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Richard Bargel / Dead Slow Stampede – CD-Review

Zum Album "Dead Slow Stampede" titelt das Label Clementine Music:
»[…] Richard Bargel – Kölner Enfant terrible des Blues in neuem Gewand […]«

Darüber hinaus lesen wir in der Pressemitteilung:
»[…] Das zehnte Album seiner 50-jährigen Karriere verpasst Richard Bargel (72) ein neues Gesicht […]«

Außerdem heißt es:
»[…] Richard Bargel ist seit über 50 Jahren eine Institution in der deutschen Musiklandschaft. Zu Hause ist er irgendwo zwischen Enfant terrible und Grandseigneur. Er lässt sich nicht so leicht einer bestimmten Szene zuordnen. Vielfalt macht ihn aus. […] Die letzten Songs entstanden in den Anfängen der Corona Pandemie und sind nun zum ersten Mal zu hören. […] Aufgenommen wurde "Dead Slow Stampede" von Tobias Thiele in den altehrwürdigen Maarwegstudios im Westen Kölns. Mit Equipment und Mikrofonen, die teilweise älter sind als der Protagonist selbst. Jeder Song wurde gemeinsam und live im Studio eingespielt, und nicht wie heutzutage üblich, alle Musiker nacheinander aufgenommen. Die improvisierten Soli sind Momentaufnahmen, die dem Zuhörer einen außergewöhnlichen, intimen Einblick in das Schaffen dieser Band geben. […]«

Bevor es um die Musik geht, gibt es zunächst Pluspunkte für die tolle Verpackung.
Klappt man den Digipak auf, findet man die CD in der Mitte und im rechten sowie linken Schuber befindet sich zu jedem Song ein Blatt mit Text und Line-up zum Lied. Die Rückseite der Blätter ist bebildert und so ergibt sich schon rein äußerlich ein schlüssiges Bild zu den zehn Tracks. Beide Daumen hoch für das Layout von Nora Catharina van Rijn.
Neben Kompositionen von Richard Bargel – auch im Verbund mit Fabio Nettekoven – wurden einige Songs von Fabio Nettekoven neu arrangiert. "The Family" stammt von Ronnie Wilkins & John Hurley.

"Dead Slow Stampede" ist voller Vielfalt.
"Dead Slow Stampede" spannt ein großes Dach über die Roots Music.
"Dead Slow Stampede" widmet sich auf bemerkenswerte Weise auch dem Blues.
"Dead Slow Stampede" ist ein vierblättriges Kleeblatt, das man bekannterweise eher selten findet.
"Dead Slow Stampede" ist ein Schaufenster mit einer faszinierend-musikalischen Auslage.

Die Leute vor den Lautsprechern freuen sich über den flexiblen Gesang eines Richard Bargel und die beeindruckende Vielzahl von Instrumenten, die alleine Fabio Nettekoven zum Einsatz bringt.
Der musikalische Inhalt der Roots Music enthält auch Abstecher zum Country, den Folk oder eben den bereits gelisteten Blues.

Es rockt auf der vorliegenden Platte.
Phasenweise durchzieht die Nummern ein Hauch von Melancholie beziehungsweise Nachdenklichkeit.

Nicht erst beim abschließenden "Time For Mr. Blues" regiert der Zwölftakter auf faszinierende Weise.
Willkommen ist auch der "Grizzly Bear", ein elektrisierender Abstecher mit einer gehörigen Portion an Voodoo-Zauber. Auch hier passt Richard Bargels raue Stimme.
Auf "Dead Slow Stampede" passen alle Puzzleteile perfekt zusammen und ergeben ein farbenprächtiges Bild.
Bassist Jo Didderen sowie Schlagzeuger Geert Roelofs sind eine Rhythmus-Abteilung, die in ihrer Differenziertheit einen großen Betrag zum Gelingen der Scheibe beträgt.

"Dead Slow Stampede" ist ein hervorragendes Album zwischen rockenden Szenarien und Momenten der anmutigen Einkehr.
Das von Fabio Nettekoven produzierte und von Tobias Thiele recorded, gemixte und gemasterte Album ist »[…] erhältlich als CD, 140 gr. Vinyl LP und auf 100 Stück limitierte Schallplatten in 'translucent blue'. […]«
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Richard Bargel:

Richard Bargel (vocals – #1-10, acoustic guitar – #1-3,5, 12-string acoustic guitar – #9, electric guitar – #8,10, resonator guitar – #4,7)
Fabio Nettekoven (electric guitars – #1-6,8,9, resonator guitar – #3, pedal steel guitar – #2-5,8-10, mandolin – #1, banjo – #7, cavaquinho – #7, Mellotron M 400 – #1,4,8,10, Philicorda organ – #4,9, Wurlitzer electric piano – #5,9, castagnettes – #8, tubular bells – #8, sound effects – #4,8, backing vocals – #8)
Geert Roelofs (drums – #1-10, percussion – #3,4)
Jo Didderen (upright bass – #1,3-8,10, electric bass – #2,9)
Pete Coutts (choir – #4)
Nora Catharina van Rijn (choir – #4, backing vocals – #8)
Tobias Thiele (backing vocals – #8)

Tracklist "Dead Slow Stampede":

  1. One Way Ticket
  2. Risk And Chances
  3. I Go Blue
  4. Break The Chain
  5. Heart Shine Girl
  6. Grizzly Bear
  7. I Will Die For You
  8. What A Fool I Am
  9. The Family
  10. Time For Mr. Blues

Gesamtspielzeit: 41:49, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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