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Ray Cooper / Land Of Heroes – CD- Review

Ray Cooper / Land Of Heroes

Der Brite Ray Cooper lebt mittlerweile in Schweden. Dort wurde auch sein aktuelles Album, "Land Of Heroes", eingespielt. Der seit Beginn seines Wirkens in verschiedenen Musikrichtungen unterwegs gewesene Musiker ist Vielen sicher durch seine Mitgliedschaft in der Oysterband bekannt, mit der er sich dem Folk Rock widmete, nachdem er vorher auch zwischen Rock, Punk, Pop und World Music pendelte.

Das nunmehr vierte Soloalbum des Protagonisten widmet sich etwas Besonderem, denn der Albumtitel, "Land Of Heroes", steht in Verbindung mit dem finnischen Kalevala-Epos, denn dieses spiegelt sich nicht nur durch die Verwendung der Kantele, einer finnischen Harfe, wider, auch thematisch taucht Cooper immer wieder in die Mythologie des Epos' ein. Gleichzeitig schlägt er einen Bogen in die Jetztzeit und fragt: »But who are the heroes of today«?

Hierzu äußert sich der Protagonist: »Meine Ideen stammen aus Erinnerungen, Träumen, Geschichtsbüchern, Biographien, News aus Onlinemedien, Gesprächen, an die ich mich erinnere oder die ich mir vorstelle. Es gibt keine Methode«, so Cooper, »ich schaue zurück in die Geschichte in der Hoffnung etwas über die Gegenwart zu lernen, die sich wiederholenden Muster zu verstehen«. Er schloss sich für das neue Album für fünf Monate in einer kleinen Holzhütte in Schweden ein und konzentrierte sich auf das Komponieren und die Aufnahmen.

Die Platte startet mit einem Instrumental, "The Burning Pile". Wie im Booklet (mit allen Texten) aufgeführt ist, wurde dieser Song von Hexenprozessen in Schweden inspiriert, als dort am 24. August 1669 sechzehn Frauen und ein Mann wegen Hexerei geköpft und ihre Körper anschließend verbrannt wurden. Nun ja, schließlich waren sie mit Satan im Bunde. Und so gelingt es Ray Cooper, dieses Ereignis musikalisch recht dramatisch umzusetzen, mit einem starken keltischen Einschlag.

"Whistleblower" ist das erste Vokal-Stück, und der Titel sagt, worum es geht. Sicher einer der Helden die Cooper meint, wie wahrscheinlich auch medizinisches Personal in Krankenhäusern ("Eyes Of Mercy"), und schließlich bezieht er im Song "We Need More Heroes" noch einmal deutlich Stellung.

Musikalisch ist alles in ein vorwiegend akustisch und ruhig geprägtes Umfeld verpackt, die intensive und forsche Stimme des Protagonisten trägt darüber hinaus entscheidend zur Stimmung bei. Und diese pendelt in einem Mix zwischen der Musik, die er mit der Oysterband spielte, sowie skandinavischer Ausprägung – insbesondere, wenn die Kantele zum Einsatz kommt – keltischen Passagen (herrlich mit dem Instrumental "Canada Hill" umgesetzt), Singer/Songwriter-Ausrichtung und etwas ganz Besonderem, wenn das Cello verstärkt eingesetzt wird. Dann entwickelt sich eine bewegend emotionale Stimmung, hier verweise ich noch einmal auf "Canada Hill".


Line-up Ray Cooper:

Ray Cooper (vocals, guitar, cello, piano, harmonium, mandolin, harmonicas, kantele, percussion)
Rowan Godel (backing vocals)

Tracklist "Land Of Heroes":

  1. The Burning Pile (4:07)
  2. Whistleblower (3:49)
  3. Circles (4:05)
  4. Eyes Of Mercy (3:47)
  5. The Beast (4:19)
  6. Canada Hill (3:36)
  7. We Need More Heroes (4:23)
  8. Dark Father (3:44)
  9. Ilmarinen’s Ride (2:14)
  10. Brave Wolfe (4:57)
  11. Dark Sky Park (3:46)

Gesamtspielzeit: 42:52, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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