«

»

Public Display Of Affection / I Still Care – CD-Review

Zu Public Display Of Affection (P.D.O.A.), die nach einer EP ihr Debütalbum "I Still Care" auf den Markt brachte, heißt es bei Noisolution unter anderem:
»[…] Eine Band, die mehr ist als nur Musik. Tanz, Performance, Farbe, Sound… Eine Band, die sich auf der Bühne offenbart und fasziniert, die sich als Mixed-MediaKunstprojekt konzipiert […]«.
Weiter heißt es:
»[…] Anything goes. Exzentrisch, wild und Hemmungslos. Und ihre Bandhistorie ist schon jetzt aufregend und macht neugierig auf mehr. Arte Konzert, Auftritte in Süd Korea und Polen, Performances in Galerien oder der legendären Berliner 8mm Bar. […] Ihre Musik spiegelt Gefühle von völliger Hingabe wider, sie ist voller Dynamik und Überraschung, eben noch schleichend langsam, dann wieder voller Post-Punk Attacken. Eine explosive und neue Art Crossover. […]«

Wenn man bei Public Display Of Affection und ihrem Album "I Still Care" von sperrig und gleichzeitig eingängig spricht, dann könnten diese Worte so etwas wie die beiden symbolischen Fässer eines Regenbogens sein.
P.D.O.A.s Musik-Melange ist durchaus eine Herausforderung.
P.D.O.A.s Musik-Melange will erobert werden.
Die verschiedenen musikalischen Genre-Einflüsse machen "I Still Care" dennoch zu einem Gesamtkunstwerk, bei dem das Quartett in seiner Garderobe ganz unterschiedliche Köstüme überstreift.

Die von Madeleine Rose und Jesper Munk mitbegründete Band reizt die Nervenenden, wirkt wie ein Trigger für gute Laune, vorausgesetzt, die Leute vor den Lautsprechern lassen sich auf die Musik von Public Display Of Affection ein.

Die Sängerin Madeleine Rose ist ein emotionales Feuerwerk, das sich in einer Vielzahl von Farben darstellt. Allerdings muss dabei auch berücksichtigt werden, dass es nicht immer die tollen hellen Farben sind, die bei ihrem Gesang eine Rolle spielen.
Die im Kollektiv der Band komponierten Songs sind dann eben auch nicht stets im leuchtenden Licht positioniert.
P.D.O.A.s Musik ist einerseits laut, hat Ecken und Kanten, kann irritierend-bedrückend oder kühl-distanziert wirken. Andererseits ist die Formation durchaus in Lage, ganz angenehm unsere Wangen zu streicheln.

Zeitweise begibt sich die Gruppe auch auf experimentelles Terrain.
Irgendwie kennt die Combo kaum Grenzen. Glattpoliert ist hier kein Track. Da passen schon die im Zitat gelisteten Begriffe: »[…] Exzentrisch, wild und Hemmungslos. […]«
Wie sich unterschiedliche Emotionen in Gesang sowie Musik verwandeln, offenbaren beispielhaft die beiden Song-Stützen der vorliegenden Platte "Artificial Paradise" und "Exit". Eingängiges im Opener trifft in der abschließenden Nummer auf Experimentelles, das sich schwer sperrig und nicht leicht verdaulich gib. "Exit" ist einer der Höhepunkte der Scheibe. So etwas ist der Public Display Of Affection–Kosmos der Komplexität.

"I Still Care" ist eine Herausforderung.
"I Still Care" ist die Kunst der gelungenen Performance.
"I Still Care" ist einerseits wie grobkörniges Schleifpapier, andererseits sanft wie ein seidenes Tuch.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Public Display Of Affection:

Madeleine Rose (vocals)
Jesper Munk (guitar, keyboards)
Anton Remy (drums)
Lewis Lloyd (bass)

Additional Musicians:

Janbrek Turan (guitar – #9)
Sam Shepard (monologe – #3)
Joseph Chaikin (monologe – #3)

Tracklist "I Still Care":

  1. Artificial Paradise
  2. Typhoon Honeymoon
  3. I Still Care
  4. Fishing Hook
  5. Highway Man
  6. Goodbye Watchman
  7. Lockdown
  8. Pink City
  9. Spider
  10. Exit

Gesamtspielzeit: 47:09, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>