Quarter Wolf wird in der Noisolution-Pressemitteilung als »[…] ein norwegisch-australisches Punkblues-Garagenrock-Duo […]« bezeichnet.
Weiter heißt es:
»[…] Sänger und Gitarrist Marius Kromvoll hatte erst letztes Jahr mit White Trash Blues Band und We Got Time To Waste ein vielbeachtetes Album hingelegt. Nun kommt die runtergekochte Version. Naked to the bone. Schlagzeug, Gitarre, Gesang. Hier wird Rock’n’Roll zelebriert im Stile eines Jon Spencer, Pussy Galore oder The Gories. […] Neun eigene Songs und ein Fugazi Cover. Aufgenommen auf einem Dachboden im Herzen von Oslo. […]«
Marius Kromvoll sagt:
»[…] Aber es gibt noch mehr DIY- und Familiy-Spirit auf dem Album, denn meine Mutter und mein kleiner Bruder Sebastian spielen beide Saxophon und Trompete auf "Gueass Who" […]«.
Schade!
In einer knappen halben Stunde ist Quarter Wolfs Power-Paket "Yeah Baby" durch.
Nichtsdestotrotz ist diese Gesamtspielzeit ganz allgemein dem Punk angemessen.
Das Duo mit Marius Kromvolls Mutter sowie seinem Bruder Sebastian als Gäste haben ganz schön viel Strom aus den Steckdosen gezogen. Bei der präsentierten Energie reicht der normale Haushaltsstrom nicht aus, könnte man doch eher von Starkstrom sprechen.
Quarter Wolf legt furios los und beendet die vorliegende Platte mit einem etwas, wirklich nur etwas, zurückhaltenderen "Finite Boogie (Dark Time Blues)". Den Blues-Boogie sieht man nur mit dem Fernglas, allerdings klingt das Gitarren-Solo wie mit dem Bottleneck inszeniert. Kurz vor dem Ende trommelt Paul Daniel ein mitreißendes Solo und zum Schluss heißt es »[…] yeah baby […]«.
Bei Quarter Wolf ist nicht im Entferntesten von einer Energiekrise die Rede.
Wow! "Guess Who" ist fetzig-punkiger Rock’n’Roll der Spitzenklasse. Die Bläser geben der Nummer den letzten Pfiff und das man die Dramatik zwischendurch etwas runterfährt lässt sich ebenfalls nur positiv bewerten.
Der Fugazi-Coversong rotiert ohne Unterlass im Kopf herum. Genauso energetisch wie die Musik ist auch der Gesang. Nur Gitarre, Schlagzeug sowie Gesang ergeben mehr als die Summe der Instrumente und den Songtitel "Do You Like Me" könnte man als Synonym für die komplette Scheibe hernehmen.
"Last Call At Last Train" hat durch Zwölftakter-Riffing den Blues im Punk und Marius Kromvoll soliert sich Blasen an die Fingerkuppen.
"Generation Bore" macht der jungen Generation aber so etwas von Beine.
Knackig, kompetent und kurzweilig ist der Quarter Wolf-Punk.
Neben den musikalischen Qualitäten ist "Yeah Baby" bestens geeignet zum Abzappeln und Abreagieren.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Quarter Wolf:
Marius Kromvoll (vocals, guitar)
Paul Daniel (drums)
Tracklist "Yeah Baby":
- Time’s Up
- Guess Who
- Let’s Go North
- Your Pussycat Is Hooked On Junk
- Last Call At Last Train
- Do You Like Me
- Hey Dickhead
- Outside
- Generation Bore
- Finite Boogie (Dark Time Blues)
Gesamtspielzeit: 28:45, Erscheinungsjahr: 2022
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