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Raphael Wressnig & Igor Prado / The Soul Connection – CD-Review

Nach dem sehr erfolgreichen Soul Gumbo, das in den Music Shed Studios, New Orleans aufgenommen wurde, hat sich der Hammond-Zauberer Raphael Wressnig mit dem brasilianischen Musiker Igor Prado, der mit Way Down South von sich reden gemacht hat, zusammengetan und "The Soul Connection" eingespielt. Tatort waren die Rootsans Studios in São Paulo. Mit einigen Eigenkompositionen von Raphael Wressnig beziehungsweise Igor Prado ist das Album gespickt mit tollen Nummern von zum Beispiel Rudy Thomas/Henry Glover, Tyrone Davis, Billy Miles oder Don Robey.

"The Soul Connection" ist nicht nur Soul, sondern obendrauf gibt es auch noch Funk, R&B und natürlich auch den Blues.
So richtig toll schiebt die E. Williams-Nummer "Trying To Live My Life Without You" das Album an. Schon hier darf darauf hingewiesen werden, dass mit Willie Walker, David Hudson sowie Leon Beal drei klasse Sänger am Start sind. In diesem Zusammenhang muss auch Lisa Andersen als Chordame genannt werden. Da gibt es kein Haar in der Suppe. Alle beeinflussen das Album auf ihre ganz persönliche Art und Weise.

Bassist Rodrigo Mantovani und Yuri Prado (Schlagzeug) bilden auch die Rhythmusabteilung der Igor Prado Band und die ist auf "The Soul Connection" stimmungsvoll aktiv. Ergänzt wird das Line-up durch den gefragten Saxofonisten 'Sax' Gordon Beadle sowie Sidmar Vieira (Trompete).
Mit diesen Musikern und den handverlesenen Songs gibt es kein Vorbei an der guten Laune. Vorausgesetzt, man hat eine Faible für eine Mischung aus den oben genannten Stilen und dazu für den fein verpackten Jazz noch einen freien Platz im Musik-Herz.

"My Love Is" ist eines der Highlights der vorliegenden Platte. Schlagzeuger Yuri Prado hat Pause und sein Bruder Igor serviert tolle Fingersnaps. Klar, da ist der Hörer direkt mit aktiv. Mit Raphael Wressnigs Hammond B 3, Rodrigo Mantovani am Kontrabass und dem Sänger Willie Walker ist dieses Stück von Beginn an ein weiteres Highlight auf "The Soul Connection". Das Album reflektiert die Studio-Stimmung und man hat nicht nur hier den Eindruck, als wäre man bei den Aufnahmen dabei gewesen. Hier und da hört man auch den einen oder anderen kurzen Kommentar wie bei gerade genanntem Track.

Oh wie herrlich ist das treibende "The Face Slap Swing No. 5", einem Instrumental aus der Feder von Igor Prado, bei dem sich Tasten- und Sechssaiter-Mann so richtig austoben können. Okay, vorher konnten die beiden Protagonisten auch schon auftrumpfen. So zum Beispiel in der Raphael Wressnig-Eigenkomposition "Turnip Greens". In fast sechseinhalb Minuten gibt es hier eine Mixtur mit viel Funk in der Musik-Leitung und natürlich ausgiebigen Soli-Einlagen. Der Organist und Gitarrist agieren auf Augenhöhe. Zwischen deren Spiel passt quasi kein Stück Zeitungspapier.
Gemeinsam mit dem Bassisten komponierte Igor Prado "No-La-Fun-Ky" und gerade hier, in einem weiteren Song ohne Gesang geht es funky-heiß zu. Sehr gelungen, diese Nummer unter drei Minuten.
Überhaupt ist die Tracklist sehr abwechslungsreich gestaltet worden. Da hat der Hörer seinen Spaß an den kleinen, aber feinen Stil-Kontrasten.

Alle hier spielenden und singenden Künstlern machen "The Soul Connection" zu einem ganz starken Album, das sich neben "Soul Gumbo" hervorragend macht.


Line-up Raphael Wressnig & Igor Prado:

Raphael Wressnig (Hammond B 3 organ, Wurlitzer piano, tambourine)
Igor Prado (rhythm guitar, lead guitar, percussion, fingersnaps)
Willie Walker (vocals)
David Hudson (vocals)
Leon Beal (vocals)
Rodrigo Mantovani (electric bass, double bass)
Yuri Prado (drums, percussion)
'Sax' Gordon Beadle (tenor saxophone, baritone saxophone)
Sidmar Vieira (trumpet)
Lisa Andersen (backing vocals)

Tracklist "The Soul Connection":

  1. Trying To Live My Life Without You
  2. Young Girl
  3. Suffering With The Blues
  4. Turning Point
  5. No-La_Fun-Ky
  6. Home At Last
  7. Turnip Greens
  8. My Love Is
  9. The Face Slap Swing No. 5
  10. Grazing In The Grass
  11. Don’t Cry No More
  12. Heartbreak
  13. Why Don’t You Haul Off And Love Me

Gesamtspielzeit: 50:38, Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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