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Rock Meets Classic / Konzertbericht, 20.04.2023, Saturn Arena, Ingolstadt

Rock Meets Classic / Konzertbericht, 20.04.2023, Saturn Arena, Ingolstadt

Am Donnerstag dem 20. April war es endlich wieder soweit und Promoter sowie Kopf von "Original Rock Meets Classic", Manfred Hertlein, lud in die Saturn Arena Ingolstadt ein.
Die Halle war ausverkauft und viele hatten noch Tickets für die 2020 abgesagte Tour. Man merkte schon beim Durchschnittsalter, dass hier eine besondere Rockveranstaltung im Gange ist. Pünktlich um 20 Uhr erlosch das Licht und die Sinner Band samt Orchester und Sängerinnen startete mit einem fulminanten Queen-Medley und brachte das Publikum gleich in die richtige Stimmung, die bis zum letzten Ton und darüber hinaus anhielt. Es war ein perfektes Rockereignis.

Ronnie Romero

Ronnie Romero

Moderator und Sänger Sascha Krebs kündigte zu Beginn White Lion-Frontmann Mike Tramp an, der mit "Radar Love" von Golden Earring die Menge weiter anheizte und sich für später wieder ankündigte.Nach jedem Set wurde ein kleiner Einspieler mit unterlegter orchestraler Musik und kurzer Vorstellung des nächsten Sängers intoniert und als erster Hauptact kam in dieser Runde der 'Jungspund', der letzte offizielle Sänger von Rainbow.

Was passte da besser als "Long Live Rock ’n' Roll"?!

Alex Beyrodt

Alex Beyrodt

Die Menge hielt es nicht mehr auf den Sitzen und sie sang aus vollem Halse mit. Ronnie wusste auch mit Ihnen zu spielen und legte mit "I Surrender" nach. Seine prägnante Stimme erinnert immer wieder an den großartigen DIO, welch ein Genuss. Zu guter Letzt natürlich "Since You’ve Been Gone" Was für ein Energiebündel, was für eine Show. Die Band lieferte ebenfalls ab und sprühte vor guter Laune und Spielfreude. In diesem Set blühte Blackmore-Fan Alex Beyrodt wahrlich auf.

Puh, durchatmen, da kam Maggie Reilly (Mike Oldfield) gerade richtig. "In France" zum Eintauchen und natürlich ihr "Moonlight Shadow" luden zum Träumen ein. Da passte natürlich die klassische Untermalung perfekt dazu. Maggie kann auch rockig, wie man dann bei "Everytime We Touch" merkte.

Mike Tramp

Mike Tramp

Nun kam Mike Tramp wieder mit seiner bunten freakigen Hose auf die Bühne und liefert sein Set perfekt ab, fetzte über die Bühne und nahm das Publikum immer wieder mit auf die Reise von White Lion. Mit akustischem Intro und sehr schöner Videoeinspielung mit tiefem Blick in weinende Augen zelebriert Mike sein "When The Children Cry" und es passt leider perfekt ins aktuelle Weltbild mit all den Kriegen und Leiden, an das hier gedacht wurde –  mitten auf der erhöhten Bühne spielte Tom Naumann ein unter die Haut gehendes Solo dazu .

Mike Box

Mike Box

Das Intro verriet was nun folgen sollte: Seit über 50 Jahren schon auf der Bühne und etliche Welthits stehen in seiner Vita. Welcome Bernie Shaw and Mike Box! "Free Me" hallte durch die Halle und sie meinten es so. "Easy Livin" peitschte hinterher… ein sehr beeindruckendes "July Morning", das sich zu einem der Höhepunkte der Show entpuppte. Was für eine Kraft, die Bernie noch in seiner Stimme hat. Dies bewies er dann eindrucksvoll in einer (Cry-)Battle, die er sich mit einer der jungen Sängerinnen lieferte.

Bernie Shaw

Bernie Shaw

Dazu der völlig relaxte Mike Box, der mit seiner Gitarre die feinsten Töne rauszauberte. Was wäre Uriah Heep ohne Hammond? Diesen Part übernahm beeindruckend die junge Lisa Müller, die übrigens mit ihren Tasteninstrumenten bei jedem Song des Abends die passende Untermalung lieferte und gerade hier zur Höchstform auflief. Dann war jedem klar was kommen musste: natürlich die 'Dame in Schwarz'. Die Halle bebte, jeder sang textsicher mit. Die Band ließ ihnen auch viel Platz dazu.

