Der Aachener Multiinstrumentalist Robert Schroeder lässt grüßen.
"C’est Magique", das »[…] im letzten Jahr 2020 im Schatten der Corona-Pandemie […]« auf den Markt kam, ist der Vorgänger von "Pyroclast".
Der Künstler meint: »[…] Meine Corona-Gefangenschaft habe ich im Tonstudio verbracht und konnte so ein neues Album produzieren. […]«
"Pyroclast" erscheint auf dem Essener Label Spheric Music.
Robert Schroeder lädt den Hörer auf einen fast vierundfünfzigminütigen Trip durch Raum und Zeit ein.
Dazu: »[…] Lass dich zu einer spannenden und entspannten Erlebnisreise verführen. […]«
Auf der Verpackungsrückseite wird die Musik mit »[…] Berliner Schule – Ambient – Chill Out – finest Electronic Music […]« eingestuft.
In der Chemie ist bei exothermen Reaktionen Vorsicht geboten.
Robert Schroeder bietet uns dazu seine Vorstellungen in Form von "Exothermic Energy" an.
Dieses fast achtminütige Stück ist von einem infizierenden Groove unterlegt. Man stellt stante pede fest, dass die Fußwippe quasi automatisch startet. Die als Blitzlichter immer wieder auftauchenden Drum-Einlagen verschärfen den Eindruck bei dieser flotten Nummer. Synthesizer-Dynamik wie man sie sich wünscht. Ein Beckenschlag und kurzer Trommelwirbel sind die Vorläufer einer plötzlich iniziierten atmosphärischen Schwankung hin zum entspannten Modus. Sphärisch schwebt der Track nun durch den luftleeren Raum. Robert Schroeder kreierte bis zum Ende des Liedes einen Kosmos, der, nach dem treibenden Beginn, klare Funksprüche in Richtung Traumwelt sendet. Feinste elektronische Musik! Klasse!
Vom Songtitel her dürfte das das Album eröffnende "Pressure" wohl auch in diese Kategorie passen.
Was die Spielzeit dieser Nummer angeht, lässt sich der Protagonist nun fast zehn Minuten Zeit.
Ach, wie herrlich. Von Anfang an können wir unter anderem so etwas wie akustischen Gitarrenklängen lauschen, die von tollen Synthesizer-Sounds umgarnt werden. Dann geht es fast unbemerkt über in den Groove, allerdings ganz anders arrangiert als bei "Exothermic Energy". Die bereits erwähnten Drum-Einschübe tauchen abermals auf. Sind die vielleicht eine der vielen Spezialitäten der galaktischen Unternehmungen dieses Multiinstrumentalisten?
Es heißt: »[…] Robert Schroeder ist uns seit 1979 als Entdeckung des EM-Pioniers Klaus Schulze ein Begriff für gute Elektronische Musik. […]«
Der Künstler ist, wie Klaus Schulze, ein klassischer Vertreter der Berliner Schule.
Wie schon weiter oben genannt, hat Robert Schroeder natürlich auch etwas aus der Rubrik Chill Out zu bieten.
Wunderschön sind die Piano-Läufe in "Tephra". Von Effekten verändert, scheint einem eine Stimme eine Message zukommen zu lassen. Weitere Nachrichten sendet der Künstler mittels schwebender Synthesizer-Klänge. Bis uns schließlich das allein gestellte Piano aus dem tollen Track entlässt. Super!
"Fertile Soil" ist eine weitere Überraschung, denn wir werden von kathedralen, ja gregorianischen Chorälen in Erstaunen versetzt. Die Kombination aus Sound-Spielereien und dieser kirchlichen Stimmung ist beeindruckend schön.
Am Ende der vorliegenden Platte steht "Pyroclastic Flows".
Neben einer sich stets wiederholenden Schleife erhält dieses Stück eine enorme Intensität durch diverse Klang-Einflüsse, die sich sozusagen über ein weites Feld der Fantasie erstrecken. Herrlich!
Robert Schroeders "Pyroclast" ist ein Album, an dem Fans der vielschichtig-elektronischen Musik nicht vorbei kommen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Robert Schroeder:
Robert Schroeder (all instruments)
Tracklist "Pyroplast":
- Pressure (9:42)
- Plasma (8:20)
- Tephra (4:16)
- Eruption (4:42)
- Inside Out (6:49)
- Fertile Soil (7:20)
- Exothermic Energy (7:42)
- Pyroclastic Flows (4:39)
Gesamtspielzeit: 53:35, Erscheinungsjahr: 2021
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