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Ric Cartey Featuring The Jiv-A-Tones … plus / The Complete, Oooh-Eee! – CD-Review

Ric Cartey Featuring The Jiv-A-Tones … plus / The Complete, Oooh-Eee!

Auf gut fünfundsiebzig Minuten präsentiert uns Bear Family Records mit dieser Kompilation des am 18. Januar 1937 geborenen Mannes aus Atlanta, Ric Cartey, den kompletten Output der Aufnahmen des Künstlers, die er für die Label RCA Victor, NRC, El Rico und ABC-Paramount eingespielt hat, insgesamt sind es zweiunddreißig Einzeltitel.

Man meint, den "Jungle Rock" von Hank Mizell zu vernehmen, wenn die Platte mit "Oooh-Eee" startet, doch der Rock aus dem Dschungel erschien erst zwei Jahre später. Und so stelle ich fest, dass es in den Fünfzigern einige Künstler gab, die sich musikalisch ähnelten. Auch das ebenfalls aus 1956 stammende erfolgreiche "Young Love" scheint wie eine Blaupause einiger später folgender, schmachtender Balladen. Und so richten wir unser Augenmerk auf die elf Bonustracks, ab Titel zweiundzwanzig, sind hier doch mehrere Künstler präsentiert worden, die weitere Fassungen einiger Songs enthalten, unter anderem gleich zwei Mal "Young Love", sowohl von Sonny James und von Tab Hunter.

Neben Cartey sind also ultrarare rockende Singles auf den Fox- und Fraternity-Labels von The Jiv-A-Tones, Carteys ehemaliger Begleitband, sowie die unmöglich aufzutreibende Solosingle auf O.E.K. aus den frühen Sechzigerjahren von Charlie Broome, dem Leader der Jiv-A-Tones, enthalten, sozusagen eine wahre Fundgrube für Sammler und Schatzsucher.

Viele Musiker, unter ihnen auch einige gute Bekannte, steuern zur Qualität der Musik ihr Quäntchen bei. Vor allem ist es der Gitarrist Jerry Reed, der auf "Young Love" die Gitarrenlicks lieferte und auch ansonsten einigen Songs ihr Profil verlieh. Auf den Tracks achtzehn und neunzehn sind es die Muscle Shoals Horns, die für die Bläser zuständig sind, und mit Barney Kessel an der Gitarre ist gar ein Jazzer beteiligt. Zwei der Titel stammen aus der Feder von Willie Dixon ("Mellow Down Easy" und "My Babe") und verdeutlichen, wie eng die verschiedenen Musikstile damals zusammenlagen und somit auch für den gewissen Hauch von Blues gesorgt worden ist. Ansonsten rockt und rollt es durchgehend mit einer hohen Intensität, Rockabilly vorweg, ein wahrer musikalischer Spiegel jener Tage, zwischen 1956 und 1965.

Im vierundzwanzigseitig starken Booklet gibt es ausführliche Linernotes von Bill Dahl, die unter anderem auf aktuellen und intensiven Interviews mit Charlie Broome und Dean Stevens von den Jiv-A-Tones basieren. Alles in Allem ist dieses eine erneute, beeindruckende Leistung aus dem Haus der Bären-Familie…


Line-up Ric Cartey:

Whaley Thomas 'Ric' Cartey (vocals, guitar)

Plus numerous musicians

Tracklist "Oooh-Eee!":

  1. Oooh – Eee (& The Jiv-A-Tones)
  2. Young Love ((& The Jiv-A-Tones)
  3. Heart Throb
  4. I Wancha To Know
  5. Gotta Be Love (prev. unissued)
  6. Let Me Tell You About Love
  7. Born To Love One Woman
  8. Crying Good Bye (prev. unissued)
  9. Mellow Down Easy
  10. Crying Good Bye
  11. My Babe
  12. Scratching On My Screen
  13. My Heart Belongs To You
  14. To Love
  15. You’re My Happiness
  16. Scratchin' On My Screen
  17. Go On Fool
  18. Something In My Eye
  19. Poor Me
  20. Mellow Down Easy (a.k.a. Rex)
  21. Leave Me Loose (a.k.a. Rex)
  22. Flirty Gertie (The Jiv-A-Tones, vocal by Dean Stevens)
  23. Fire Engine Baby (The Jiv-A-Tones, vocal by Bill Holden)
  24. And Then It Happened (Bobby Wilson & The Jive-A-Tones)
  25. The Wild Bird (instrumental) (The Jive-A-Tones)
  26. Sandy (Charlie Broome)
  27. Let Your Arms Speak (Charlie Broome)
  28. Ooh – Eee (What You Do To Me) (Chuck Atha)
  29. Young Love (Sonny James)
  30. Young Love (Tab Hunter)
  31. Born To Love One Woman (Don Johnston)
  32. Heart Throb (Tommy Spurlin)

Gesamtspielzeit: 74:23, Erscheinungsjahr: 2017 (1956-1965)

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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