Roger Sutcliffe – Konzertbericht, 25.09.2024, To Hoop, Rheinberg

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28. September 2024

In der To Hoop-Ankündigung für das Roger Sutcliffe-Konzert lesen wir: »[…] Roger Sutcliffe ist ein Musiker, der auf die Bühne gehört. Sein ansteckendes Temperament, gute Laune und seine bemerkenswerte Spieltechnik vor allem mit dem Bottleneck begeistern seit Jahren das Bluespublikum auf der ganzen Welt. Inspirieren lässt er sich von den wirklichen Wurzeln dieser Musik, von den großen alten Meistern wie Robert Johnson und Brownie McGee, deren Songs er auch mit Vorliebe interpretiert. Es dürfte schwer sein, heute einen Sänger und Gitarristen zu finden, der so originär, ehrlich und unverfälscht diesen klassischen Blues beherrscht. […]«
Auf Roger Sutcliffes Facebook-Seite steht: »[…] Roger Sutcliffe has been playing folk music and acoustic blues since the mid-1960s […]«.
Roger Sutcliffe brachte unter anderem die Alben "C-Breeze Blues" sowie "Acoustic Guitar Highlights Vol. 4" und "Right Hand Road" auf den Markt.

Roger Sutcliffe im September 2024 im Too Hoop Rheinberg

Zum knapp eineinhalbstündigen Roger Sutcliffe-Kneipen-Konzert im To Hoop, Rheinberg lässt sich das Folgende berichten: Den Blues präsentierte Roger Sutcliffe auf insgesamt sechs Saiteninstrumenten. Darunter waren auch eine Mandoline sowie Ukulele.

Roger Sutcliffs Streifzug durch die Geschichte des Zwölftakters kam beim Publikum sehr gut an.
Er zeigte sich wahrhaft meisterlich beim Fingerpicking. Dafür benutze er Fingerpicks an den Fingern seiner rechten Hand. Auch gesanglich war der Musiker aus dem Norden Englands gut drauf. Sein Blues und sein Gesang kamen sehr authentisch rüber.

Die Freunde des Bottlenecks, dem Slide-Sound, kamen beim Auftritt in der Kneipe des To Hoop voll auf ihre Kosten. Auch wenn nicht ständig, setzte der Protagonist das Metallröhrchen sehr häufig ein.
Schon beim ersten Song, dem flotten Instrumental mit dem Titel "Steam Train Shuffle" hatte er das Publikum auf seiner Seite.
In gewisser Weise kam immer wieder Juke Joint-Atmosphäre auf. So zum Beispiel auch beim Klassiker "Hard Road Blues" oder bei der Interpretation von Johnny Cashs "Hey, Porter".
Verträumt-melodisch servierte er den Anwesenden die Nummer "You Don’t Miss Your Water (Until Your Well Runs Dry)".

Einen musikalischen Abstecher in die heimatlichen Gefilde des Musikers sowie den Folk machte Roger Sutcliffe mit dem Lied "Dalesman’s Litany" und für "Going To Brownsville" von Sleepy John Estes, einem Ort, den Roger Sutcliffe persönlich schon besucht hatte, wurde die Mandoline geschultert. Mandoline und Blues passten gut zusammen.
Nachdem der Folk zelebriert wurde, zeigte der Musiker, dass er bei "Whiskey For Breakfast" auch auf dem Country-Terrain sattelfest unterwegs war.

Roger Sutcliffe (vocals, electric guitar, 12-string guitar, steel guitar, mandolin, ukulele)

Eine besondere Stimmung kreierte Roger Sutcliffe, als er, begleitet auf der klanglich-voluminösen 12-saitigen Halbakustischen, ein Loblied auf den Mississippi sang.
Auch an einem Mittwoch passte T-Bone Walkers "Stormy Monday Blues" perfekt ins abwechslungsreich gestaltet Programm. Stürmisch sollte es erst tags darauf werden.
Nach einem beeindruckenden "Before You Accuse Me" von Eric Clapton und einem ganz fein gesungenen "Good Morning Blues" war es an der Zeit, die Ukulele zu aktivieren. Zum kleinen Saiteninstrument passte dann auch das Stück "Ukulele Lady", womit Roger Sutcliffe den Blues-Pfad verließ und in die populäre Musik eintauchte.

Auch mit dem Song "Five Foot Two, Eyes Are Blue" aus den Zwanzigerjahren bewegte sich der englische Musiker abseits des Zwölftakters. Den hatte er wieder voll im Griff, als er auf seine ganz persönliche Art "Built For Comfort" von Howlin' Wolf interpretierte.
Meisterlich zeigte sich der Protagonist nicht nur beim Fingerpicking beziehungsweise dem Einsatz des Bottlenecks, sondern auch in der individuellen Auslegung von Songs. Als krönendes Beispiel dafür diente Roger Sutcliffs Version der Rolling Stones-Nummer "Honky Tonk Woman".

Beide Daumen hoch für Roger Sutcliffes Kneipen-Konzert im To Hoop, Rheinberg.
Den Auftritt des Engländers prägten Individualität, Authentizität, musikalischer Tiefgang, ein großes Spektrum an ganz unterschiedlichen Liedern sowie seinen Hinweisen, die auch vom englischen Humor geprägt waren, zwischen den Liedern.
Hut ab, Roger!

Am 28.09. wird die Band H.E.L.P., ein Tribute an Emerson, Lake & Palmer spielen und am 11.10. wird die Band The Captain im To Hoop, Rheinberg erwartet.
Zwischen disen beiden Terminen wird, wie an jedem ersten Sonntag im Monat, am 06.10. eine weitere Irish Folk Session stattfinden. Bei freiem Eintritt ist der Beginn um 16:00 Uhr. Lokale, regionale und internationale Musiker, die irische Musik spielen, sind herzlich willkommen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.