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Robin Trower / Time And Emotion – CD-Review

Wir schreiben das Jahr 2017 und Robin Trower befindet sich mittlerweile in seinen Siebzigern. Das frühere Procol Harum-Mitglied kennt keinen Ruhestand.
Nach Where Are You Going To, im Duo eingespielt, gönnt sich der Protagonist wieder einen Bassisten. So ist Livingstone Brown der Mann an den dicken Saiten und außerdem bedient er die Keyboards. Chris Taggart ist als etatmäßiger Drummer natürlich auch mit von der Partie.

Wer auf die Vielfalt der Gitarre im Spiel und ihrem wandlungsfähigen Sound steht, wird von dem Mitte der Vierzigerjahre geborenen Musiker mit vorliegender Platte wieder einmal bestens bedient.
Ob im Blues rockend oder auf moosbedeckten, sanfteren Wegen unterwegs, gibt es auf "Time And Emotion" keinen Durchhänger. Mit Schmackes führt der Pfad in das Album. "The Land Of Plenty" bietet einen fein verzerrten Gitarrenklang und schon zu Beginn bewegt der Frontmann seinen Fuß gekonnt auf dem Wah Wah-Pedal. Den Refrain hält Robin Trower geradezu eingängig und der Hörer darf sich darüber hinaus auch noch an gehobener Solo-Tätigkeit erfreuen. Bis auf "I’m Gone", einer kompositorischen Koproduktion von Robin Trower und Livingstone Brown, stammen alle anderen Tracks aus der Feder des aus Catford stammenden Künstlers.

Es ist schon bemerkenswert, wie sich das musikalische Gesicht der Scheibe wandelt, wenn es zu "What Was I Really Worth To You" kommt. Von der Rhythmusabteilung entspannt-ruhig unterlegt, schnitzt der Gitarrist herrliche Läufe aus weichem Blues-Holz und so kommt es beim zweiten Track der Platte schon zu einem Highlight. Klasse!
Mit einem an Cream erinnernden Eröffnungs-Blitzlicht ist "Returned In Kind" das längste Lied und hier wandelt der Künstler – abermals umgeben von einer relaxten Atmosphäre – phasenweise auf progressiven Wegen. Seine Wah Wah-Spielereien sind hochklassig und ergeben bei einer zu berücksichtigen Track-Laufzeit von etwas über sieben Minuten ein wahres Festival der Fender-Klänge.
Unter dem weiter gespannten Balladen-Dach befindet sich ebenfalls das Album abschließende Titelstück "Time And Emotion". Herrlich ist hier die von Livingstone Brown beigesteuerte Keyboard-Begleitung. Tolle Nummer, toller Platten-Schluss.

Von einem längeren Track war ja schon die Rede. Das Statement "If You Believe In Me" überschreitet so gerade eben auch die sieben Minuten und was uns Robin Trower & Co. während dieser Zeit zu bieten haben, macht genauso viel Laune, wie alle anderen Lieder. Logisch kennt sich der Musiker auch im Blues Rock-Bereich bestens aus und schon wieder freuen wir uns über die klasse Tasten-Arbeit des Bassisten. Nicht gerade extrem, aber mit einem wunderschönen Touch bewegt sich der Sechssaiter in Richtung Himmel und die sphärischen Keyboards passen wie die Faust aufs Auge. Herrliche Nummer!
Herrlich ist auch das bodenständige "Bitten By The Snake" mit seinem Boogie Rock-Ambiente und phasenweise hypnotischem Riffing.

"You’re The One" setzt neben luftiger Gitarre auf Effekte bei den Robin Trower-Vocals. Bei mittlerem Tempo bringt "Can’t Turn Back The Clock" den Rock im Zwölftaker zurück auf den Plan.
"Time And Emotion" gehört aus meiner Sicht zu den Top-Robin Trower-Alben und live ist der Mann ja auch ein Garant für gute Unterhaltung.


Line-up Robin Trower:

Robin Trower (guitar, bass, vocals)
Chris Taggart (drums)
Livingstone Brown (bass, keyboards)

Tracklist "Time And Emotion":

  1. The Land Of Plenty
  2. What Was I Really Worth To You
  3. I’m Gone
  4. Bitten By The Snake
  5. Returned In Kind
  6. If You Believe In Me
  7. You’re The One
  8. Can’t Turn Back The Clock
  9. Make Up Your Mind
  10. Try Love
  11. Time And Emotion

Gesamtspielzeit: 52:05, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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