Die im Jahr 2000 gegründete schwedische Band veröffentlicht in diesem Herbst ihren zweiten Longplayer (nach dem Debütalbum "Screaming Our Sins" aus 2009 und den beiden EPs "Brush It Off" (2010) und "Chasing Tornadoes" (2011)).
»Der Weg bis hierher war weder gerade noch ohne Hindernisse und deswegen sind wir extra aufgeregt. Unsere Fans haben uns für fast ein Jahrzehnt Loyalität, Liebe und Respekt gezeigt und das Album wird ihnen dasselbe zurückgeben. Es ist Zeit, wir sind endlich bereit, dieses Album zu veröffentlichen.« Mit diesen Worten kündigen sie nach sechs Jahren Vorbereitung "Wish I Was Stormborne" an.
»Mit wahrer Leidenschaft für die Musik der vergangenen vier Jahrzehnte, von Rock und Grunge bis zu Synth und Pop, ist Plan Three eine Band, die in einer immer mehr herausgeforderten Musikszene etwas Einzigartiges und Interessantes zu erfassen sucht« steht in ihrem Facebook-Steckbrief. Wenn man das so liest und noch dazu nimmt, dass da sechs Musiker an Bord sind, wird schon etwas wirklich Hörenswertes erwartet, auch wenn es nicht unbedingt um knallharten Rock’n’Roll geht.
Meine Erwartungen erfüllten sich in diesem Fall nicht, denn das Album erinnert mich größtenteils an die Pop-Bands der Neunziger, bis auf die Songtexte, diese sind hier etwas anspruchsvoller verfasst. So viele »ooohs« hörte ich aber in meinem ganzen Leben noch nicht. Die ersten drei Lieder wurden wohl bewusst rundfunkfähig und 'populär' gestaltet, wenn damit die – für mich, strengst subjektiv – vertrackten Ohrwürmer gemeint sind, die man zufällig hört und dann nicht mehr aus dem Kopf bekommt, auch wenn sie einem absolut nicht gefallen.
Der erste Track, bei dem ich nicht sofort den Wunsch zum Überspringen fühlte, ist der vierte auf der Scheibe, "Carl Sagan": Melancholischer Gesang mit Klavierbegleitung – könnte auch angenehm sein, bis zum nächsten »oooh«. Darauf können die Jungs aber anscheinend nicht mal für ein einziges Lied verzichten. Schade. Das anschließende "Photograph" läuft in ähnlicher Stimmung weiter, da sind ab und zu sogar die Gitarren zu hören, viel mehr bringt jedoch musikalisch gesehen auch dieses Stück nicht. Im Titeltrack, "Wish I Was Stormborne", erweist sich, dass tatsächlich auch Musikinstrumente im Spiel sind, die Platzierung dieser scheint hier noch nicht mal schlecht zu sein. Dieser Titel führt den Zuhörer in den zweiten Teil des Albums. Gerockt wird dennoch nicht, die Instrumentalbegleitung bleibt aber bis zum Ende der Platte hörbar, die Anzahl der »ooohs« wird deutlich reduziert und besonders in "Oblivion" lassen sich bereits einige Riffs entdecken, die die Spuren von Alternative-Einflüssen zeigen.
Die beiden letzten Stücke nehmen das Tempo wieder zurück.
Liebhaber diverser Pop-Musik sowie Radiohörer werden sich wohl auf die Scheibe freuen, ich bleibe lieber weiterhin in der gemütlichen Welt der metallischen Klänge.
Line-up Plan Three:
Jacob Lovén (vocals)
Mathias Garneij (guitar)
Peter Kjellin (bass)
Tommie Hammar (guitar)
David Clewett (keyboard)
Kristoffer Folin (drums)
Tracklist "Wish I Was Stormborne":
- Welcome To The Edge
- The Otherside
- Echo
- Carl Sagan
- Photograph
- Wish I Was Stormborne
- Unveil The Unknown
- Where Do We Go From Here
- Oblivion
- Burn
- When Everything Comes To An End
Gesamtspielzeit: 40:39, Erscheinungsjahr: 2017
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