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Relate / Level Up – CD-Review

Die im Jahr 2018 gegründete Band Relate kommt aus dem Ruhrpott und hat ihren Lebensmittelpunkt in der Stadt Gelsenkirchen.
Die Fangemeinde ist relativ groß und hat »[…] sich selbst einen eigenen Namen gegeben […]: Relatives. […]«
Alle vier Personen von Relate spielen neben anderen Instrumenten Keyboards.

In dieser Besprechung geht es um das Album "Level Up".
Dazu liest man in der Pressemitteilung:
»[…] Stilistisch breitgefächert scheut das Werk keine Genregrenzen. Ob brachiale Metal-Gitarren auf eingängigen Indiepop treffen oder ein melancholisches Piano zu einer epischen Rockballade aufbricht; die ergreifenden und vielschichtigen Gesangslinien fungieren als Bindeglied zwischen facettenreichen Kompositionen. […]«
Auf Relates musikalischer Fahne steht Synthie Pop beziehungsweise Electronic Rock.

Na, da scheint es sich bei der vorliegenden Platte ja um eine ziemlich explosive Mischung zu handeln.
Da wird man neugierig, wie Relate Indie Pop und Metal-Gitarren zusammen bringen.
Ab geht es in die Metal-Schmiede. Die Band steuert mit viel Dampf in das Album und schon beginnt zum emotionalen Gesang das Schaulaufen auf dem Fretboard. Gitarren-Riffs, eine anziehende, ja elektrisierende Finger-Fahrt zwischen den Bünden des Griffbretts und ein geschickter Umgang in punkto Tempi-Wechsel machen bei einem kompakten Band-Sound richtig Laune.

In feinste elektronische Klänge eingebettet, bringt sich Relate ebenfalls als Kenner des Electronic Rock ins Gespräch.
Schon nach einigen Minuten ist man sozusagen von den Socken, was Relate so abliefert. Man überzeugt auch im zweistimmigen Duett-Gesang und ganz allgemein lotet das Quartett den Rock ideenreich und fantasievoll aus. Im Laufe der elf Songs, in den Abbey Road Studios von Geoff Pesche gemastert, wird man von einer dynamisch-musikalischen Mixtur überwältigt.

Schnell ist die Combo in einem herrlichen Flow.
Man denkt gar nicht daran, die Stopptaste zu betätigen. Relate weiß zwischen Texten, die »[…] vor keinem Abgrund der menschlichen Seele halt machen […]« sowie »[…] eingängigen Kompositionen als Gegenpol […]« zu überzeugen.
Auch wenn es an einigen Stellen nach den Achtzigerjahren klingt, ist "Level Up" 100% Relate. Die Mischung von Metal sowie Indie Pop funktioniert verdammt gut. Da werden durchaus viele an Musik interessierte Personen die Ohren spitzen.
Ein Titel kommt in deutscher Sprache daher. Es ist die von Michael Geldreich und Katja Aujesky komponierte Nummer "Keine Tränen". Auch hier kann die Formation durch den tollen Tandem-Gesang punkten. Hinhörer!

Bedrohlich Düsteres trifft auf krachende Metal-Power.
Großformatige Stimmungen werden von einem treibenden Drum-Rhythmus getragen und immer wieder sorgt die Band innerhalb eines Liedes für eine gewisse Aufregung, wenn das Quartett zum Beispiel urplötzlich eine Vorliebe für den Funk entdeckt.
Von vielen Wechselbädern begleitet, greift man vertrauensvoll Relates Hand und die Band führt einen durch ihr "Level Up"-Labyrinth des Tiefgangs und der Diversität.
"Glow" ist der glühend-glänzende Schlussakkord eines erlebnisreichen Albums.

"Level Up" von Relate sollten – wegen der Genre-Mixtur – aufgeschlossene Musik-Fans unbedingt Aufmerksamkeit schenken.
Mit ihren quasi magisch gebündelten Kräften weiß Relate, wie man Leute vor den Lautsprechern in Bann hält.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Relate:

Patrick Krahe (lead vocals, e-violin, guitar, keyboards)
Lisa Zuber (lead guitar, keyboards, vocals)
Lukas Wagner (bass, keyboards, guitar, vocals)
Mike Müller (e-drums, drumpad, guitar, keyboards)

Tracklist "Level Up":

  1. Asleep
  2. Palette
  3. Residues
  4. Gold Rush Symphony
  5. Thief
  6. Building The Vault
  7. Keine Tränen
  8. Ring The Alarm
  9. Wherever We Go
  10. One Last Dance
  11. Glow

Gesamtspielzeit: 42:13, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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