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Pirates In Black / Money Slaves – CD-Review

Pirates In Black / Money Slaves

Das Quartett gründete sich 2017 in Wuppertal. Neben dem Captain der Piraten, Sänger Falo Faltu gehören Accu Becher an der Gitarre, Gunnar Jaylay am Bass sowie Hans Heringer an den Drums zur Band. »Wir spielen soliden, schweren Hardrock mit Anklängen in den Heavy Metal Bereich. Merciless. Lawless. Heavy Rock« So beschreibt die Band selbst ihren musikalischen Stil.
"Money Slaves" wurde Mitte Juni veröffentlicht und ist das zweite Album nach ihrem 2019 erschienenen Debüt, das sowohl digital auf allen gängigen Kanälen als auch als CD über die Band-Website erhältlich ist. Alle Songs stammen aus der Feder des Captains himself.

Mein Eindruck nach dem ersten Hördurchgang: Die Stücke wirken alle sehr düster, das ist vermutlich auch den nicht sehr fröhlichen Themen geschuldet, die der Piratenchef in seinen Texten verarbeitet hat. Aber dazu kommen wir noch.

Kurze Geräusche eines Motarrads und nachdem die ersten Töne des Openers "Backseat Ride" erklingen, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, hier das Debüt der Stoner Spiritual Beggars im Player zu haben. Denn diesen Song könnte man ohne Weiteres auch im Stoner-Bereich verorten.
Aber dieser Eindruck währte tatsächlich nur kurz. Die schwarzen Piraten spielen nämlich feinsten Biker-Rock.
"Blood And Rain" legt gleich noch mal eine Schippe an Tempo drauf, lässt die Fäuste in die Höhe schnellen und in den Chorgesang mit einstimmen.
Dagegen quillt "Roll It" eher zäh wie Lava aus den Boxen und walzt bildlich gesehen alles nieder, was im Weg steht.

Die Rock-Ballade "Shipwrecked" widmet der Frontman seiner verstorbenen Mutter: »Ich habe fast 2 Jahre gebraucht, um das in einem Song zu verarbeiten.«
Das Stück gibt es noch in einer weiteren, akustischen Version am Ende des Albums: »Meine Mutter liebte das Meer. Die Baglamas (eine Miniversion der griechischen Bouzouki), die in dem Song zu hören ist, habe ich in Athen gekauft.«

In dem wuchtig groovenden, stampfenden "Hysteria", das mit Sirenengeheul eingeleitet wird und einem feinen Gitarrensolo überrascht, geht es um Covid 19 und die unterschiedlichsten menschlichen Reaktionen darauf.
Der Titeltrack, ein kraftvoller Nackenbrecher vor dem Herrn, rechnet mit profitgierigen Bankern ab, bevor die akustische Gitarre samt Blues Harp ausgepackt wird, um den Zuhörer auf der "Dusty Road" wieder zu 'erden'.
Das war jedoch die Ruhe vor dem Storm, denn mit "Eternal Blood" folgt ein weiterer gitarrenlastiger, langsamer 'Schleifstein'. Dieser entstand »[…] unter dem Eindruck religiöser Fanatiker (aller Religionen!), die in ihrem Wahn unschuldige Menschen in den Tod reißen.«

"The Servant And The God (Of The Metal Nation)" – schon nach den ersten Tönen ist sofort klar, welcher Rock’n’Roll-Legende diese Komposition gewidmet ist: »Am 28. Dezember 2015 starb Lemmy Kilmister. Ein absolutes Idol, der den Rock’n Roll als Lebensstil verkörpert hat, wie kein Zweiter. Am Tag nach Lemmys Tod habe ich diesen Song geschrieben« so die Erklärung von Falo Faltu. Diese Nummer hätte ohne Frage locker auf jedes Motörhead-Album gepasst.

Den Abschluss bildet das bereits erwähnte "Shipwrecked" in akustischer Version, eröffnet von Möwengeschrei und Meeresrauschen. Aber auch in dieser Fassung weiß das Stück zu gefallen.

Fazit: Eine hörenswerte, sehr abwechslungsreiche Scheibe, die bei mir mit Songs im Stil von "The Servant And The God…" noch mehr hätte punkten können. Vielleicht beim nächsten Mal?


Line-up Pirates In Black:

Captain Falo Faltu (vocals)
Accu Becher (guitar)
Gunner JayJay (bass)
Hans Heringer (drums)

Tracklist "Money Slaves":

  1. Backseat Ride
  2. Blood And Rain
  3. Roll It
  4. Shipwrecked
  5. Hysteria
  6. Money Slaves
  7. Dusty Road
  8. Eternal Blood
  9. The Servant And The God
  10. Shipwrecked (Acoustic)

Gesamtspielzeit: 42:13, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Ilka Heiser

Hauptgenres: Classic Rock, Blues Rock, Heavy Rock
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