Für "Pure" verzichtete Robben Ford auf seinen Gesang.
Obwohl er sich wegen seiner Stimme auf keinen Fall verstecken muss.
Im Innenteil des Gatefold-Covers informiert der Protagonist:
»[…] "Pure" is unlike any recording I’ve ever done. […]«
Außerdem schreibt Robben Ford Wissenwertes zum Unterschied zu den vorherigen Veröffentlichungen:
»[…] I started "Pure" in the same way I’ve worked in the studio: bring a great band into a great room with a great engineer, track songs for three to five days, do any overdubbing necessary, then, mix and master. I’ve started "Pure" in the same way. But, somehow the influence of the other musicinas on the music, which is inevitable, always felt a little off. It became clear that I had to shape this new music myself from the ground up. […]«
Robben Ford meint, dass »[…] "Pure" is perhaps the most complete representation of my personal musical vision: previous recordings having been products of a period of development that lead tot he music presented here. […]«
So markiert "Pure" so etwas wie eine Art Linie, die er nun erreicht beziehungsweise überschritten hat.
Das Instrumentalalbum gibt es in ganz unterschiedlichen Formaten und Ausführungen:
»[…] The album will be released as Ltd. Box Set, CD Digipak, Black LP Gatefold and digital version, plus several special editions: Red LP (US exclusive), Yellow LP (Germany/Austria exclusive) and Crystal Clear LP (Europe exclusive) […]«.
Der Tonarm senkt sich und schon sind wir mittendrin im Geschehen.
Robben Ford fügt seiner langen Karriere einen weiteren, deutlichen musikalischen Aspekt hinzu.
Robben Ford hat eine geniale Kombination aus Blues sowie Jazz geschaffen.
"Pure" ist so pur, wie pur nur sein kann.
Für die vorliegende Vinyl-Ausgabe spielt Robben Ford mit verdammt vielen Musikern zusammen. Unter anderem sind Patrick Ford, Shannon Forest, Bill Evans, Jeff Coffin, Brian Allen oder Nate Smith dabei. Allesamt hervorragende Musiker, die dem Protagonisten das Wasser reichen können.
Die große Gruppe an Mitmusikern resultiert daraus, dass es bei den Tracks kaum Personal-Überschneidungen gibt. Dennoch sind die nur neun Songs wie aus einem Guss.
Ja, Robben Ford hat hier immer noch den Blues.
Wie tief er im Jazz, genauer in der Fusion verankert ist, verdeutlicht das Album "Pure".
Diese Platte ist genial. Hier ergeben alle Puzzleteile ein gigantisches Gesamtbild.
Robben Ford ist durchaus experimentierfreudig, wenn er im Titelsong mit dem Oud-Spieler Jimmy Malis sowie Satam Ramgotra (Tabla) gemeinsame Sache macht. Das Stück ist erstaunlich exotisch.
Die Brass-Leute Bill Evans und Jeff Coffin untermalen den Blues für Lonnie Johnson und bringen den Jazz zum Swingen. Hervorragend!
Brian Allens Kontrabasssolo in "If You Want Me To" ist höchst geschmackvolle Kost und zum Abschluss rundum einer ganz cooler Track.
Robben Ford wagt und gewinnt.
Summa summarum ist "Pure" keine tolle Platte, sondern ein im wahrsten Sinn des Wortes erstklassiges Produkt.
"Pure" zeigt Robben Ford in erstklassiger Form und man kann sich nur wünschen, dass diese musikalische Mixtur irgendwann – es muss ja nicht gleich das nächste Album sein – eine Fortsetzung findet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Robben Ford:
Robben Ford (guitars, keyboards)
Jimmy Malis (oud)
Russell Ferrante (Wurlitzer piano)
Dave Row (bass)
Brian Allen (bass, acoustic bass solo)
Steve Mackey (bass)
Anton Nesbitt (bass)
Bill Evans (saxophones)
Jeff Coffin (saxophones)
Wes Little (percussion)
Satam Ramgotra (tabla)
Patrick Ford (drums)
Keith Carlock (drums)
Casey Wasner (drums)
Nate Smith (drums)
Toss Panos (drums)
Shannon Forest (drums on guitar solo)
Tracklist "Pure":
Side 1:
- Pure [Prelude] (1:36)
- White Rock Beer … 8cents (5:52)
- Balafon (3:30)
- Milam Palmo (4:11)
- Go (5:57)
Side 2:
- Blues For Lonnie Johnson (4:50)
- A Dragon’s Tail (4:51)
- Pure (4:13)
- If You Want Me To (5:08)
Gesamtspielzeit: 21:06 (Side 1), 19:04 (Side 2), Erscheinungsjahr: 2021
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