Welcome to the Show Dee 'Fuckin" Snider und wie er loslegte: "We’re Not Gonna Take It". Wie ein Derwisch heizt er dem Publikum richtig ein. Er, der mit seinen Twisted Sister damals die LA- Hardrockszene aufgemischt hat und immer an vorderster Front war, wenn es um den Bestand des Heavy Metal ging, ist immer noch mit kraftvoller Stimme gesegnet, obwohl er doch immer wieder mal kurz hinter die Bühne ging um auszuschnaufen. Er lieferte eine Riesenshow – bei "The Price"   gedachte er auf der Videoleinwand all den mittlerweile nicht mehr unter uns lebenden Rockmusikern – getreu seinem Motto "I Wanna Rock". Damit zog er auch die letzten Sitzenden aus den Stühlen. »this Song, listen I wanna rock, I don’t wanna SIT« späßelte er. Er rief sogar die Band zu einem kleinen Meeting zusammen, damit sie danach im Iron Maiden-Style an der Box posten.

Damit unterstrich er seine Glaubwürdigkeit! Wow, was für eine Show, aber es reichte ja noch nicht damit, denn jetzt heizte die ROC-Band die Halle auf Höllentemperatur auf. Das Riff von AC/DCs "Highway To Hell" erklang und da war es geschehen:  jetzt rockte wahrlich jeder einzelne im Saal mit. Als ob das immer noch nicht reichte, ballerte man noch Feuerfontänen in die Luft.

Da tat die kurze Vorstellungsrunde des nächsten Musikers gut. Dies hielt aber nicht lange an, denn Joey Tempest betrat die Bühne im feinen Anzug und weißen Mikroständer, welchen er immer wieder gekonnt in Szene setzte und ihn das ein und anderes Mal durch die Luft schleuderte. "Walk The Earth", "Ready Or Not" und "Superstition" … die Auswahl seines Sets zeigte eindrucksvoll, dass er Europe immer noch lebt und Spielraum für kleine Einlagen zuließ, so auch als er "No Woman No Cry" aus dem Song heraus anstimmte und den fabelhaften Drei-Damenchor mit einbezog. DIE Ballade durfte natürlich nicht fehlen: "Carrie". Hier zog das Publikum ganz brav die Handys, um den Saal zu beleuchten.

"Rock The Night" war hier Programm und ihm war ebenfalls kein Weg zu weit. Und als ihm die Bühne nicht mehr reichte, drehte er einfach eine Runde singend durch die Reihen. Ein sehr sympathischer Showman.
Mit einer halben Weltkugel lief es auf den "Final Countdown" hinaus, bei dem alle Beteiligten des Abends nochmals zur Zugabe heraus kamen, um sich zu präsentieren und ihren Part mitsangen – zum fulminanten Ende der Show mit allem, was Sie noch aufbieten konnten, inklusive Funkenfontäne.

Es war eine perfekt organisierte Show mit einem Highlight nach dem anderen: Die Spielfreude der Band, allen voran die beiden fantastischen Gitarristen Alex und Tom, sowie der Bassist Alex Jonson, der bei Uriah Heep seinen Platz für ein Solo bekam und ganz schüchtern nach vorne trat.

Eigentlich unauffällig, aber eine große Stütze für die Band und das Orchester, Drummer Michael Ehre. Ja und Dirigent Mario Gebert war ebenfalls voll dabei und puschte sein RMC Orchester ein ums andere Mal zu Höchstleistungen an. Die Harmonie zwischen den Musikern beider Seiten ging voll auf und die Spielfreude sprang ein um das andere Mal herüber in die ausverkaufte Saturn Arena in Ingolstadt. Wir hoffen alle, dass Manfred Hertleins Vision in den nächsten Jahren fester Bestandteil der jährlichen Live-Events bleibt und er uns unvergessliche Abende servieren wird.

Rock Meets Classic Orchestra

Rock Meets Classic Orchestra


Guests:

  • Ronnie Romero (Rainbow)
  • Maggie Reilley (Mike Oldfield)
  • Mike Tramp (White Lion)
  • Bernie Shaw & Mike Box (Uriah Heep)
  • Dee Snyder (Twisted Sister)
  • Joey Tempest (Europe)

RMC Band:

  • Sascha Krebs (Choir and Moderator)
  • Tom Naumann (Guitar)
  • Alex Beyrodt (Guitar)
  • Alex Jonson (Bass)
  • Lisa Müller (Keyboard, Piano and Hammond)
  • Michael Here (Drums)
  • Sara Fox, Gabriele Gunciknova, Giorgia Colleluori (Choir)
  • Mario Gebert (Dirigent)

Über den Autor

Achim Mayinger

Genres: Beat, Classic Rock, Hard'n'Heavy, Progressive Rock

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