Nur ganz selten erscheint ein Album, das der Musik ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Im Amerika der späteren 1960er Jahre war The Velvet Underground & Nico eine solche Platte. Und in Großbritannien erschien am 16. Juni 1972 mit dem Debütalbum von Roxy Music eine weitere. Von den ersten Zeilen des Openers "Re-Make/Re-Model" – »I tried, but I could not find a way, looking back all I did was look away« – bis zu »Should make the cognoscenti think«, der letzten Zeile des letzten Songs "Bitters End", war sofort klar, dass dieses Debüt ein besonderes Album war.
Als es erschien, hatte die Band noch nicht einmal zehn Konzerte gespielt. Es gab kaum Gemeinsamkeiten zwischen ihren Songs und die Kritiker hatten Schwierigkeiten, die musikalischen Einflüsse zu erkennen. 45 Jahre später erscheint am 2. Februar 2018 in Kooperation mit der Band das Album noch einmal neu in verschiedenen Formaten. Das 3 CD+DVD-Boxset soll interessante Einblicke in die Welt von Roxy Music um 1971/1972 bieten – angefangen von dem Demoband, das die Aufmerksamkeit des Autors Richard Williams erregte und schließlich zu ihrem Vertrag mit EG Management und danach mit Island Records führte.
Das Originalalbum auf CD 1 erscheint in der 1999 von Bob Ludwig remasterten Version. Der Rest des Audiomaterials wurde von Frank Arkwright in den Abbey Road Studios digital optimiert. Auch die John Peel BBC Sessions, eingespielt kurz vor den Albumaufnahmen, zeigen laut Ankündigung schon eine deutliche Entwicklung der Band und sollen hier ebenfalls enthalten sein. Die zweite CD bietet – so heißt es weiter – »…mit alternativen Versionen zu allen Albumtracks und der ersten Single "Virginia Plain" fantastische Einblicke in die Arbeitsweise der Band im Studio.
Und schließlich: »Auf der DVD befinden sich Promo-Videos und TV-Auftritte bei der BBC sowie seltenes Material von Roxy Music im Club Bataclan in Paris im November 1972 – das einzige noch existierende Bildmaterial von dieser Besetzung auf der Bühne. Abgerundet wird der audiovisuelle Teil des Sets mit dem Album, abgemischt in 5.1 DTS 96/24 und Dolby AC3 Sound von Steven Wilson. Zusätzlich soll das Boxset ein 136-seitiges Buch mit vielen seltenen und unveröffentlichten Fotos und einem Essay von dem Guardian-Journalisten und Autor Richard Williams enthalten.«
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