2013 in Londrina, Brasilien gegründet, kann das Trio Red Mess schon einige Veröffentlichungen verzeichnen.
Dazu Informationen aus dem Pressetext von Noisolution:
»[…] Bislang gibt es drei EPs ("Crimson" 2014, "Drowning in Red" 2015, "Phantom Limb" 2022) und mit "Into the Mess" 2017 ein Album, wobei alle auf dem Brasilianischen Label Abraxas Records veröffentlicht wurden. […]«
Red Mess »[…] wurde zu einer der spannendsten Bands des Brasilianischen Rock-Underground. […]«
Zum Album "Breathtaker" lesen wir:
»[…] Und vor allem live sind Red Mess – Konzerte ein beeindruckendes und sehr emotionales Erlebnis. Genau das sollte noch bei den Aufnahmen eingefangen werden und "Breathtaker" (2022) kann diese Energie tatsächlich rüberbringen. […]«
Die vorliegende Platte wurde von Galego Teixeira aufgenommen, gemixt und produziert im Audio 13 Studio und von Carlos Freitas gemastert.
Abgesehen von den ersten sieben Nummern, weckt das letzte Lied mit dem Titel "Crushing Gravity" besonderes Interesse, denn von der Spielzeit (7:32) her, ragt des doch hervor.
Auch hier macht Red Mess Alarm in den häuslichen vier Wänden.
Die Thiago Franzim-Fuzz-Gitarre rifft laut und vorzüglich. Der Lucas Klepa-Bass pumpt großartig und Schlagzeuger Douglas Labigalini navigiert uns mit heftigem Drumming durch das Stück. Dann findet Red Mess innerhalb des Tracks doch tatsächlich eine Phase der Ruhe. Sehr angenehm, wie man das Lied am Köcheln hält und Lucas Klepas Gesang passt hier und anderswo auch noch toll zum Treiben in den acht Band-Kompositionen. Klar, zum Ende hin muss das Tempo wieder angezogen werden und so könnte man "Crushing Gravity" als eine Art Jam bezeichnen. Das Finale ist hypnotisch-infernalisch.
Eröffnet wird das Album mit dem Titelstück "Breathtaker".
Nach einem wuchtigen Einstieg landet der Red Mess-Höhenflug gleich in einer von zwei entspannten Phase des Stück. Das Intermezzo ist relativ kurz und dann gleitet das Trio in einen echt hörenswerten Stoner Rock, der von der E-Gitarre, ob riffend oder solierend, dominiert wird. Auch hier ist das Drama-Finale großartig arrangiert. Daumen hoch!
Bezogen auf die bereits positiv hervorgehobenen relaxten Teile der Songs, stellen sich die Leute vor den Lautsprechern auf die Suche nach einer Ballade ein.
Gesucht, gefunden. Zumindest im größeren Teil von "Icicles" geht es wunderschön verträumt zu. Dafür sorgen ein Thiago Franzim und Lucas Klepa mit großer Zurückhaltung. Der Gesang zeigt, wie durch einen Nebel klingend, Wirkung. Ja, die Dynamik spielt auch eine Rolle, allerdings findet die Combo immer wieder auf den balladesken Pfad zurück. Diese Auf und Ab ist klasse.
Nicht nur ein Mal macht sich Red Mess auf den Weg zu Improvisationen.
Sound-Spielereien sind hier genauso willkommen wie Ausflüge in die Psychedelic mit phasenweise hypnotischen Aspekten.
Neben einen differenzierten Riffing hat es Thiago Franzim auch bei seinen Alleingängen drauf. Zum Stoner Rock gehören ebenfalls tiefergelegte Gitarren-Klänge und die bietet der Mann am Sechssaiter auch an.
In der Uptempo-Nummer "Outta Sight" zieht das Trio für seinen Stoner Rock-Rock’n’Roll im Vergleich zu den anderen Tracks, die luftige Variante durch.
Ein Red Mess-Markenzeichen sind die unterschiedlich ausgeschmückten Atempausen innerhalb der Lieder.
Red Mess ist ein Vertreter des brasilianischen Stoner Rock.
Für die Wucht, Energie, Differenziertheit und Experimentierfreude auf "Breathtaker" gehen beide Daumen hoch.
Ja, ab und an raubt es einem den Atem.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Red Mess:
Douglas Labigalini (drums)
Thiago Franzim (guitar, vocals)
Lucas Klepa (bass, vocals)
Tracklist "Breathtaker":
- Breathtaker
- Deep Blue Fever
- Icicles
- Extinction
- Outta Sight
- Dead End Stairs
- Atomic Tide
- Crushing Gravity
Gesamtspielzeit: 38:18, Erscheinungsjahr: 2022
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