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Powerman 5000 / Abandon Ship – CD-Review

Powerman5000 Abandon Ship

Powerman 5000 knüpfen mit ihrem neuen Longplayer "Abandon Ship" an den Sound ihrer vergangenen Alben an. In Foren gehen zwar die Meinungen ein wenig auseinander, doch überwiegt hier eindeutig die Zustimmung. Der Einschätzung »Bisher schwächstes PM5K-Album. Einfallslos und ohne den härteren Sound ihres vorherigen Materials« steht ein eindeutiges Votum für die Platte gegenüber, um nur zwei Beispiele aus der Fanszene zu dokumentieren: »Powerman 5000 ist großartig. Großartiger elektronisch beeinflusster Sound, der über die gesamte Laufzeit wirklich eine solide Atmosphäre behält.«

Powerman 5000 gilt als Underground-Electro-Metal-Band. In heimischen Gefilden besetzen sie mit ihrer Musik eine Nische, dagegen sind sie in Übersee weitestgehend unbekannt. Man könnte dem Klang der Musik wohl 20 verschiedene Genre zuschreiben und es würde passen. An Selbstbewusstsein mangelt es den Jungs nicht, das belegen beispielsweise gemeinsame Auftritte unter anderem mit Marilyn Manson, Limp Bizkit, Kiss und Korn. Dabei unterstrichen sie zugleich, dass sie eine ausgesprochene Live-Band sind.

Powerman 5000 bringen es inzwischen auf 13 Studioalben. Die 1991 in Boston (USA) gegründete Band hatte viele Umbesetzungen. Einzige Konstante innerhalb der Formation ist Michael 'Spider/Spider One' Cummings, der jüngere Bruder von Rob Zombie. Er sieht auf Fotos dem jugendlichen Billy Idol sehr ähnlich. Zumindest trifft das auf ältere Aufnahmen zu. Tatsächlich sind Powerman 5000 mit ihrer Musik schwer einzuordnen, doch die Mischung aus Industrial und Electro-Beats hat etwas Gefälliges, vor allem Kraftvolles.

Der szeneunkundige Hörer sucht erst einmal Orientierung. Denn dort, wo Gitarren im Einsatz sind und es stark nach Punk oder Metal klingt, ist eine Nähe zur Rockmusik unüberhörbar. Es gibt aber auch Stücke, die anders einzuordnen sind und fast nur elektronische Klänge vorweisen. Das muss nicht sofort ein Nachteil sein. Man hört in die Lieder rein und sehr gut kann man sich bei "Dancing Like We’re Dead" vorstellen, dass gleichnamiges Stück ein Straßenfeger ist und in jeder Diskothek zum Hit wird. "Dancing Like We’re Dead" wurde neben "1999" und "Bombshell" (Re-Recorded und zugleich als Bonus-Track) bisher aus dem neuen Album ausgekoppelt. Es sind drei Kompositionen, die gut das Profil von Powerman 5000 widerspiegeln.

Die Genrevielfalt zwischen Alternative Metal, Electronic Rock, Nu Metal, Crossover erschließt sich folglich nicht allein über einen Titel. Dann könnte es passieren, man erwischt ein gefühltes Depeche ModeCover. Die britische Gruppe steht bekanntlich für Synth-Rock und Synthie-Pop. Vergleiche zu Marilyn Manson und Rob Zombie passen dagegen schon besser zu Powerman 5000.

An der Produktion von "Abandon Ship" wirkte Sänger Spider One an der Seite von Matt McJunkins. Matt McJunkins mischte außerdem die Platte. McJuninks und der Frontmann der Band schrieben alle Songs des Albums. Wer mit Industrial und synthetischen, energiegeladenen Klängen etwas anfangen kann, ist bei den experimentellen Klängen von Powerman 5000 durchaus gut aufgehoben.


Line-up Powerman 5000:

Spider One (vocals)
Dan Schiz (guitar)
Taylor Haycraft (guitar)
Murv3 (Murv Douglas) (bass)
DJ Rattan (Rattan Cayabyab) (drums)

Tracklist "Abandon Ship":

  1. Invisible Man
  2. 1999
  3. Dancing Like We’re Dead
  4. Wake Up Take Up Space
  5. The Company Loves Misery
  6. Bloodsuckers
  7. This Is A Life
  8. GTFO
  9. Places For People That Scream
  10. The Last Chapter
  11. Bombshell (Bonustrack)

Gesamtspielzeit: 36:41, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

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