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Robert Jon & The Wreck – Konzertbericht, 11.06.2019, Café Bar De Comm, Groesbeek (NL)

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Mitte 2019 füllten viele Tourtermine den Konzertkalender von Robert Jon & The Wreck.
Das Quintett gastierte in Belgien, Deutschland, Frankreich, Spanien, der Slowakei, den Niederlanden, Österreich und in dem UK.
Die bisher besprochenen Alben sind fast ausschließlich das Kritiker-Terrain von Markus Kerren.
2014 rezensierte Steve Braun Glory Bound. Bei RockTimes folgten Good Life Pie (2016), Robert Jon & The Wreck (2018) als auch Live From Hawaii (2019).
Mitte Mai 2019 kam "Take Me Higher" auf den Markt.
Bei "Glory Blound" heißt es: »[…] Robert Jon & The Wreck ist mit "Glory Bound" genau der Stoff gelungen, aus dem hierzulande Southern Rock-Träume gewebt werden. Ergo: Pflichtkauf für die Szene!! […]«
Aus "Robert Jon & The Wreck" geht hervor: »[…] Sämtliche Zutaten für den ganz großen Durchbruch sind jedenfalls vorhanden […]«
In der "Live From Hawaii"-Kritik steht unter anderem: »[…] Denn abgesehen von den auf dieser Scheibe vorgestellten Perlen findet man noch massenhaft weitere auf den Studioalben. […]«
Bei den zahlreichen guten Worten in den Platten-Beschreibungen war es selbstverständlich, das Konzert im Blues Moose Café zu besuchen.

Robert Jon & The Wreck im Blues Moose Café

Robert Jon & The Wreck im Blues Moose Café

Nach einem Hinweis auf das nächste Konzert –  Jackie Venson wird am 26. Juni 2019 im Blues Moose Café erwartet – von Gerrie 'Fiem' Janssen, betrat das Quintett um Robert Jon Burrison die Bühne.
Die bestens aufgelegte Gruppe ging gleich in die Vollen und präsentierte sich mit "Going Down" als eine Formation, bei der zwischen die fünf Musiker sozusagen kein Blatt Papier passte. Alles rockte bei prächtigen Backing Vocals von Henry JamesSteve Maggiora, der bei einem Konzert bereits als Keyboarder von Beaux Gris Gris & The Apocalypse mitwirkte, sowie Andrew Espantman. Henry James erfreute die voll besetzte Location mit einem ersten, vom Wah Wah-Pedal gesteuerten, Solo und schon hatte man innerhalb weniger Minuten die eh schon schweißtreibende Luft um einige Grad erhöht. Großartig!

Henry James' Melange aus eben diesen vom Wah Wah-Pedal unterstützten, beziehungsweise durch das Bottleneck verstärkten oder quasi pur gespielten Soundkaskaden war eine wahre Ohrenweide. "Hey Hey Mama" intensivierte diesen Eindruck und es kam von Beginn an Bewegung in die Zuschauermenge.
Robert Jon & The Wreck hatten die Spritze, gefüllt mit dem Konzentrat der Southern-/Blues-Begeisterung, unter die Haut der Zuschauer appliziert. Klasse!

Da kam "High Time" genau zum rechten Zeitpunkt, denn der brillante Gitarrist brachte dafür sein Bottleneck am kleinen Finger in Position. Rock aus der riffigen Ecke verführte das Publikum und vom Unisono-Klang der Gitarren beziehungsweise Sechssaiter und Keyboard gab es auch noch ausreichend Futter. Toll!
Der krachende Gig-Opener "Going Down" stammte schon von "Take Me Higher". Hintereinander weg folgte "Makes Me Wanna Yell" sowie der Titelsong der 2019 veröffentlichten Platte. Henry James wurde zum solierenden Überflieger auf den sechs Saiten seiner Arbeitsgeräte. Fast schon automatisch animierte "Take Me Higher" durch seinen passgenauen Refrain zum Mitmachen. Klasse kam der Part, als die Band gemeinsam zum Hand-Claps-Rhythmus überging und die Gruppe dann noch schärfer mit den vom Southern Rock getränkten Riffs weitermachte.

Robert Jon Burrison (guitar, lead vocals)

Robert Jon Burrison (guitar, lead vocals)

Das fast schon kathedrale Steve Maggiora-Keyboard-Intro ließ eine Ballade erahnen. Das feine Hantieren an der Dynamik-Schraube bereicherte "The Death Of Me" darüber hinaus mit flotteren Aspekten. Henry James brillierte durch ein verlängertes Seelen-Solo. Groove im Großformat, a cappella-Teil, Slide-Gitarre und klasse gesetzte Rhythmuswechsel ergab die Würzmischung für "Blame It OnThe Whiskey". Das Bottleneck und der stampfende Rhythmus von Andrew Espantman pflügten durch "Georgia Mud", dem letzten Track vor der Pause. Alle Türen auf … Durchzug … kühlende Luft.

Die Unterbrechung gestaltete sich angenehm kurz, sodass bis 22:00 Uhr die Musik noch ihren Stellenwert hatte.
Ansatzlos brachte "Cannonball" die überschwängliche Stimmung wieder zurück. Bei "Something To Remember Me By" kredenzte das Quintett einen heißen Funk und so alt war der "Old Friend" noch nicht, denn er verfügte über viel Power im balladesken Outfit. Tolles Lied!
Über ein hinreißendes "Coming Home" führte uns Robert Jon & The Wreck in die "Cold Night". Diese Nacht war musikalisch aufgeheizt und lang. Mit der fulminanten "On The Run"-Zugabe, bei der Henry James mit seinem entfesselten Slide-Solo sozusagen durch die Decke ging, wurde gejammt, was das Zeug hielt.

Robert Jon & The Wreck begeistern, halten den Bogen der Hörfreude stets auf Spannung, bieten Song-Abwechslung, hauen einen einfach um und lassen im Twin-Sound der Gitarren hier und da als Blitzlichter die Allman Brothers Band durchscheinen.
Die Song-Videos zum Groesbeek-Konzert können, wie immer, auf dem Blues Moose-You Tube-Kanal angeschaut werden.

Line-up Robert Jon & The Wreck:

Robert Jon Burrison (rhythm guitar, lead vocals)
Henry James (lead guitar, backing vocals)
Steve Maggiora (keyboards, background vocals)
Warren Murrel (bass)
Andrew Espantman (drums, background vocals)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

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