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Rock Legends Live 2017 – V.I.P. feat. Nik Kershaw – Aula vom Gymnasium in Hückelhoven, 13.05.2017 – Konzertbericht

Rock Legends Live 2017 mit V.I.P. feat. Nik Kershaw

Große Musik auf dem platten Land

Natürlich könnte man hier vorab so richtig schön Phrasen dreschen nach dem Motto: 'Ehemalige Stars tingeln über die Dörfer' etc., aber das würde der Sache nicht mal ansatzweise gerecht werden und wäre auch für den Abend völlig unpassend. Sicherlich trifft dieses Klischee auf den einen oder anderen Star aus den Achtzigern zu, aber an diesem Abend in Hückelhoven (zwischen Aachen und Mönchengladbach im äußersten Westen unseres Landes gelegen) war nur die Musik interessant und es wurde ein musikalisch genauso hochwertiger wie auch abwechslungsreicher Abend.

Vorspiel

Der Empfänger bzw. der gute Zweck dieses Benefizkonzertes ist die Aktion Kinderlachen, die sich für benachteiligte Kinder einsetzt.
Passend dazu eröffneten als Vorband um 20.00 Uhr Rur Rock den Abend mit einigen Rock-Klassikern. In dieser Band spielen sowohl Lehrer sowie behinderte und nichtbehinderte Kinder zusammen.
Nach abgefeierten Hits wie "Back In The USSR" und vor allem "Those Were The Days" kam dann mit V.I.P. eine Allstar-Coverband aus der Region auf die Bühne. Gitarrist, Organisator und Bandleader Ralf 'Ralle' Rudnik plus Kollegen legten zunächst noch ohne Nik Kershaw ein richtig tolles Cover-Set hin. Von "Gimme All Your Lovin" über "Message In The Bottle" bis zu einem finalen knapp 25minütigen Queen-Medley blieben keine Wünsche offen. Großartiges Niveau von allen Musikern. Mein persönliches Highlight war die grandiose Version des Journey–Klassikers "Lights" – gesungen von der Gastsängerin Maria Confido – Gänsehaut pur.

Der 'Star' ist da!

Nach einer kleinen Pause kamen dann zunächst nur Ralle plus Sänger Michael Dorp auf die Bühne, um mit einem Mini-Unplugged-Set den zweiten Teil zu eröffnen . "Stand By Me" ist ja eh immer ein Selbstläufer und noch besser hat mir der Klassiker "Love The One Your With" von Stephen Stills gefallen.

Dann wurde es ernst und Hückelhoven kam in den Genuss des einzigen deutschen Solo-Auftritts von Nik Kershaw in diesem Jahr. Locker kam er auf die Bühne und reihte sich prima in die Band ein. "Wide Boys" ist ein Hit aus der 'zweiten Reihe', aber als Opener super geeignet. Auch das verspielte und etwas komplexe "Don Quixote" kam gut an. Spätestens jedoch beim Drum-Intro von "The Riddle" gab es kein Halten mehr. Der Hit "The One And Only", den Kershaw Anfang der 90er für den damaligen Bubi Chesney Hawkes erfolgreich komponiert hatte, war die Überraschung des Abend und kam in seiner Version viel besser rüber, als das Original.
Danach erzählte der extrem nette und entspannt wirkende Kershaw, dass der folgende Song 1984 sein Leben verändert hat und "Wouldn’t It Be Good" wurde logischerweise sehr abgefeiert. Danach kam allerdings schon die letzte Nummer mit ihm, aber auch "Wont Let The Sun Go Down" funktioniert nach über 30 Jahren live immer noch und dementsprechend laut wurde mitgesungen. Großartiger wenn auch etwas kurzer Auftritt vom Künstler aus England.

V.I.P.  machten aber noch lange nicht Schluss und so gab es im weiteren Verlauf noch ein tolles Foreigner-Medley und alle Pink Floyd-Fans bekamen mit "Shine On You Crazy Diamond" ebenfalls noch was geboten. Als Zugabe kamen dann nochmals alle Künstler zusammen auf die Bühne und mit einem abschließenden "Hey Jude" kann man nichts verkehrt machen.

Fazit eines sehr langes Musikabends: Beste Unterhaltung bekommt man nicht nur in der Stadt, nein auch im ländlichen Bereich weiß man mit absolut professionellen Musikern und guter Lightshow zu überzeugen. Im Gegensatz zu vielen anderen Musikern der Achtziger hat sich Nik Kershaw weiterhin mit dem Herzen der Musik verschrieben und ist stimmlich absolut auf der Höhe. Aber auch seine Geduld und die sympathische Art beim anschließenden Autogramme schreiben und für etliche Bilder zu posieren zeichnen einen Künstler aus. Das ist leider alles andere als selbstverständlich.

Für den guten Zweck kam jede Menge Geld zusammen und so haben alle an dem Abend gewonnen. Für 2018 sei bereits das nächste Rock Legends Live in Planung und ein Ehrengast bzw. Musiker ist wohl schon gebucht. Lassen wir uns also überraschen was Ralle Rudnik nächstes Jahr aus dem Hut zaubert. Sollte man das Niveau halten, kann man nur zu einem Besuch anraten.
Wir danken Ralle Rudnik für die problemlose Akkreditierung.


Line-up V.I.P. feat, Nik Kershaw:

Nik Kershaw (lead vocals, guitar)
Michael Dorp (lead vocals)
Richie Denis (drums)
Gert-Jan Naus (keyboards)
Thomas Hödtke (bass)
Ralle Rudnik (guitars, vocals)

Gastsängerin: Silvia Confido

Über den Autor

Udo Gröbbels

Beiträge im RockTimes-Archiv

Genres: Ska, Pop, Rockabilly, Rock N Roll

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