilden spielte sich mit seinen Saiten-Fahrten in die Herzen der Zuschauer und Peter Driessen nahm das Publikum mit auf die Reise in das Innere seiner Seele.

Peter Driessen (vocals, guitar)

Peter Driessen (vocals, guitar)

Die Show fand auf den Fretboards, den schwarzen und weißen Tasten sowie Fellen und Becken statt.
Von swingender Rhythmik angetrieben, brachte Gregor Hilden auch das Wah Wah-Pedal zum Einsatz und es gab im Verlauf so einige Gipfeltreffen der Sechssaiter, bei denen sich zwischen Peter Driessen und seinem ehemaligen Schüler herrliche musikalische Diskussionen ergaben. Er versah sein wunderschönes Spiel auch mit funkigen Expertisen. Highlight!
Peter Driessen beschrieb den Blues in seiner Essenz als einen Stil mit »[…] wenigen Tönen, aber viel Gefühl. […]«

Emotionen servierte man dem begeisterten Publikum haufenweise und in ganz unterschiedlicher Ausdrucksweise.
Der Slow Blues im Programm der Band war jedes Mal zum Niederknien. Brillant, wie sich die Formation in die langsame Art des Zwölftakters vertiefte. Peter Driessen sowie Gregor Hilden markierten nicht nur hier extrem nachhaltige Ton-Arrangements, bei denen die Fingerkuppen in vielen fließenden Bewegungen über das Griffbrett glitten. Hochachtung!
So waren unter anderem "Diving Duck" oder "If My Guitar Was A Woman" an dieser Stelle ausgewählte Höhepunkte des Konzerts.

Im letzten Teil des Auftritts kam es zu einigen Coversongs. Zum heißen Samstag bildete der "Stormy Monday Blues" den Anfang. Diese Nummer, wie auch die folgende Willie Dixon-Komposition "Little Red Rooster", prägte man auf ganz hohem Niveau mit individuellen Fantasien. Super!
"Rock Me Baby" von B.B. King reihte sich auch noch in die wunderschönen Lesungen der Blues-Klassiker ein und das unter anderem von Albert King bekannte "Get Out Of My Life Woman" war dann sozusagen die Krone des Gigs.
Allerdings hatte man die Rechnung ohne die Zugabe aufgestellt. Nachdem es sich Peter Driessen auf einem Stuhl bequem gemacht hatte, war eine gigantische Boogie-Zeit angebrochen. "Shake Your Hips" (oder einfach "Hip Shake") brachte die Zuschauer in Wallung und zum rhythmischen Mitklatschen. Dieser Song entwickelte sich von Beginn an zu einem Konzert-Ende nach Maß.

Peter Driessen war in allen Belangen ein Blues-Genuss, den man nicht mehr vergisst. Dazu spielte er gemeinsam mit einem überzeugend-spielfreudigen Gregor Hilden sowie einer erstklassigen Band zusammen. Hats off!
Jürgen Bleekmann, der Mann am Mischpult, hatte wieder ein feines Händchen für den tollen Sound.
Wir bedanken uns bei Sami Durak für den Platz auf der Gästeliste.

Es sollte noch auf ein besonderes Event aufmerksam gemacht werden. In Zusammenarbeit mit einem Moerser Touristik-Unternehmen wird eine mehrtägige Reise zum Chicago Blues Festival (Juni 2020) organisiert. Nehmen zwanzig Personen an dem Trip teil, wird Kalif Wailin' Walter einer der Tourguides sein.
Am 28. September 2019 wird Michael Dühnfort & The Noise Boys im To Hoop, Rheinberg spielen.
Für den 05. Oktober 2019 wird Hot’n’Nasty angekündigt.

Line-up Peter Driessen feat. Gregor Hilden:

Peter Driessen (vocals, guitar)
Gregor Hilden (guitars)
Georg Mahr (keyboards)
Jochen Eminger (bass)
Thomas Iselt (drums)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>