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Rogers & Butler / Brighter Day – CD-Review

Rogers & Butler - "Brighter Day" - CD-Review

Rogers & Butler ist das Projekt der beiden namensgebenden Protagonisten Edward Rogers und Stephen Butler, die im Sommer 2022 ihr zweites Album "Brighter Day" vorgelegt haben. Wobei es sich hier nicht um ein reines Duo handelt, denn mit Bassist, Drummer sowie Keyboarder plus weiteren Gastmusikern ist durchgehend eine komplette Band am Start. Wenn ich die Angaben auf dem Promo-Zettel nicht komplett missverstanden habe, wurde diese zweite Platte in New York City aufgenommen. Elf eigene, jeweils von dem Duo geschriebene Songs sind es geworden, die mit einer Spielzeit von knapp vierzig Minuten und sehr viel Qualität aufwarten.

Stilistisch ist das eine so spannende wie witzige Angelegenheit, da an allen Ecken und Enden – wenn auch anfangs nicht offensichtlich oder gar plagiativ – die Musik der sechziger und siebziger Jahre durchklingt. Dazu können die beiden (ohne dies negativ zu meinen) ihre britische Herkunft nicht verleugnen. So bewegen sich die eigentlich sehr eigenständigen Songs im Dunstkreis von David Bowie bis hin zum (angedeuteten) Brit-Pop, mit einem kleinen Abstecher zum Chanson ("Cabaret"). Was aber in erster Linie zählt ist, dass die einzelnen Songs richtig gut sind. Sicherlich erfinden Rogers & Butler das Rad nicht neu, aber immerhin liefern sie echte Qualitätsarbeit ab. Bei "The Sun Won’t Shine" scheinen ganz klar The Kinks durch und die beiden machen das mit ihren selbst kreierten Melodien und starken Refrains richtig gut. Ebenfalls nicht ausgelassen wurden Einsprengsel von britischer Folk Music. Ohne mich wiederholen zu wollen, in "Brighter Days" steckt unglaublich viel Abwechslung drin, was sowohl Stilelemente als auch Melodien betrifft.

Der eröffnende Titeltrack wird von einem simplen und dennoch sehr effektiven Riff eröffnet und bereits während dieser ersten Nummer wird die Affinität zu den Sechzigern deutlich. Die beiden Namensgeber haben sich die Lead Vocals für das knappe Dutzend an Nummern übrigens geteilt und liefern jeweils einen sehr guten Job ab. Verfügte das erste Stück über ein gewisses The Byrds-Flair, klingt "Where Does The World Hide" sehr eigenständig. Bei "Last Reply" scheint der bereits erwähnte (junge) David Bowie durch, aber all diese angeführten Vergleiche schaden dem Album überhaupt nicht, weil die Protagonisten diese sehr geschmackvoll verarbeiten und dabei auch nie vergessen, ihre eigene Note mit einzubringen. "A Perfect Market Day" wandelt mit seinem Lokal-Kolorit erneut sehr gekonnt in den Spuren der Kinks bzw. Ray Davis. Very Englisch, indeed.

Es muss hier nicht auf jeden einzelnen Track eingegangen werden, wenn auch die Psychedelic-Note des abschließenden "A Brand New Tomorrow" erwähnt werden muss. Letzten Endes haben Rogers & Butler mit "Brighter Day" ein sehr feines Album vorgelegt, das letztendlich sehr retro ist, ohne sich jedoch darin zu suhlen. Sowohl Songwriting, Melodien und auch die Umsetzung sind sehr stark ausgefallen. Und ganz nebenbei haben die beiden sogar noch einen kleinen Sucht-Faktor eingebaut, denn irgendwie bewegt sich die Hand des Rezensenten nach dem letzten Song immer wieder in Richtung der Repeat-Taste. Feine Sache, lohnt sich durchaus, mal angecheckt zu werden. Tipps? Von meiner Seite kommen da "Brighter Day", "Last Repy", "A Brand New Tomorrow" sowie "A Perfect Market Day".


Line-up Rogers & Butler:

Edward Rogers (lead vocals)
Stephen Butler (guitars, keyboards, percussion, lead vocals)
Don Piper (guitars, percussion, background vocals)
Sal Maida (bass)
Konrad Meissner (drums)

With:
Joe McGinty (keyboards)
Joe Chiofalo (accordion)
Chris Carmichael (string quartet)

Tracklist "Brighter Day":

  1. Brighter Day
  2. Where Does The World Hide
  3. Last Reply
  4. Learn To Live Again
  5. Marmalade Eyes
  6. A Perfect Market Day
  7. Desire
  8. Cabaret
  9. The Sun Won’t Shine
  10. Oh Romeo
  11. A Brand New Tomorrow

Gesamtspielzeit: 39:13, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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